Wer war Marie-Louise von Motesiczky?  

erstellt am
06. 03. 07

Wien (wienmuseum) - Diese Frage steht im Titel der neuen Ausstellung, die von 08.03. bis 20.05. zu sehen ist. Motesiczky (1906-1996) stammte aus einer wohlhabenden Wiener Familie, lernte bei Max Beckmann und floh 1938 mit ihrer Mutter nach England. Im Londoner Exil traf sie Elias Canetti, mit dem sie zeitlebens eine turbulente Liebesbeziehung verband. Motesiczky nahm nicht am Kunstbetrieb teil, ihr Werk entstand im Verborgenen und wurde erst spät entdeckt.

Motesiczkys Bilder spiegeln das unmittelbare Umfeld der Künstlerin. Vor allem erforschte sie mit dem Pinsel Menschen und deren Gesichter. Einzigartig sind die intimen, schonungslosen Psychogramme ihrer alternden Mutter, mit der sie über sieben Jahrzehnte im gleichen Haushalt lebte. Neben den Porträts entstanden symbolkräftige Stillleben. Zeitlebens nahm die finanziell unabhängige Malerin kaum am Kunstbetrieb teil, ihr Werk entstand nahezu im Verborgenen und wurde erst spät entdeckt.

1966 wurden ihre Bilder erstmals in ihrer Heimat präsentiert (in der Secession), 1994 fand in der Österreichischen Galerie Belvedere eine wichtige Einzelausstellung statt. Die Retrospektive zum 100. Geburtstag zeigt rund 70 Ölgemälde und entstand in Kooperation mit dem Londoner Motesiczky Trust, der das Erbe der Künstlerin verwaltet. Die Ausstellung macht an Motesiczkys wichtigsten Orten Station: England (Liverpool, Southampton), Frankfurt – und Wien.

Die Retrospektive zum 100. Geburtstag bietet die Möglichkeit, ein außergewöhnlich sensitives Werk einer bemerkenswerten Malerin zu entdecken.

Informationen: http://www.wienmuseum.at
 
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