30 Jahre Rat und Hilfe für Eltern  

erstellt am
28. 03. 07

Eberle: Mit den Elternbriefen leistet das Land aktiv einen Wissensbeitrag für die Harmonie zu Hause
Salzburg (lk) - Seit 1977 werden die Elternbriefe an junge Mütter und Väter im gesamten Bundesland Salzburg versandt und begleiten die Erziehungsberechtigten sechs Jahre lang mit Wichtigem und Wissenswertem zur Entwicklung ihres Kindes. Die verschiedenen Themen der Briefe sind auf das jeweilige Alter des Kindes bezogen und behandeln auch Fragen der Eltern- und Partnerschaft. Eine regelmäßige Kontrolle und Überarbeitung der Inhalte garantieren die Aktualität der Elternbriefe. Nach 30 Jahren wurde diese Maßnahme nun wissenschaftlich evaluiert. Die Gesamt-Beurteilung der Elternbriefe fällt sehr positiv aus. Knapp zwei Drittel der Befragten beurteilten die Elternbriefe "alles in allem" mit der Bestnote "Sehr gut". Ein weiteres Drittel vergab die Note "Gut". Nur ein Prozent der Befragten, beurteilten mit "Befriedigend".

"Der Auftrag der öffentlichen Hand ist, dass Eltern eine Hilfestellung erhalten, um die verantwortungsvolle Aufgabe der Kindererziehung besser zu bewältigen. Mit den Elternbriefen leisten wir aktiv einen Wissensbeitrag für die Harmonie zu Hause", erklärte Landesrätin Eberle am 28.03. bei der Präsentation der Studie.

Daher unterstützt das Ressort der Erwachsenenbildung mit den Elternbriefen interessierte Eltern, die sich diese Ratschläge in Briefform kostenlos bestellen können. "Es geht hier nicht um eine Elternerziehung, sondern um eine gewünschte Hilfe für junge Eltern. Konkrete Auswirkungen im Erziehungsstil oder die Änderungen von Einstellungen erfordern eine umfassende und sehr differenzierte Herangehensweise und können nicht seriös auf eine Maßnahme reduziert werden", sagte Eberle, die davon überzeugt ist, dass diese erfolgreiche Serie weiterhin so großen Anklang finden wird.

Die ersten zwei Folgen der Elternbriefe erschienen 1977. "Die Elternbriefe enthalten Wichtiges und Wissenswertes über die Entwicklung von Kindern von der Geburt bis zum Schuleintritt. Weiters werden Fragen der Eltern- und Partnerschaft behandelt. Von Beginn an gab es ein fachkundiges Redaktionsteam, das die Elterbriefe konzipierte und ständig inhaltlich aktualisierte. 1997 erfolgte eine Gesamtüberarbeitung mit neuem Layout und einer textlichen Neufassung", informierte der Leiter des Referates für Erwachsenenbildung und Bildungsmedien, Mag. Robert Luckmann.

Neue Erkenntnisse oder Erziehungsfragen, die für die Elternbriefe relevant sind, werden durch das Redaktionsteam immer wieder eingearbeitet, so dass die Elternbriefe inhaltlich aktuell bleiben. Spezialbriefe, wie zum Beispiel "Zweites Kind", oder "Kind mit Behinderung", decken zusätzlich schwerpunktmäßig Themen ab. In einer abwechslungsreichen Mischung aus Fachkompetenz und Lebenserfahrung sind die Themen gut lesbar aufbereitet.

Derzeit beziehen rund 6.200 Personen die Elternbriefe, jährlich kommen etwa 2.200 hinzu. Bei rund 5.000 Geburten im Bundesland Salzburg pro Jahr, wovon knapp 50 Prozent Erstgeburten sind, bedeutet dies, dass statistisch gesehen an die 50 Prozent der Eltern die Elternbriefe abonnieren. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese 50 Prozent vorwiegend Eltern mit Erstgeburten sind, da die Elternbriefe beim zweit- oder drittgeborenen Kind in der Regel nicht nochmals bestellt werden. Dies bedeutet, dass die Elternbriefe den überwiegenden Großteil der "jungen" Eltern erreichen.

Sind Elternbriefe noch zeitgemäß? Können sie die Zielgruppe erreichen? Wie werden sie von den Eltern bewertet? Diese und einige andere Fragen standen am Ausgangspunkt der Evaluation. Ziel der in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Martin Weichbold durchgeführten Evalua-tion war es, die Bezieher/innenstruktur zu erfassen, die Meinung der Erziehungsberechtigten zu verschiedenen Aspekten der Elternbriefe einzuholen und Verbesserungsvorschläge abzufragen.

Wertvolle Erziehungshilfe für Eltern
Die Befragten waren zwischen 20 und 49 Jahre alt. Bei der Untersuchung wurde deutlich, dass das Interesse an den Elternbriefen und die Antwortbereitschaft bei den Eltern unabhängig vom Alter der Kinder (und damit von der bisherigen Bezugsdauer der Elternbriefe) hoch sind. Die regionale Streuung ist voll gegeben, die 491 Befragten stammen aus 96 Gemeinden. 84 Prozent der Befragten gaben an, dass sie jeweils den ganzen Elternbrief genau durchlesen. Weitere 13 Prozent lesen zumindest jene Themen, die sie interessieren. Den Text überfliegen zwei Prozent der Befragten und 0,4 Prozent blättern die Elternbriefe nur durch oder lesen diese gar nicht. "Es zeigt sich also ein sehr hohes Interesse, das quer durch alle Bildungsschichten, Regionen und Alterstufen geht", sagte Weichbold. Der überwiegende Teil der Befragten bewahrt die Elternbriefe über längere Zeit auf. Bei den Bewertungen werden von den Eltern vor allem der hohe und treffende Informationsgehalt der Elternbriefe, der Versand zum idealen Zeitpunkt, die Praxisnähe und Hilfestellung sowie der verständliche und witzige Stil der Briefe betont: "Die Elternbriefe gaben uns Orientierung und manchmal in schwierigen Phasen auch die Sicherheit, dass diverse Trotzattacken etc. völlig normal waren", so eine Rückmeldung.

Elternbriefe bestellen
Es werden nicht alle Eltern automatisch mit den Elternbriefen beglückt. Erst nach einer Bestellung beim Land Salzburg erfolgt der regelmäßige und kostenlose Versand. Bestellt werden können Elternbriefe über das Internet http://www.elternbriefe.salzburg.at oder unter der Telefonnummer 0662/8042-5610. L65-60
 
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