Milchquoten dürften 2006/07 um mehr als 90.000 t überschritten werden  

erstellt am
26. 03. 07

Wien (bmlfuw/aiz) - Am 31.03. endet das Milchquotenjahr 2006/07. Die Agrarmarkt Austria geht in ihrer letzten Prognose für dieses Quotenjahr davon aus, dass die nationale Anlieferungs-Referenzmenge um rund 90.000 t überschritten wird. Dies hätte für die überliefernden Landwirte eine Zusatzabgabe in der Höhe von insgesamt Euro 25,7 Mio. zur Folge. Die Milchlieferungen an die Molkereien liegen seit Beginn dieses Quotenjahres über dem Vorjahresniveau. Zwischen April 2006 und Februar 2007 betrug das Plus 1,7%. Auch im Februar bremsten sich die Landwirte mit ihren Lieferugen noch nicht ein, sie übertrafen das Niveau des Vorjahresmonats um 1,2%. Sollte dieser Trend anhalten, dann wird die endgültige Überlieferung mehr als 90.000 t ausmachen, gibt die AMA zu bedenken.
Den österreichischen Milchbauern steht bekanntlich im Quotenjahr 2006/07 für Direktverkäufe eine nationale Referenzmenge von 114.329 t zur Verfügung. Für Molkerei-Anlieferungen besteht eine so genannte A-Quote von 2,636.061 t. Inklusive der zugeteilten Referenzmengen von 13.752 t und den voraussichtlichen Umwandlungen von Direktvermarktungs- in Anlieferungsquoten in der Höhe von 11.187 t ergibt sich eine verfügbare nationale A-Quote von rund 2,661.000 t.

Bisherige Überlieferung macht bereits 84.360 t aus
Im Zeitraum April 2006 (Beginn des Quotenjahres) bis Februar 2007 wurden von den österreichischen Bauern 2,448.823 t Milch an die Molkereien geliefert. Aufgrund des höheren Fettgehalts dieser Milch von rund 4,2% ergibt sich eine fettkorrigierte Anlieferung im Ausmaß von 2,519.349 t. Diese lag bereits um 84.360 t über der anteiligen Quotenlinie. Ausgehend von dieser Menge haben die AMA-Experten für das gesamte Quotenjahr 2006/07 eine fettkorrigierte Anlieferung von rund 2,751.000 t hochgerechnet. Diese liegt um etwa 90.000 t über der verfügbaren nationalen Referenzmenge (A-Quote). Dabei handelt es sich allerdings um eine vorsichtige Schätzung, die jüngsten Anlieferungswerte lassen eine noch höhere Überlieferung erwarten.

Multipliziert man die derzeit prognostizierte Quotenüberschreitung von 90.000 t mit der von der EU festgelegten "Superabgabe" von 28,54 Cent je kg, so haben die Überlieferer mit einer Zusatzabgabe von insgesamt Euro 25,69 Mio. zu rechnen. Zum Vergleich: Im vorangegangenen Quotenjahr 2005/06 musste für eine Überschreitung um 74.000 t eine Zusatzabgabe von Euro 23 Mio. entrichtet werden. Diese Abgabe wird den betroffenen Betrieben vom Milchgeld abgezogen und in der Folge von der AMA nach Brüssel abgeführt. Das vorläufige Endergebnis dieses Quotenjahres wird voraussichtlich Mitte April feststehen.
 
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