BA-CA steigert operative Ertragskraft deutlich  

erstellt am
22. 03. 07

BA-CA ist auf gutem Kurs: Um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Steuern steigt um 21 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro
Wien (ba-ca) - Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), ein Mitglied der UniCredit Group, hat ihr bereinigtes Ergebnis vor Steuern um 21 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert. Insgesamt hat sich ihr Ergebnis vor Steuern auf 3,3 Milliarden Euro erhöht (2005: 1,3 Milliarden Euro). Der überwiegende Teil dieses Zuwachses entfällt mit 1,8 Milliarden Euro allerdings auf Sondereffekte wie dem Verkauf der polnischen Bank BPH und der kroatischen Splitska banka.

BA-CA Vorstandsvorsitzender Erich Hampel: "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Es zeigt, dass wir gut gearbeitet haben. Auch ohne die Einmaleffekte haben wir uns deutlich verbessert. Das Geschäft in Zentral- und Osteuropa hat sich erneut gut entwickelt. Im Österreichgeschäft haben wir deutliche Fortschritte gemacht, auch wenn wir noch weitere Arbeit vor uns haben. Für 2007 sehe ich vor allem durch die neuen Töchter in Zentral- und Osteuropa und den damit größeren Aktionsradius ein hohes Wachstumspotenzial."

Neuordnung der UniCredit Group abgeschlossen: BA-CA übernimmt Banken in CEE
Die UniCredit Group hat erst kürzlich mit der Übertragung der zentral- und osteuropäischen Tochterbanken an die BA-CA die Neuordnung im Osteuropageschäft abgeschlossen. Die BA-CA übernimmt in der Gruppe die Verantwortung für Zentral- und Osteuropa (exklusive Polen und Ukraine) und damit neue Beteiligungen in Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Lettland (mit Filialen in Estland und Litauen), Rumänien, Russland, der Slowakei, Tschechien und der Türkei.

Damit wächst das Geschäftsvolumen der BA-CA in CEE gemessen an der Bilanzsumme von rund 40 Milliarden Euro auf rund 78 Milliarden Euro. Die Anzahl der Kunden steigt von 5,5 auf rund 18 Millionen, die Anzahl der Mitarbeiter steigt von rund 19.000 auf 39.000 und die Zahl der Filialen steigt von1.100 auf knapp 1.800. Insgesamt, also Österreich miteinbezogen, wird die BA-CA rund 50.000 Mitarbeiter in rund 2.200 Filialen beschäftigen. Die von der BA-CA geführte CEE Division der UniCredit Group ist für einen Markt von mehr als 300 Millionen Einwohnern verantwortlich. Damit verdreifacht sich der Aktionsradius der BA-CA in dieser Region.

In den Zahlen des Geschäftsabschlusses 2006 ist dieser Effekt allerdings noch nicht berücksichtigt, da die Transaktionen erst 2007 durchgeführt wurden.

Einmaleffekte betragen insgesamt 1,8 Milliarden Euro
Aus dem Verkauf der Anteile der polnischen Bank BPH an UniCredit weist die BA-CA im Finanzanlageergebnis einen Verkaufsgewinn in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro aus.

Für den kartellrechtlich bedingten Verkauf der Anteile an der kroatischen Splitska banka hat die BA-CA bereits im 2. Quartal 684 Millionen Euro im Finanzanlageergebnis ausgewiesen.

Für den Verkauf von Tochterunternehmen der Capital Invest in Ungarn und Kroatien an Pioneer Investments wurde ein Verkaufsgewinn von 38 Millionen Euro erlöst.

Diesen positiven Sondereffekten in der Höhe von insgesamt 2,3 Milliarden Euro stehen folgende außerordentlichen Aufwendungen gegenüber:

Für Integrationsmaßnahmen, Reorganisationen und Restrukturierungen im österreichischen Kundengeschäft und der Division Markets & Investment Banking sind unter der Position "Integrationsaufwand" 231 Millionen Euro rückgestellt worden.

Aufgrund der besseren quantitativen Erfassung der Ausfallsrisiken im Zuge der BASEL II Vorbereitungen wurden in der Division Retail Kreditrisikovorsorgen von zusätzlich 278 Millionen Euro gebildet. 79 Millionen Euro sind davon bereits im dritten Quartal bevorsorgt worden.

Insgesamt betragen die Sondereffekte rund 1,8 Milliarden Euro.

Dividende: 4 Euro je Aktie
Der Vorstand der BA-CA wird bei der Hauptversammlung vorschlagen, die Dividende entsprechend der guten Ergebnisentwicklung von 2,50 Euro auf 4 Euro je Aktie zu erhöhen.

Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
Die BA-CA hat den Zinsüberschuss gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro (2005: 2,6 Milliarden Euro) gesteigert. Gut entwickelt haben sich auch der Provisionsüberschuss und das Handelsergebnis: Der Provisionsüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 14,4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro (2005: 1,5 Milliarden Euro) gestiegen. Das Handelsergebnis hat 348 Millionen Euro betragen, um 31,6 Prozent mehr als im Vorjahr (2005: 264 Millionen Euro). Insgesamt konnten alle Betriebserträge um 11,6 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro gesteigert werden (2005: 4,3 Milliarden Euro).

Die Betriebsaufwendungen sind mit einem leichten Plus von 3,8 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro dagegen konstant geblieben (2005: 2,7 Milliarden Euro). Das Betriebsergebnis, also das operative Ergebnis, hat 2 Milliarden Euro betragen und ist damit um 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 gewachsen (2005: 1,6 Milliarden Euro).

Das Kreditrisiko ist um 38,4 Prozent auf 679 Millionen Euro (2005: 491 Millionen Euro) gestiegen. Die Steigerung ist, wie bereits erwähnt, auf die bessere quantitative Erfassung der Ausfallsrisiken im Zuge der BASEL II Vorbereitungen zurückzuführen.

Das Finanzanlageergebnis beträgt 2,3 Milliarden Euro (2005: 305 Millionen Euro). Darin sind die bereits beschriebenen Erträge aus Beteiligungsverkäufen enthalten.

Die BA-CA hat somit ein Ergebnis vor Steuern von 3,3 Milliarden Euro erzielt. Sie liegt damit um 151 Prozent über dem Vorjahr (2005: 1,3 Milliarden Euro). Das Ergebnis nach Steuern und Fremdanteilen beträgt 3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 213 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2005: 964 Millionen Euro).

Bereinigt um die erwähnten Einmaleffekte ist das Ergebnis vor Steuern um 21 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gewachsen (2005 ebenfalls bereinigt: 1,3 Milliarden Euro). Das bereinigte Ergebnis nach Steuern und Fremdanteilen hat sich um 22 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro erhöht (2005 ebenfalls bereinigt: 914 Millionen Euro).

Aus diesem Ergebnis resultieren folgende Finanzkennzahlen:

  • Das bereinigte Ergebnis je Aktie beträgt 7,61 Euro (2005: 6,22). Die Einmaleffekte miteinbezogen, hat sich das Ergebnis je Aktie auf 20,56 Euro erhöht (2005: 6,56 Euro).
  • Die bereinigte Eigenkapitalrentabilität nach Steuern (ROE) hat sich - trotz des weiteren Anstiegs des Eigenkapitals - auf 15,8 Prozent (2005: 13,5 Prozent) erhöht. Inklusive Sondereffekte ist der ROE nach Steuern auf 39,5 Prozent gestiegen (2005: 14,3 Prozent).
  • Der Aufwands/Ertrag-Koeffizient (Cost/Income-Ratio) hat sich deutlich auf 57,9 Prozent verbessert (2005: 62,3 Prozent).
  • Die Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko/Zinsüberschuss) hat sich aufgrund der Einmaleffekte im Kreditrisiko auf 25,3 Prozent verschlechtert. Der bereinigte Wert beträgt 14,9 Prozent (2005: 19,2 Prozent / bereinigt 16,3 Prozent).


Das Ergebnis der Divisionen
Die BA-CA hat ihre Geschäftsfelder im dritten Quartal an die Struktur der UniCredit Group angepasst und weist ihr Ergebnis in fünf Divisionen aus: Retail, Private Banking & Asset Management, Corporates, Markets & Investment Banking sowie Central Eastern Europe (CEE). Dazu kommt das Corporate Center.

Die wesentlichen Änderungen zum Vorjahr: Das österreichische Kundengeschäft wird um die Division "Private Banking & Asset Management" ergänzt. Hier findet sich das Geschäft mit den vermögenden Privatkunden wieder, die von der Schoellerbank und der BANKPRIVAT betreut werden. Das Geschäft mit Großkunden und Institutionellen Immobilienkunden wird nun in der Division "Corporates" gemanagt. Firmenkunden mit einem Umsatz von mehr als drei Millionen Euro oder einem hohen Bedarf an internationalen Dienstleistungen und Corporate Finance-Produkten werden ebenfalls in der Division "Corporates" betreut. Geschäftskunden, also kleine Firmenkunden mit einem Umsatz von weniger als drei Millionen Euro, werden in der Division Retail betreut.

Das Betriebsergebnis der Division Retail ist von 107 Millionen Euro auf 305 Millionen Euro gestiegen. Das ist vor allem auf die geringeren Betriebsaufwendungen, aber auch auf das Neugeschäft zurückzuführen. Wesentliche Erfolge kann die BA-CA im Wertpapiergeschäft verbuchen. Die Platzierungskraft bei Fonds, hier vor allem Garantiefonds, macht sich im Provisionsüberschuss positiv bemerkbar. Das Zinsgeschäft konnte auf relativ stabilem Niveau gehalten werden. Nach Abzug der Kreditrisikovorsorgen weist die Division Retail ein Ergebnis vor Steuern in der Höhe von minus 119 Millionen Euro aus (2005: minus 283 Millionen Euro). Zurückzuführen ist dieses Ergebnis auf drei Faktoren: Der bereits erwähnten Erhöhung der Kreditrisikostandards, dem schwierigen Geschäft mit Geschäftskunden, das im Unterschied zum Vorjahr nun in der Division Retail enthalten ist, und der Zuordnung der vermögenden Privatkunden in die neue Division Private Banking & Asset Management. Für das Jahr 2007 erwartet die BA-CA im Geschäftsfeld Retail ein positives Ergebnis. Die Maßnahmen dafür wurden bereits 2005 und 2006 eingeleitet. Hier ist vor allem die Bündelung der Verwaltungstätigkeiten in der BA-CA Administration Service hervorzuheben. Die Cost/Income-Ratio der Division beträgt 76,2 Prozent (2005: 91,5 Prozent).

Die neue Division Private Banking & Asset Management hat ein Betriebsergebnis von 66 Millionen Euro erwirtschaftet. Es liegt damit um 36 Prozent über dem Vorjahr (2005: 48 Millionen Euro). Die Steigerung konnte durch ein besseres Ergebnis der Privatbanken BANKPRIVAT und Schoellerbank sowie dem Absatzerfolg der Pioneer Investments Austria (PIA) im Bereich der Garantiefonds, wo die Gruppe mit Abstand Marktführer in Österreich ist, erreicht werden. Für 2007 wird mit dem FokusInvest ein weiteres Lanzenprodukt in der Vermögensverwaltung eingeführt. Dabei handelt es sich um eine standardisierte Vermögensverwaltung ab einem Betrag von 15.000 Euro. Das Ergebnis vor Steuern der Division Private Banking & Asset Management hat 63 Millionen Euro betragen. Es liegt damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (2005: 64 Millionen Euro). Der geringe Rückgang ist fast ausschließlich auf den Verkauf von Anteilen an der Investkredit, die im Besitz der Schoellerbank waren, zurückzuführen. Bereinigt um diesen Effekt im Jahr 2005 wäre das Ergebnis vor Steuern um 12 Prozent gestiegen. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern liegt bei 36,5 Prozent (2005: 40,8 Prozent). Die Cost/Income-Ratio beträgt 61,6 Prozent (2005: 65,3 Prozent).

Die Division Corporates hat ein Betriebsergebnis in der Höhe von 623 Millionen Euro erzielt. Es liegt damit um 9 Prozent höher als im Vorjahr (2005: 573 Millionen Euro). Zur Steigerung haben alle Kundengruppen und Produkte beigetragen. Hervorzuheben sind die Bereiche Leasing, Immobilienfinanzierungen und vor allem das gute M&A Geschäft. Das Ergebnis vor Steuern ist mit 507 Millionen Euro ausgewiesen (2005: 642 Millionen Euro). Der Rückgang um 21 Prozent ist im wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen: den Sondereffekt durch den Verkauf der Anteile an der Investkredit im Jahr 2005 und die Kreditrisikoanpassungen im Jahr 2006. Bereinigt um diese Sondereffekte ist das Ergebnis vor Steuern von 534 Millionen Euro um acht Prozent auf 575 Millionen Euro gestiegen. Die bereinigte Eigenkapitalrentabilität vor Steuern liegt bei 23,3 Prozent (2005: 27,5 Prozent / 2005 bereinigt: 22,9 Prozent). Die Cost/Income-Ratio beträgt 41,2 Prozent (2005: 43,0 Prozent).

Für das Jahr 2007 hat sich die BA-CA das Ziel gesetzt, ihren Kunden die Vorteile, die sich aus der Zusammenarbeit in der UniCredit Group bieten, noch besser nutzbar zu machen: So steht den Firmenkunden beispielsweise das gesamte Netz der UniCredit Group mit rund 7.000 Niederlassungen in 20 Ländern zur Verfügung. Dieser Netzwerkvorteil soll in einen Geschäftsvorteil verwandelt werden. Speziell international tätige Firmen können von Produkten in den Bereichen Trade Finance, Cash Management, Leasing, Corporate Finance oder M&A profitieren.

Die Division Markets & Investment Banking (MIB), für einen Anteil von 12 Prozent am Ergebnis verantwortlich, hat ihr Betriebsergebnis um 34 Prozent auf 235 Millionen Euro gesteigert (2005: 175 Millionen Euro). Zum Geschäftserfolg haben der Handel in allen Produktbereichen und das Kundengeschäft beigetragen. Ebenfalls hervorzuheben sind der Ausbau des Zins- und Aktienderivatgeschäfts, die Strukturierung mehrerer Retail-Fonds sowie die erfolgreiche Begleitung von IPOs durch die CA IB. Das Ergebnis vor Steuern hat 207 Millionen Euro betragen, nach 206 Millionen Euro im Jahr 2006. Bereinigt um den rückgestellten Integrationsaufwand wäre das Ergebnis vor Steuern um 12 Prozent auf 237 Millionen gestiegen. Die bereinigte Eigenkapitalrentabilität vor Steuern liegt bei 76,2 Prozent (2005: 62,7 Prozent). Die Cost/Income-Ratio hat 41,6 Prozent betragen (2005: 36,2 Prozent).

Das Markets & Investment Banking der UniCredit Group tritt nun einheitlich unter der globalen Marke „UniCredit Markets & Investment Banking“ auf und macht damit auch nach außen die Vorteile aus dem Zusammenschluss mit der Gruppe deutlich: Die UniCredit Group zählt zu den fünf größten Anbietern von Investmentbanking in Europa.

Für 2007 ist geplant, die Kapitalmarktaktivitäten der BA-CA noch stärker zu konzentrieren und sie in einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft zu bündeln. Mit diesem Schritt wird eine schlagkräftige Einheit für das Kapitalmarktgeschäft geschaffen, die sich an den Anforderungen der Märkte und den Bedürfnissen der Kunden orientiert.

Die Division CEE ist für einen Anteil von 40 Prozent am Ergebnis der BA-CA verantwortlich. Sie hat das Betriebsergebnis um 10 Prozent auf 808 Millionen gesteigert (2005: 733 Millionen Euro), obwohl die Ergebnisse von Splitska banka und Bank BPH nur mehr teilweise in die Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2006 geflossen sind. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 655 Millionen Euro (2005: 741 Millionen Euro). Dieser Rückgang ist vor allem durch einen positiven Sondereffekt aus der Banca Tiriac im Jahr 2005 erklärbar. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern ist um sieben Prozent auf 680 Millionen Euro gestiegen. Der bereinigte ROE vor Steuern liegt bei 18,7 Prozent (2005: 18,3 Prozent). Die Cost/Income-Ratio ist mit 53,2 Prozent stabil geblieben (2005: 53,0 Prozent).

Die BA-CA übernimmt 2007 auch faktisch die Rolle der CEE Holding der UniCredit Group. Die BA-CA hat Anfang 2007 alle CEE-Bankbeteiligungen der UniCredit und HVB mit Ausnahme von Polen und der Ukraine übernommen. In fünf Ländern werden die Fusionen dieser neuen Tochterbanken mit den bestehenden BA-CA Töchtern noch dieses Jahr abgeschlossen sein. In Bulgarien und Bosnien-Herzegowina entstehen die größten Banken des Landes, in Rumänien, der Slowakei und der Tschechischen Republik wird die Position der Gruppe erheblich gestärkt. In Kroatien erhält die BA-CA die Verantwortung für die Zagrebacka banka, der größten Bank des Landes. Hervorzuheben sind zudem die neuen Tochterbanken in Russland und der Türkei – beides große Märkte mit großem Wachstumspotenzial.

Die International Moscow Bank (IMB) ist mit einer Bilanzsumme von rund 6,6 Milliarden Euro die derzeit neuntgrößte russische Bank. Sie beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeiter und betreibt 47 Filialen. Es ist geplant, dieses Filialnetz mittelfristig auf 100 Filialen zu verdichten. Die IMB wurde per 1. Jänner 2007 in die BA-CA vollkonsolidiert.

In der Türkei hat die BA-CA 50 Prozent an der Koç Finansal Hizmetler A.S., Türkei und damit an der Yapi Kredi übernommen. Yapi Kredi ist Anfang Oktober 2006 aus der Fusion zwischen der Yapi ve Kredi Bankasi A.S. und der Koçbank A.S. hervorgegangen. Die Yapi Kredi Bankasi A.S. wurde 1944 als erste landesweite Privatbank der Türkei gegründet. Yapi Kredi ist derzeit, gemessen an der Bilanzsumme von rund 29 Milliarden Euro, die viertgrößte Bank des Landes mit 650 Filialen und rund 16.000 Mitarbeitern.

Insgesamt betreibt die UniCredit Group durch den Zusammenschluss das größte internationale Bankennetzwerk in Zentral- und Osteuropa mit über 3.000 Geschäftsstellen. Mehr als 60.000 Mitarbeiter betreuen rund 24 Millionen Kunden.

Das Wachstumspotential in Zentral- und Osteuropa bleibt weiterhin groß: Um 33 Prozent wächst der Kreditmarkt jährlich; in Russland sind es gar 46 Prozent. Das Wirtschaftswachstum (BIP) der Region für 2006 wird von den Ökonomen der BA-CA mit 6 Prozent prognostiziert. Auch der Intermediationsgrad, die Bilanzsumme im Vergleich zum BIP, lässt auf das enorme Aufholpotential schließen: Beträgt es 246 Prozent in der Eurozone, sind es erst 78 Prozent in Zentral- und Osteuropa.

Im Corporate Center hat die BA-CA ein Ergebnis vor Steuern von 2,0 Milliarden Euro gebucht (2005: minus 68 Millionen Euro). Dies ist auf die bereits beschriebenen Verkaufserlöse zurückzuführen.

Die Bilanz
Die Bilanzsumme der BA-CA belief sich zum 31. Dezember 2006 auf 154,3 Milliarden Euro (31.12.2005: 158,9 Milliarden Euro). Sie ist damit gegenüber dem Jahresende 2005 um 2,9 Prozent niedriger, was im wesentlichen auf den Verkauf der Splitska banka und der Bank BPH zurückzuführen ist. Der Konsolidierungskreis der BA-CA wird sich im Jahr 2007 weiter deutlich verändern, da die BA-CA die CEE-Beteiligungen der UniCredit in Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, der Slowakei, Tschechien und der Türkei sowie die Beteiligungen der HypoVereinsbank in Russland und in den drei baltischen Ländern übernommen hat.

Auf der Aktivseite der Bilanz sind die Handelsaktiva um 5,8 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro gesunken (2005: 17,7 Milliarden Euro). Die Forderungen an Kreditinstitute waren bei 32,5 Milliarden Euro um 13,5 Prozent höher als im Vorjahr (2005: 28,7 Milliarden Euro). Die Forderungen an Kunden sind um 3,7 Prozent auf 80,1 Milliarden Euro gesunken (2005: 83,2 Milliarden Euro).

Auf der Passivseite ergibt sich folgendes Bild: Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind um 9,1 Prozent auf 48,3 Milliarden Euro gestiegen (2005: 44,3 Milliarden Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind um 11,3 Prozent auf 55,0 Milliarden Euro gesunken (2005: 62,0 Milliarden Euro). Die verbrieften Verbindlichkeiten sind um 5,7 Prozent auf 25,4 Milliarden Euro gesunken (2005: 26,9 Milliarden Euro). Das Eigenkapital (einschließlich der Anteile im Fremdbesitz) ist um 34,8 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro gestiegen (2005: 7,5 Milliarden Euro). Damit ist die BA-CA mit großem Abstand die kapitalstärkste Bank Österreichs.

Der Personalstand der BA-CA Gruppe belief sich zum 31. Dezember 2006 auf 21.087 Mitarbeiter, um 10.705 weniger als im Vorjahr (31.12.2005: 31.792 Mitarbeiter). Diese deutliche Reduktion ist auf den Verkauf der Bank BPH und Splitska banka zurückzuführen. Nach der Übertragung der CEE-Einheiten wird sich der Personalstand auf rund 50.000 erhöhen.

Ausblick 2007
Im laufenden Geschäftsjahr wird sich der Konsolidierungskreis der BA-CA durch die Integration der Bank in die UniCredit Group verändern. Die Bedeutung der Region Zentral- und Osteuropa wird durch die neu gewonnene Größe an Bedeutung und Gewicht gewinnen. Mit Russland und der Türkei sind zwei Märkte mit einem hohen Potenzial dazugekommen. Das wird sich auch positiv auf das Ergebnis auswirken.

Im österreichischen Kundengeschäft erwartet die BA-CA auf Basis einer stabilen Wirtschafts- und Geschäftsentwicklung deutliche Ergebnisverbesserungen. Vor allem in der Division Retail rechnet die Bank mit der Rückkehr in die Gewinnzone.

Insgesamt wird sich durch die Neuordnung die Bilanzsumme der BA-CA auf rund 180 Milliarden Euro erhöhen und der Mitarbeiterstand von rund 30.000 auf rund 50.000 steigen. BA-CA Chef Erich Hampel: "Die BA-CA geht aus dem Zusammenschluss gestärkt heraus."

 
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