Bildung für Nachhaltigkeit  

erstellt am
23. 03. 07

Uni Graz gründet Österreichs erstes "Regional Center of Expertise"
Graz (universität) - Nachdem sich die Uni Graz dem Prinzip „Nachhaltige Universität“ verschrieben hat, wird sie jetzt einmal mehr zur Pionierin in diesem Bereich. Mit der Gründung des „Regional Center of Expertise (RCE) für Bildung zur Nachhaltigen Entwicklung Graz – Steiermark“ am Institut für Geographie und Raumforschung soll von nun an Know-how verstärkt öffentlich zugänglich gemacht und in konkreten Projekten praktisch umgesetzt werden.

Nachhaltige Entwicklung zielt auf die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt und Gesellschaft für gegenwärtige und zukünftige Generationen. „Mit dem ersten RCE Österreichs nimmt die Karl-Franzens-Universität Graz neuerlich ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr“, betont Vizerektor O.Univ.-Prof. Dr. Friedrich Zimmermann, Leiter des neuen Zentrums. „Unser zentrales Anliegen ist der Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis ebenso wie die Verwirklichung globaler Ziele auf regionaler Ebene.“ Das RCE, das vom Kulturamt der Stadt Graz sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit gefördert wird, versteht sich als Schnittstelle zur Wirtschaft, zu öffentlichen Einrichtungen und Organisationen.

Diplomarbeiten, Dissertationen und andere wissenschaftliche Expertisen werden Themen zur Nachhaltigen Entwicklung aufarbeiten und praktische Möglichkeiten der Umsetzung aufzeigen. Ein Anfang ist bereits gemacht: Die Initiative „Global Marshall Plan“, die sich mit der Frage befasst, wie sich das Ungleichgewicht zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern verringern lässt, gibt eine Diplomarbeit in Auftrag. Sie soll konkrete Maßnahmen für die regionale Umsetzung dieser Idee erarbeiten. Eine weitere Diplomarbeit wird sich Maßnahmen zur nachhaltigen Regionalentwicklung durch eine ökologisch orientierte Lebensweise widmen. Der Auftrag dazu kommt von der Initiative „Keimblatt Ökodorf“ in Bad Radkersburg. „Ziel ist es, vorhandene Potenziale zu nutzen“, betont Zimmermann. Regionale Produkte und Leistungen, wie zum Beispiel landwirtschaftliche Erzeugnisse, Biodiesel oder auch Tourismus und Kultur müssten als Chancen für die Region erkannt werden. Zum anderen soll die Bevölkerung vor Ort zur aktiven Mitgestaltung angeregt werden.

Ein anderes innovatives Projekt des RCE ist eine Lehrveranstaltung zum Thema „Nachhaltige Entwicklungsprozesse in Wirtschaft und Regionen“, die im Wintersemester 2007/08 startet und einem völlig neuen Konzept folgt: Zehn Studierende sowie zehn AkteurInnen aus den Regionen – von LehrerInnen bis zu Wirtschaftstreibenden – werden gemeinsam „intergenerationell“ lernen. Der Kurs wird durch das EU-Projekt ADD-Life des Zentrums für Weiterbildung der Uni Graz initiiert und finanziert.

Am 28. März 2007 von 16:00 bis 20:00 Uhr wird das RCE Graz – Steiermark im Rahmen einer Tagung am Institut für Geographie und Raumforschung der Karl-Franzens-Universität erstmals öffentlich präsentiert. Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Informationen: http://www.rce-graz.at
 
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