Regierungsprogramm – Jugendarbeitslosigkeit  

erstellt am
07. 05. 07

 Bures: Mehr Lehrlinge in den Bundesdienst – mehr Mädchen in technische Lehrberufe
Bis Herbst werden über 320 neue Lehrlinge aufgenommen
Wien (bpd/sts) - Die Regierung hat sich im Regierungsprogramm vorgenommen, die Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren, Initiativen im Bereich der Jugendbeschäftigung zu setzen und neue Lehrstellen zu schaffen. Frauen- und Beamtenministerin Doris Bures setzt nun den Startschuss für eine „Initiative mit Vorbildwirkung“: Der Bund wird die Zahl der Lehrstellen im Bundesdienst von derzeit rund 930 auf über 1.000 erhöhen. Das bedeutet, dass bis Herbst zusätzlich zu den 250 frei werdenden Lehrstellen 70 neue Lehrplätze geschaffen werden. „Insgesamt bekommen so 320 junge Menschen die Chance auf eine Ausbildung im Bundesdienst“, so Bures. „Alle Ressorts werden sich daran beteiligen.“

Die Beamtenministerin hat gestern im Ministerrat einen entsprechenden Antrag eingebracht. Darin wurde ausdrücklich das Ziel der verstärkten Aufnahme und Ausbildung von Frauen zum Beispiel in technischen Berufen festgeschrieben. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass mehr Mädchen eine Ausbildung in technischen Berufen erhalten. Und ich will die Mädchen ermutigen, neue zukunftsträchtige Berufsfelder mit besseren Aufstiegschancen und einem höheren Einkommen zu erobern“, so Bures.

Der Bund bildet Lehrlinge in 50 verschiedenen Berufen aus – von Verwaltungsassistentinnen und Verwaltungsassistenten über Chemielaborantinnen und Chemielaboranten, Elektrikerinnen und Elektriker, EDV-Technikerinnen und EDV-Technikern, Technischen Zeichnerinnen und Zeichner bis hin zu Tischlerinnen und Tischler sowie Fotografinnen und Fotografen. Um bestmögliche Beschäftigungsaussichten auch am privaten Arbeitsmarkt zu gewährleisten, ist die Wirtschaftstauglichkeit der Ausbildung ein zentraler Aspekt der Lehrlingsausbildung im Bund.

Auf der Homepage des Bundeskanzleramts http://www.bundeskanzler.at wurde eine Job-Börse eingerichtet, wo bereits die ersten ausgeschriebenen Lehrplätze zu finden sind.

 

 Marek: Für uns ist jede zusätzliche Lehrstelle sehr wertvoll
Auch ein zusätzlicher Lehrling in "herkömmlichen Berufen" ist förderungswürdig
Wien (bmwa) - Verwundert zeigte sich Staatssekretärin Christine Marek über den Vorstoß von Frauenministerin Doris Bures im heutigen "Österreich". Bures kündigte an, den Blum-Bonus nur mehr für ausgewählte "Zukunfts-Berufe" gewähren zu wollen. "Es ist mehr als fragwürdig, Lehrberufe in gute und schlechte einzuteilen", so Marek. "Wer entscheidet, was ist ein Zukunftsberuf und was nicht", stellt die Staatssekretärin die Frage und warnt davor, bestimmte Berufe mit unbedachten Äußerungen abzuqualifizieren und damit das Image der Lehre weiter zu verschlechtern. "Für uns ist jede zusätzliche Lehrstelle sehr wertvoll", so Marek. "Auch ein zusätzlicher Lehrling in 'herkömmlichen Berufen' ist förderungswürdig." Das besonders in Zeiten, in denen sich immer weniger junge Menschen für eine Berufsausbildung mit Lehre entscheiden.

Selbstverständlich könne man aber diskutieren, wie man mehr Mädchen in nicht-traditionelle Berufe bekomme. Schließlich entscheiden sich 50 Prozent der Mädchen immer noch für die Berufe Friseurin, Einzelhandelskauffrau oder Bürokauffrau. Hier müsse man jedoch bei den Mädchen selbst ansetzen und damit die Berufsorientierung an den Schulen ausbauen, traditionelle Rollenbilder hinterfragen sowie den Mädchen Lust auf Technik machen. Der Blum-Bonus sei jedoch eine Förderung für Betriebe, wenn sie einen zusätzlichen Lehrling aufnehmen. Wer in einem sogenannten "Zukunftsberuf" einen zusätzlichen Lehrling aufnehme, bekomme auch jetzt schon den Blum-Bonus. Das Problem sei jedoch, dass zu wenige junge Menschen bzw. Mädchen in sogenannte "Zukunftsberufe" oder "nicht-traditionelle Berufe" drängen.

Darüber hinaus macht die Staatssekretärin die Frauenministerin darauf aufmerksam, dass bei der gemeinsamen Regierungsklausur in Linz beschlossen wurde, den Blum-Bonus bis Sommer zu evaluieren. "Diese gilt es auch abzuwarten", so Marek. Faktum sei jedoch, "der Blum-Bonus ist ein riesiger Erfolg". "Wir stehen voll und ganz hinter dieser Förderung", so Marek. Wurden 2004 noch 35.938 im 1. Lehrjahr ausgebildet, konnte diese Zahl durch die Einführung des Blum-Bonus auf 39.399 im Jahr 2006 gesteigert werden. Unter www.egon-blum.at , der Homepage des Lehrlingsbeauftragten der Bundesregierung Egon Blum, würden die Effekte des Blum-Bonus sowie seinen nachhaltigen Auswirkungen auch im Detail beschrieben.

Bedauerlich bezeichnete die Staatssekretärin die Tatsache, dass Frauenministerin Bures gut etablierte Frauen-Mentoring-Programme, die von ihrer Vorgängerin initiiert wurden, nicht weiterführen will. "Gerade für junge Mädchen und Frauen sind Vorbilder und jede Form von Mentoring wesentlich", so Marek abschließend.

 

 Kickl: SPÖ-Gender-Wahnsinn macht auch vor Arbeitsplätzen nicht halt
Bures will anscheinend Lehrplätze vernichten, anstatt zu erhalten und zu schaffen
Wien (fpd) - "Eine Streichung der Fördermittel im Rahmen des Blum-Bonus für 'frauentypische' Lehrstellen ist für die FPÖ völlig inaktzeptabel", kritisierte FPÖ-Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl den Vorstoß von SPÖ-Frauenministerin Doris Bures, dass Frisörinnen in Zukunft keine Lehrlingsförderung mehr bekommen sollten. Statt darüber froh zu sein, dass es österreichische Klein- und Mittelbetriebe gäbe, die Lehrlinge ausbilden, würden diese aus einem völlig falsch verstandenen Gleichbehandlungswahn nun auch noch bestraft, empörte sich Kickl.

Damit beweise sich die SPÖ nach den bereits mehr als dubiosen Forderungen nach einer vorzeitigen Öffnung des Arbeitsmarktes erneut als Arbeitsplatzvernichter erster Güte, so Kickl. Bures diskriminiere damit aber auch alle diejenigen, vor allem weiblichen, Lehrlinge, die bereits mit Freude im Friseur-Beruf tätig seien beziehungsweise diesen anstreben würden. "Dass die SPÖ außer ihrem Gender-Wahn überhaupt keine Lösungsvorschläge für den Arbeitsmarkt mehr parat hat, ist die eine Sache. Das eine SPÖ-Ministerin nun aktive Lehrplatzvernichtung betreibt, schlägt aber dem Faß den Boden aus. Bruno Kreisky würde sich ob solcher Vorschläge wohl im Grab umdrehen", schloss Kickl.

 

 Haubner: Alle Lehrlinge sind gleich viel wert
Lehrlingsförderungen streichen zu wollen, richtet sich von selbst
Wien (bzö) - Klare Ablehnung zu den Plänen von Frauenministerin Bures Lehrlinge unterschiedlich zu behandeln, kommt von der stellvertretenden BZÖ-Klubobfrau Ursula Haubner. "Für das BZÖ ist jeder Lehrberuf und jeder Lehrling gleich viel wert und förderungswürdig. Der Blum Bonus als Maßnahme der BZÖ-Regierungsbeteiligung hat sich bestens bewährt und ist nicht in Frage zu stellen. Die SPÖ soll lieber jeden Betrieb der Lehrlinge ausbildet unterstützen, anstatt über Strafaktionen für Unternehmer nachzudenken", so Haubner.

Das BZÖ trete dafür ein, im Zuge von noch besserer Information und Aufklärung, Mädchen in "frauenuntypische" Berufe zu bringen, das könne aber nur über Freiwilligkeit nach dem Prinzip der Wahlfreiheit passieren und nicht über sozialistische Zwangsmethoden verordnet werden, betonte Haubner. "Gerade in Zeiten in denen SPÖ und ÖVP wegen eines angeblichen Facharbeitermangels Arbeitskräfte aus dem Ausland importieren, Lehrlingsförderungen streichen zu wollen, richtet sich von selbst", so Haubner abschließend.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
zurück