NeuroCenter Styria  

erstellt am
23. 04. 07

Startschuss für interuniversitäres Zentrum zur Hirnforschung
Graz (universität) - WissenschafterInnen der Karl-Franzens-Universität Graz und der TU Graz leisten bereits seit Jahren richtungweisende Arbeit auf dem Gebiet der Hirnforschung. Mit der Gründung des NeuroCenter Styria, das als interuniversitäres Forschungszentrum angelegt ist, sollen vorhandene Kompetenzen in Zukunft noch stärker gebündelt werden. Damit wird der Steiermark eine führende Rolle in einem der weltweit am schnellsten wachsenden Forschungsgebiete zukommen.

Neben dem Institut für Psychologie der Uni Graz sind das Institut für Semantische Datenanalyse und das Institut für Medizintechnik der TU Graz am Projekt beteiligt, das durch den Zukunftsfonds des Landes unterstützt wird. „Ziel ist, die lokalen Forschungsgruppen, die international sehr erfolgreich arbeiten, zusammenzuführen und daraus ein regionales Gehirnforschungs-Kompetenzzentrum zu schaffen“, so Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper, Koordinatorin des Projekts. Eine weitere Vernetzung, etwa mit der Medizinischen Universität Graz, ist vorgesehen.

Einer der Forschungsschwerpunkte des Zentrums liegt in der Weiterentwicklung von Brain-Computer-Interface (BCI)-Lösungen zur direkten Kommunikation von Gehirn und Computer. Damit ist es möglich, die elektrischen Signale des Gehirns zu nutzen, um Geräte zu steuern, die an einen Computer angeschlossen sind. Das an der TU Graz entwickelte System hat bereits weltweit für Aufsehen gesorgt, als es einem gelähmten Patienten gelungen ist, seine Hand über eine spezielle Neuro-Prothese zu bewegen. BCI-Anwendungen bieten auch viel versprechende Möglichkeiten in der Schlaganfall-Therapie und können ebenso zur Analyse komplexer Denkvorgänge – etwa beim Rechnen oder Übersetzen – zum Einsatz gelangen. Auch auf dem Gebiet der so genannten Nah-Infrarot-Spektroskopie möchte man in Graz Akzente setzen. Dabei werden die Möglichkeiten moderner Bildgebungsverfahren genutzt, um die Gehirnaktivität zu untersuchen und noch ungeklärte Fragen im Hinblick auf die Signalverarbeitung und -interpretation zu beantworten.
 
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