Brauner: Neue, moderne Züge für die U6  

erstellt am
19. 03. 07

38 Fahrzeuge im Wert von 91 Mio. Euro werden bis Ende 2008 ausgeliefert
Wien (rk) - "Die Wiener Linien modernisieren konsequent ihren Fuhrpark. So wurde Ende 2004 bei Bombardier der Bau von insgesamt 38 neuen, modernsten, klimatisierten U-Bahnzügen für den Einsatz auf der U6 beauftragt. Die neuen Garnituren werden bis Ende 2008 ausgeliefert. Pro Monat werden im Durchschnitt zwei neue Fahrzeuge das Bombardier-Werk verlassen und Schritt für Schritt die herkömmlichen U6-Fahrzeuge vom Typ E6/c6 ersetzen. Sobald alle 38 Fahrzeuge im Einsatz sind, ist dann der gesamte Betrieb auf der U6 komplett auf Niederflur umgestellt. Für die neuen U6-Garnituren investieren wir insgesamt 91 Millionen Euro", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Maga. Renate Brauner am 16.03. anlässlich der Präsentation des ersten fertig gestellten Fahrzeuges bei "Bombardier-Transportation" in Wien Floridsdorf.

Im regulären Linienbetrieb wird das erste Fahrzeug der neuen U6-Generation voraussichtlich Herbst 2007 sein. Nach der Überstellungsfahrt an die Wiener Linien hat das Fahrzeug noch die Phase der Inbetriebnahme zu absolvieren, in der bei Testfahrten alle technischen Einrichtungen auf ihre Tauglichkeit für den Einsatz im Personenverkehr überprüft werden.

Neue U6-Züge bringen mehr Komfort und mehr Sicherheit
Die neue U6-Generation entspricht dem bewährten Konzept der Vorgängerfahrzeuge mit einer Länge von 26,8 Metern und einer Breite von 2,65 Metern pro Fahrzeug. Bis zu vier Fahrzeuge können im Verband fahren, die neuen Bahnen können auch mit ihren Niederflur-Vorgängern auf der U6 gekoppelt werden. Die weiteren Verbesserungen: Alle Fahrzeuge sind klimatisiert und das Heiz- und Belüftungssystem kommt, auch gemäß neuer Brandschutzvorgaben, vom Dach. Die Videoüberwachung des Fahrgastraums sorgt für mehr Sicherheit.

Auch die elektrische Ausstattung entspricht dem modernsten Stand der Technik. Die Antriebsleistung wurde um 30 Prozent verbessert, womit ein Zugsverband der neuen Garnituren Höchstgeschwindigkeiten bis zu 80 km/h erzielen kann. Alle Fahrzeuge sind möglichst energiesparend unterwegs. Dafür sorgt zum Beispiel ein ausgeklügeltes System, das es möglich macht, die beim Bremsvorgang entstehende Wärme in Energie umzuwandeln und in das in das Oberleitungsnetz einzuspeisen. Die Bremsenergie geht damit nicht verloren, sondern steht für das nächste Fahrzeug zur Verfügung.

Bombardier hat seit 1993 insgesamt 78 Niederflurgarnituren für die Linie U6 an die Wiener Linien geliefert.

Im neuen Look der Wiener Linien
Die Optik der Fahrzeuge wurde an das neue Design der Wiener Linien angepasst. Im Innenraum befinden sich rote Kunststoffschalen-Sitze, hellgraue Verkleidungen und gelbe Haltestangen. Auch das äußere Erscheinungsbild in grau-rot entspricht der Farbgestaltung aller neuen Wiener U-Bahnzüge.

Bombardier bezieht noch heuer das neue Werk in der Donaustadt
Bombardier Transportation beschäftigt derzeit in Österreich am Standort Wien über 500 Mitarbeiter. In Wien-Floridsdorf befindet sich ein Kompetenzzentrum mit allen Schlüsselfunktionen für den Geschäftsbereich Straßen- und Stadtbahnen, die für den österreichischen und europäischen Markt entwickelt und gefertigt werden. Im Herbst dieses Jahres zieht die gesamte Produktion und Verwaltung von der Donaufelder Straße in ein neues Werk in der Hermann-Gebauer-Straße im 22. Wiener Gemeindebezirk um. Dieses Projekt wird mit Hilfe des Wiener Wirtschaftsförderungs Fonds (WWFF) realisiert und trägt zur langfristigen Arbeitsplatzsicherung dieses Bombardier Standortes entscheidend bei.

Bombardier: Niederflur-Pionier aus Floridsdorf
Bombardier entwickelte im Jahr 1990 in Floridsdorf die weltweit erste Niederflur-Stadtbahn, dessen Konzept genau auf die denkmalgeschützte Baustruktur der von Otto Wagner entworfenen U6- Strecke zugeschnitten war. Mit niveaugleichen Einstiegen, einem durchgehend stufenlosen Innenraum und großzügigem Platzangebot sorgen seither die Niederflur-Fahrzeuge für barrierefreies und komfortables Vorankommen. Auch die Wiener Lokalbahnen (WLB) sind mit diesem Fahrzeugtyp, angepasst an die Strecke der Badner Bahn, in Wien und Umgebung unterwegs.

Wien war der Ausgangspunkt für die Erfolgsgeschichte moderner Niederflur-Stadtbahnen in ganz Europa sowie in den U.S.A.: in Köln, London-Croydon, Stockholm, Istanbul und in den Niederlanden sind Weiterentwicklungen der Wiener Fahrzeuge seit Jahren erfolgreich im Einsatz. Auch Minneapolis in den U.S.A. setzt auf die Wiener Entwicklung, angepasst an die technischen Anforderungen amerikanischer Systeme.
 
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