Entwicklung der inländischen Investmentfonds 2006  

erstellt am
02. 04. 07

Zurückhaltung bei Neuinvestitionen und schwache Performance der Rentenfonds
Wien (oenb) - Das netto in Investmentfonds investierte Kapital erhöhte sich 2006 mit 7,85 Mrd Euro deutlich schwächer als 2005. Rund 90% dieses Anstieges resultierte aus Kursgewinnen und nur rund 10% aus dem Nettokapitalzufluss (Käufe abzüglich Verkäufe und Ausschüttungen).

Die Zurückhaltung bei den Neuinvestitionen geht 2006 mit einer schwächeren Gesamtperformance der österreichischen Investmentfonds in der Höhe von 4,4% nach 10,1% im Jahr 2005 einher. Vor allem den Rentenfonds bescherten steigende Zinsen und der gefallene USD eine durchschnittliche Performance von nur +0,9%.

Investiert wurde 2006 überwiegend in ausländische Werte. Besonders stark waren Veranlagungen in ausländische Investmentzertifikate gefolgt von ausländischen Aktien- und Beteiligungspapieren.

2006 erhöhten die 27 österreichischen KAGs ihre Angebotspalette um 78 Publikumsfonds und 12 Spezialfonds, die ausschließlich von institutionellen Investoren gezeichnet werden können.

Ende Dezember 2006 verwalteten die österreichischen Kapitalanlagegesellschaften mit insgesamt 2.177 aufgelegten Investmentfonds einen Vermögensbestand (inkl. „Fonds in Fonds“ Veranlagungen) von 168,84 Mrd Euro (Ende Dezember 2005: 156,68 Mrd Euro).

Vor allem die ungünstige Entwicklung auf dem Rentenmarkt bewirkte, dass das netto in Investmentfonds investierte Kapital (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) sich 2006 mit 7,85 Mrd Euro bzw. 5,9% deutlich schwächer als 2005 (24,27 Mrd Euro bzw. 22.3%) bzw. 2004 (+11,56 Mrd Euro bzw. +11,9%) erhöhte. Es betrug per Ende Dezember 2006 140,81 Mrd Euro.

2006 waren damit die Anleger bei Neuinvestitionen in Investmentfonds eher zurückhaltend. Im 3. und 4. Quartal waren sogar Nettokapitalabflüsse zu beobachten. Kursgewinne von 7,10 Mrd Euro verhalfen jedoch der Fondsbranche im Gesamtjahr 2006, trotz schwachem Nettokapitalzufluss von 0,75 Mrd Euro (Nettomittelzufluss von 4,52 Mrd Euro abzüglich Ausschüttungen von 3,77 Mrd Euro), zu dem bereits erwähnten, moderaten Anstieg des veranlagten Kapitals.

Die Zurückhaltung bei den Neuinvestitionen ging mit einer schwächeren Gesamtperformance der österreichischen Investmentfonds für 2006 in Höhe von 4,4% nach 10,1% im Jahr 2005 einher. Vor allem Rentenfonds drückten durch ihr großes Gewicht (47,5% am Gesamtvolumen der Investmentfonds) auf die Gesamtperformance. Sie wiesen 2006 nur Kursgewinne von 0,9% auf. Steigende Zinsen und der gefallene USD bescherten sogar mehr als einem Drittel der Rentenfonds (261) eine negative Performance. Die schlechte Entwicklung der Renten war auch für die moderate Kursentwicklung der Mischfonds (+5,0%) verantwortlich. Aktienfonds verzeichneten hingegen eine positive Performance von 12,8%. Alternative Fonds zeigten ein Plus von 9,8% und waren somit, nach den Aktienfonds, die sich am besten entwickelnde Veranlagungskategorie. Die Immobilienfonds wiesen Kursgewinne von 4,2% auf.

Der Vermögenszuwachs im Jahr 2006 wurde zu knapp einem Drittel durch Veranlagungen in ausländische Investmentzertifikate getragen. Auch bei der Veranlagungskategorie Aktien- und Beteiligungspapiere entfiel ein sehr hoher Anteil des Jahreszuwachses (24,0%) auf ausländische Werte (+2,91 Mrd Euro bzw. +13,1%). Österreichische Aktien konnten auf Grund der sehr guten Performance des österreichischen Aktienmarktes 2006 (ATX +21,7%) einen Volumenszuwachs von 32,9% bzw. 0,97 Mrd Euro erzielen, was allerdings nur einem Anteil am gesamten Vermögenswachstum aller Fonds von 8,0% entsprach. Die ausländischen Rentenwerte stiegen um 2,23 Mrd Euro (3,3%) während die inländischen Rentenwerte um 2,72 Mrd Euro bzw. 13,4% abnahmen. Das Volumen an Immobilien- und Sachanlagenvermögen der Immobilienfonds hat sich 2006 nahezu verdoppelt. Selbst bei dieser Veranlagungskategorie wurde knapp mehr im Ausland als im Inland investiert.

Per Ende Dezember 2006 wurden in den Ländern der Währungsunion (exkl. Österreich) 70,18 Mrd Euro (49,8%), in Ländern der übrigen Welt 40,33 Mrd Euro (28,6%) und im Inland 30,30 Mrd Euro (21,5%) veranlagt.
 
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