Bures: Mittel gegen Gewalt in der Familie werden um 60 Prozent erhöht  

erstellt am
30. 03. 07

Wien (bpd/sts) - Frauenministerin Doris Bures besuchte am 29.03. die Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie. Im Rahmen eines Pressegesprächs präsentierte sie gemeinsam mit Innenminister Günther Platter die Budgetzahlen 2007/2008 für die österreichweit neun Interventionsstellen gegen Gewalt in der Familie und die Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels, deren Mittel allein aus dem Frauenbudget um 60 Prozent aufgestockt werden.

„Schon in meiner Antrittsrede im Parlament habe ich angekündigt, dass einer meiner Arbeitsschwerpunkte der Kampf gegen häusliche Gewalt sein wird. Heute, am Tag der Budgetrede, können wir bereits mitteilen, dass wir auch die finanziellen Mittel dazu erhalten: Wir können und werden den Kampf gegen Gewalt in der Familie ganz konkret aufnehmen“, so Bures.

Die neun Interventionsstellen gegen Gewalt in der Familie und die Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels würden alleine aus dem Frauenbudget eine substanzielle Aufstockung um 1,098.854 Euro erhalten, was ein Plus von 60 Prozent bedeutet. Dieser Betrag wird seitens des Innenministeriums nochmals verdoppelt. Die Mittel für die Interventionsstellen aus dem Budget der Frauensektion konnten beträchtlich gesteigert werden: waren im Budget 2006 noch 1,835.000 Euro veranschlagt gewesen, so sind es für das Jahr 2007 bereits 2,933.854 Euro. Im Budget für das Jahr 2008 ist eine weitere Erhöhung um 3 Prozent auf 3,021.870 Euro vorgesehen.

Die Bilanz nach zehn Jahren Antigewaltgesetzgebung in Österreich fällt für die Ministerin positiv aus. „Es ist gut, dass die Dunkelziffer häuslicher Gewalt in den letzten Jahren dramatisch abgenommen hat. Die Bewusstseinsbildung greift, das Gewaltschutzgesetz und die Arbeit der Interventionsstellen zeigen eine beachtliche Wirkung. Andererseits bedeutet das auch, dass wir mit dem Hilfsangebot dringend nachziehen müssen. Es reicht nicht aus, die Gewalt aus den vier Wänden herauszuholen, wir müssen die entsprechende Hilfe auch anbieten. Die österreichische Bundesregierung stellt dazu die notwendigen Geldmittel zur Verfügung“, so Frauenministerin Bures.

„Mit der Investition in den Bereich von Prävention und Bekämpfung häuslicher Gewalt leisten wir einen nennenswerten Beitrag im Rahmen der heurigen Europarats-Kampagne 2007, der dieses Thema als Schwerpunkt gewählt hat. Wir wollen den Sinn für Unrechtsbewusstsein stärken und zeigen Null-Toleranz gegenüber Gewalt. Die finanziellen Mitteln sind gut investiertes Geld: in die Hilfe und die Unterstützung der vielen weiblichen Opfer, in eine Gesellschaft, der ein friedliches Zusammenleben auch etwas wert ist sowie in die Prävention, denn wo Gewalt unterbunden wird, kann sie sich nicht weiter ausbreiten und Folgegewalt produzieren“, so Bundesministerin Bures abschließend.
 
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