Ölgeschäfte von SBO laufen wie geschmiert  

erstellt am
21. 03. 07

Ternitz (nöwpd) - Wie geschmiert laufen die Geschäfte beim Ternitzer Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO), dem Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Ölbohrindustrie. Nachdem das Unternehmen 2006 mit einem Zuwachs von 39 Prozent auf fast 240 Millionen Euro einen neuen Rekordumsatz erwirtschaften konnte, hofft man in der Stahlstadt im Bezirk Neunkirchen schon auf die nächsten dicken Aufträge. "Saudi Arabien hat angekündigt, seine Erdölförderung von elf auf 12,5 Millionen Barrel täglich anheben zu wollen. Das bedeutet, dass die Saudis die Zahl ihrer Bohrtürme auf der arabischen Halbinsel werden verdoppeln müssen. Hier halten wir als Zulieferer einen Marktanteil zwischen 50 und 60 Prozent", reibt sich SBO-Vorstand Gerald Grohmann die Hände.

Wegen der ausgezeichneten Auftragslage in Ternitz ist auch ein Hauptlieferant von SBO, der Stahlerzeuger Böhler aus Kapfenberg verstärkt gefordert. In diesem Zusammenhang kündigt Grohmann einen Wechsel bei den eingesetzten Verkehrsträgern an. "Wir werden die alten Stichgleise vom Bahnhof Ternitz zu unserem Betriebsgelände reaktivieren und den Stahl künftig mit Güterzügen aus Kapfenberg holen. Das spart 750 Lkw-Fuhren im Jahr. Wenn die ÖBB flexibel sind und der Bahntransport klappt, können wir die fertigen Bohrstangen dann auch auf der Schiene von Ternitz nach Hamburg und Bremen schicken", erklärt Grohmann im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. In den deutschen Hafenstädten werden die ca. zehn Meter langen Präzisionsstangen - jede rund 50.000 Euro wert - dann auf Hochseeschiffe verladen und treten ihre Fahrt über den Atlantik in die texanische Ölmetropole Houston an, wo die wichtigsten SBO-Kunden, wie u.a. die Konzerne Halliburton oder Baker Hughes, ihren Sitz haben.

Um das zu erwartende Auftragsvolumen in Zukunft bewältigen zu können - "Jeder, der behauptet, in 20 oder 30 Jahren gebe es auf der Welt kein Erdöl mehr, liegt damit komplett falsch", so Grohmann - investiert SBO 60 Millionen Euro in den Ausbau des Werkes Ternitz und wird 2008 eine neue, 10.000 Quadratmeter große Produktionshalle in Betrieb nehmen. Das Vorhaben wird den Unternehmensumsatz auf über 300 Millionen Euro nach oben schrauben und zu den derzeit 300 rund 80 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Dafür sucht der High-Tech-Betrieb momentan händeringend nach Mitarbeitern mit entsprechender Qualifikation. "Wir brauchen dringend Dreher und Fräser zur Stahlbearbeitung, finden aber kein geeignetes Personal. In Österreich ist das Facharbeiterproblem noch viel größer, als es in der Öffentlichkeit dargestellt wird", meint Grohmann.
 
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