Jubiläumsausstellung in der Kunsthalle Leoben  

erstellt am
03. 04. 07

Zum zehnjährigen Jubiläum kulturhistorischer Großausstellungen zeigt Leoben von 1. April bis 1. November 2007 Sensationsfunde aus chinesischen Herrschergräbern
Leoben (stadt) - "Gold & Jade" nennt sich die zehnte kulturhistorische Großausstellung in der Kunsthalle Leoben, bei der einzigartige Kunstschätze aus dem Reich der Mitte - exklusiv in Europa - gezeigt werden. Die seit 1994 bestehende


Grabwächter
3-farbig glasierte Keramik, Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.) © Museum der Stadt Xuzhou, VR China
Partnerschaft zwischen der Montanstadt Leoben und der in der ostchinesischen Provinz Jiangsu gelegenen Millionenstadt Xuzhou hat es möglich gemacht, dass bereits im Jahr 1998 die erste kulturhistorische Ausstellung in der Leobener Kunsthalle ("China - Verborgene Schätze") durchgeführt werden konnte. Seither haben beinahe eine Million Menschen die jährlichen Sonderausstellungen in Leoben besucht.

"Bei der nunmehr zehnten Großausstellung, die bereits im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen ist, peilt die Stadt Leoben den millionsten Besucher an. Diese Zahl zeigt deutlich, dass dieses Projekt nicht nur für die Stadt selbst, sondern auch für die Region von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist und dadurch auch die Marke Leoben, besonders auch außerhalb des Landes immer stärker wahrgenommen wird", sagt Leobens Bürgermeister Matthias Konrad.

Bei der diesjährigen Ausstellung handelt es sich um die größte Chinaausstellung weltweit, in der ausschließlich Originalobjekte, deren Ausfuhr extra von der Regierung der Volksrepublik China genehmigt werden musste, gezeigt werden.

Ermöglicht wurde dies nur, "weil die Zusammenarbeit zwischen Xuzhou und Leoben seit langem von Verständnis und Vertrauen geprägt ist. Der vielfältige Austausch in den Bereichen Kultur, Kunst, Erziehung, Gesundheitswesen, usw. hat das Verständnis und die Freundschaft zwischen zwei Städten und zwei Staaten gefördert", sagt Ming Xu, Parteisekretär des Stadtkomitees von Xuzhou.

Bisher konnte die Öffentlichkeit nur eine Auswahl dieser kulturhistorisch äußerst bedeutenden Objekte sehen - und das nur in Peking. Leoben zeigt dagegen eine Vielfalt an Exponaten. Die kostbaren Leihgaben stammen aus dem Museum der Stadt Xuzhou und sind ergänzt durch wertvolle Stücke aus dem Museum für Völkerkunde Wien sowie dem Österreichischen Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst (MAK - Wien).

Die Ausstellung, deren Schwerpunkt auf den Grabfunden aus den Gräbern der Westlichen Han-Dynastie in Xuzou liegt, veranschaulicht in einer in Österreich bisher noch nie da gewesenen Dichte einen der bedeutendsten Abschnitte der chinesischen Geschichte. Darüber hinaus werden mit eindrucksvollen Funden und Leihgaben auch andere, wesentliche Abschnitte der chinesischen Geschichte eindrucksvoll beleuchtet und dadurch ein Gesamtüberblick über einen mehrtausendjährigen Zeitraum chinesischer Kunst und Kultur vermittelt", meint der Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums Wien, Wilfried Seipel, der gemeinsam mit der Leiterin der Kunsthalle Leoben, Susanne Leitner-Böchzelt als Kurator die Ausstellung zusammengestellt und wissenschaftlich betreut hat.
"Die diesjährige China-Ausstellung mit ihren mehr als 200 einzigartigen Objekten wird sicherlich wieder zahlreiche Besucher nach Leoben bringen, die sich von der chinesischen Kultur faszinieren lassen", ergänzt Susanne Leitner-Böchzelt.

Prunkstücke der Ausstellung sind ein kostbarer Lacksarkophag mit Jadeintarsien, der aus 2095 Jadeplatten besteht, und ein Jadepanzer aus 4248 Jadeplättchen, beide aus der frühen Han-Dynastie, beide einmalig. Weltberühmt und unermesslich kostbar ist chinesisches Porzellan aus der Ming- und Qing-Dynastie, welches ebenfalls in Leoben zu sehen ist. Darüber hinaus spiegelt sich in seltenen Terrakotten und Meisterwerken aus Eisen und Bronze die Vielfalt chinesischer Kunst wider.

Zudem gewähren Masken, Gefäße, Spiegel, Lampen, Musikinstrumente, Schwerter, Gürtelschnallen, Ringsegmente, Pokale und Vasen, Dosen, Teeschalen, Rangabzeichen und Siegel, Tiere und Fabelwesen den BesucherInnen einen faszinierenden Einblick in eine der bedeutendsten Weltkulturen.

China besitzt eine der ältesten Hochkulturen der Erde. Die in Leoben gezeigten Kunstschätze - darunter Kleinode aus der Zeit der Han- (206 v. Chr. - 220 n. Chr.), der Tang- (618-907 n. Chr.) oder der Ming-Dynastie (1368-1644 n. Chr.) - gewähren einen tiefen Blick in dieses reiche kulturelle Erbe. Insgesamt spannt sich der Bogen der Ausstellung von der Liangzhu-Kultur um 3000 v. Chr. bis hin zum Ende der Qing-Dynastie am Beginn des 20. Jahrhunderts.

Unter den Han-Kaisern erlebte das Kunsthandwerk eine ganz besondere Blüte und einen enormen Aufschwung. Und gerade mit dieser Epoche wird der Besucher eindrucksvoll konfrontiert: Die Rekonstruktion eines Herrschergrabes aus dieser glanzvollen Zeit wird architektonisch in die Ausstellung integriert, die kostbaren Grabbeigaben werden stimmungsvoll in Szene gesetzt.

"Die Kunsthalle Leoben bietet mit dieser Ausstellung ein dreidimensionales Erlebnis zur Geschichte der Han-Dynastie. Die Nachbildung der Gräber dieser beeindruckenden chinesischen Epoche vermittelt einen besonderen Eindruck. Zahlreiche spannende Einblicke, verschiedene Blickwinkel auf das nachgebaute Grabungsfeld und die Grabkammern machen diesen Teil der Ausstellung zu einem noch nie zuvor gezeigten Highlight", meint dazu Arno Grünberger, Architekt der Ausstellung,

Rund um die Ausstellung wird es auch wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm geben. Dazu meint Leobens Kulturstadtrat Franz Valland: "Unsere ethnologischen Ausstellungen werden immer durch ein ausgewogenes und breit angelegtes Rahmenprogramm ergänzt. Einige Programmpunkte werden China in Form von Musik, Gesang, Tanz, Akrobatik und Malerei in den Mittelpunkt des Interesses stellen. Für jeden Geschmack und jede Altersgruppe findet sich ein attraktives Angebot. Unsere Gäste werden, dafür garantiere ich, Leoben in guter Erinnerung behalten".

Ausstellungen in Leoben:
1997 Steirische Landesausstellung "made in styria" 94.000 Besucher

Kulturhistorische Großausstellungen:
1998 China - Verborgene Schätze 103.000 Besucher
1999 Tibet - Götter des Himalaya 64.000 Besucher
2000 Peru - Versunkene Kulturen 79.000 Besucher
2001 Ägypten - Im Reich der Pharaonen 165.000 Besucher
2002 Dschingis Khan - Schätze der Goldenen Horde 122.000 Besucher
2003 Japan - Samurai + Geisha 94.000 Besucher
2004 Vietnam - Kunstschätze einer tausendjährigen Kultur 83.000 Besucher
2005 Mexiko - Mensch und Kosmos 75.000 Besucher
2006 Islam - Die Welt des Orients 74.000 Besucher

Insgesamt haben somit bisher 953.000 Besucher die Ausstellungen in Leoben gesehen.

Informationen: Kunsthalle Leoben, A-8700 Leoben, Kirchgasse 6,
Öffnungszeiten: tägl. 09.00 - 18.00 Uhr; Fixführungen; 11 Uhr und 15 Uhr; Gruppenführungen jederzeit gegen Voranmeldung möglich.
http://www.leoben.at

Lesen Sie unseren Bildbericht im "Österreich Journal" pdf-Magazin,
Ausgabe 47 –
http://www.oesterreichjournal.at
 
zurück