Franz Liszt Festival Raiding 2007  

erstellt am
12. 04. 07

Emotionale Virtuosität und sakrale Vokalwerke im Mittelpunkt
Eisenstadt (blms) - „Zu einer Hälfte Zigeuner, zur andern Franziskaner“ – so beschreibt Franz Liszt in einem Brief an Caroline Wittgenstein sein gespaltenes Wesen. Dieser Gegensatz – auf der einen Seite die mit starken Emotionen besetzte Zigeunermusik mit all ihrer Virtuosität und Improvisationskunst, auf der anderen Seite die von starker Religiosität und Zurückgezogenheit geprägten geistlichen Vokalwerke – steht im Mittelpunkt des Franz Liszt Festivals „liszten in raiding“ 2007, das von 12. bis 21. Oktober in Raiding stattfinden wird.

Dazu Kulturlandesrat Helmut Bieler: „Mit der Eröffnung des neu gestalteten Lisztmuseums im angrenzenden Geburtshaus haben wir vor wenigen Wochen die Neukonzeptionierung des Lisztzentrums abgeschlossen. Damit sind wir unserem Ziel, Raiding zu einem umfassenden Zentrum der Lisztpflege im Burgenland auszubauen einen weiteren großen Schritt näher gekommen. Mit der Führung und Organisation des gesamten Areals durch die Burgenländischen Kulturzentren wurde zudem die Grundlage geschaffen, die Synergien hier sinnvoll zu nutzen sowie das Konzerthaus im Veranstaltungsbereich vielfältig zu bespielen. Ein wichtiger Teil des Kulturjahres hier in Raiding ist das Lisztfestival, das nach der Eröffnung des Konzertsaals im vergangenen Herbst bereits einen fulminanten Start mit fast ausverkauftem Haus hingelegt hat. Ich bin davon überzeugt, dass das vielfältige und interessante Programm auch heuer wieder für einen großen Besucherzustrom sorgen wird.“
Mit einem abwechslungsreichen Mix geht „liszten in raiding“ in seine zweite Saison. Unter dem Motto „All’Ongarese“ wird das Klavierduo Eduard & Johannes Kutrowatz mit einem Feuerwerk an Virtuosität das Festival eröffnen. Der Wiener Kammerchor unter der Leitung von Michael Grohotolsky widmet sich dem Vokalwerk von Franz Liszt. Als Höhepunkte kommen Liszts „Stabat Mater speciosa“ aus dem Oratorium „Christus“ und Györgi Ligetis berühmtes Chorwerk „Lux Aeterna“ zur Aufführung. Als Geigenvirtuose zwischen den Welten agiert Benjamin Schmid. Mit dem „Rondo brillant“ von Schubert und dem „Gran Duo Concertant“ von Liszt stehen zwei große kammermusikalische Werke auf dem Programm, die gattungsspezifisch für beide Komponisten einzigartig sind. Jazz-Musik vom Feinsten – die eng mit der Zigeunermusik in Verbindung steht – bietet dann der zweite Teil, wo Schmid mit seinen Freunden all seine Improvisationskunst zur Geltung bringt.

„Die Musik der Zigeuner hinterließ beim jungen Franz Liszt prägende Eindrücke und war entscheidend für die Entstehung seiner Ungarischen Rhapsodien. Das Konzert ‚Franz Liszt und die Musik der Zigeuner’ versucht diesen Spuren anhand von Originalwerken und Bearbeitungen nachzugehen, wobei klassische Pianisten an zwei Klavieren ebenso zu hören sein werden wie eine authentische ‚Romabanda’ und ein Streicherensemble der Wiener Philharmoniker. Der Gala-Abend mit dem international renommierten holländischen Bassisten Robert Holl und dem Pianisten David Lutz zeigt das grandiose Schaffen von Franz Liszt als Liedkomponist und Liedbearbeiter“, so Intendant Dr. Walter Reicher.

Mit „Via crucis“ komponierte Franz Liszt eine musikalische Meditation über die vierzehn Stationen des Kreuzwegs Jesu, die seinen immanenten religiösen Glaubensimpetus dokumentiert. Der Chorus sine nomine unter der Leitung von Johannes Hiemetsberger wird dieses Werk, das zu den bedeutendsten Sakralwerken Liszts zählt, im Rahmen des heurigen Festivals aufführen. Der Pianist Cyprien Katsaris zählt zu den herausragenden Liszt-Interpreten seiner Generation. Das Klavierwerk von Franz Liszt bildet den Schwerpunkt seiner weltweiten Konzerttätigkeit, mit einem fulminanten Programm ist er nun auch in Raiding zu Gast.

Für die nötige Erfrischung zwischen den Aufführungen sorgt das Wasser von Hauptsponsor „Waldquelle“, der Österreichweit 3 Millionen „Liszt-Festival etikettierte Flaschen“ in den Verkauf bringt und mit einem daran gekoppelten Gewinnspiel zusätzlich die Werbetrommel rührt.
 
zurück