Ein Leben für den Sport   

erstellt am
09. 05. 07

Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Graz für Moderatoren-Legende Prof. Robert Seeger
Graz (stadt) - Seine Stimme klingt so vertraut wie die eines Familienmitglieds. Und das war er ja quasi - über vier Jahrzehnte hinweg „zu Gast“ in nahezu jedem heimischen Wohnzimmer: ORF-Sportmoderatoren-Legende Robert Seeger, seines Zeichens Professor seit 2003.

Am Nachmittag des 07.05. wurde dem mittlerweile pensionierten, aber nach wie vor umtriebigen Journalisten eine weitere Ehre zu teil: Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl verlieh ihm im Beisein seines Stellvertreters Walter Ferk das Ehrenzeichen der Stadt Graz in Gold.

"Mister Norwegerpulli" und "Fast-Bürgermeister"
Geboren 1941 in Graz, ist Seeger „bekennender Grazer“, wie er überzeugend vermittelt. „Man hat mir einmal nahe gelegt, dass nur in Wien was aus mir werden würde. Ich bewies, dass es von Graz aus auch funktioniert“, gibt sich der 66-Jährige selbstbewusst wie eh und je. Nur der Zufall wollte es einst, dass aus Seeger kein US-Staatsbürger wurde. Die Green Card hatte er bereits in der Tasche, als man seine markante Stimme entdeckte und ihn zum Verbleib beziehungsweise zum Einschlagen der Rundfunk-TV-Karriere bewegte. Das war 1965 und es bedurfte auch nur ein wenig des Feilens an selbiger, das Talent war ganz offensichtlich und naturgegeben: „Ein paar Stimmübungen, damit der Dialekt verschwindet“, erinnert sich „Mister Norwegerpulli“ zurück. Bereits 1973 erklomm er einen ersten beruflichen Gipfel und wurde Sportchef des Landesstudios Steiermark. Ab 1. November 1991 avancierte er als Sportchefkommentator im In- und Ausland zur „Stimme des Österreichischen Sports“. Seine über 1.000 Skimoderationen brachten ihm sogar eine Eintragung ins Guiness Buch der Rekorde ein. Erreicht hat er karrieremäßig alles, wovon er je geträumt hat. „Da war auch einmal das Bürgermeisteramt in Stainz dabei“, schmunzelt Seeger und fügt hinzu: „Hab’s mir aber anders überlegt!“

Kein Pensionsschock
Die Pension steht bei Robert Seeger nur auf dem Papier, wie es Vizebürgermeister Ferk formulierte, denn unzählige Funktionen hat er weiterhin inne. Für Schwimmen, Leichtathletik und die Olympischen Spiele nächstes Jahr in Peking greift er wieder zum Mikro, nur als Skikommentator wird man ihn nicht mehr sehen und hören: „Das ist nun endgültig vorbei.“ Grund dafür ist Seegers Werbeauftritt bei „Iglo“, der dazu im rechtlichen Widerspruch stehen würde.

Robert Seeger ist nicht nur treuer Grazer, sondern auch unerschrockener Sturm-Fan, wie er gegenüber den beiden Stadtoberhäuptern heute bekräftigte. Wenn er auch immer als „Fußballer“ und „Skifahrer“ bezeichnet wird, so schlägt sein Herz tief drinnen doch sehr für die übrigen Sportarten; „Leichtathletik, Schwimmen u.a. Da wird so viel geleistet und viel zuwenig darüber berichtet.“

Zu berichten wird Seeger viel haben, wenn er am 21. Oktober von seiner großen Reise zurückkehrt. Gemeinsam mit Gattin Ingrid geht’s nach Südamerika: „Mein Plan war immer, in der Pension eine Weltreise zu unternehmen. Wir konnten uns dann nicht einigen und so wurde es Südamerika vom Feinsten.“ Pensionsschock? „Nein, ich bin gegangen, als es am Schönsten war.“ Traurig für seine Fans, erfreulich für die Enkerln - bald drei an der Zahl. Robert Seeger Junior lebt mit seiner Familie in Wien und ist dort in der Werbebranche tätig.
 
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