Der Villacher Peter Löscher ist neuer Siemens-Chef  

erstellt am
21. 05. 07

Heinrich Hiesinger wird Europa-Chef und künftiger Arbeitsdirektor
München (siemens) - Neuer Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG wird Peter Löscher (49), derzeit President Global Human Health, Merck&Co. Inc., Whitehouse Station, N.J., USA. Er wurde auf der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats


Peter Löscher Foto: Siemens
der Siemens AG am 20.05. in München auf Vorschlag des Präsidiums des Aufsichtsrats zum ordentlichen Mitglied des Vorstands bestellt und zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt. Löscher wird sein Amt am 1. Juli 2007 antreten. Dr. Klaus Kleinfeld (49) wird sein Amt als Vorsitzender des Vorstands zum 30. Juni 2007 niederlegen.

Weiterhin hat der Aufsichtsrat der Siemens AG auf Vorschlag des Präsidiums Dr. Heinrich Hiesinger (46) in den Vorstand der Siemens AG berufen. Der bisherige Vorsitzende des Bereichsvorstands Siemens Building Technologies (SBT) wird zum 1. Juni 2007 zum ordentlichen Mitglied des Vorstands der Siemens AG bestellt und wird gleichzeitig Mitglied des Zentralvorstands.

„Mit Peter Löscher haben wir eine herausragende Persönlichkeit für das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG gewonnen. Sein globaler Hintergrund, sein hohes internationales Renommee, seine breite Erfahrung in der Strategie-Entwicklung, in Finanzmarktfragen und Technologiethemen sowie seine aufrechte Persönlichkeit waren ausschlaggebend für unsere Entscheidung. Ich bin überzeugt davon, dass die schwierige Aufgabe, Siemens aus der gegenwärtigen Situation in eine gute Zukunft zu führen, bei Peter Löscher in den besten Händen liegt. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit“, sagte Dr. Gerhard Cromme, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG. „Es ist für mich eine außerordentliche Ehre und große Herausforderung, Vorstandsvorsitzender von Siemens zu werden. Siemens kenne ich als herausragende Adresse in der Welt und als Unternehmen mit großer Geschichte und starken Fundamenten. Ich freue mich sehr darauf, bei Siemens Führung und Verantwortung zu übernehmen zum Wohl von Kunden, Mitarbeitern, Investoren und Eignern. Und zusammen mit meiner Frau und meinen Kindern komme ich gerne wieder zurück nach Europa und nach Deutschland“, sagte Peter Löscher, künftiger Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG.

Peter Löscher, geboren am 17. September 1957 in Villach/Österreich, begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Wien, Hong Kong und an der Harvard Business School/USA 1985 bei der Unternehmensberatung Kienbaum & Partner in Deutschland. Von 1988 bis 2002 war er zunächst bei der Hoechst AG und nach der Fusion von Hoechst mit Rhone Poulenc Rohrer bei Aventis in verschiedenen Funktionen in Deutschland, USA, Spanien, Großbritannien und Japan tätig. Unter anderem hat er als Leiter der Konzernplanung die Umgestaltung des Unternehmens von einem breit gefächerten Konglomerat zu einem fokussierten LifeScience-Konzern maßgeblich mitbetrieben. Zuletzt leitete er als Chairman, President und CEO die Sparte Aventis Pharma Ltd. 2002 wechselte er zu dem englischen LifeScience-Konzern Amersham plc und rückte nach der Übernahme von Amersham durch die General Electric Company (GE) in den Zentralvorstand (Corporate Executive Council) von GE auf. Seit 2006 ist er Mitglied des Vorstands (Corporate Executive Committee) von Merck & Co. Inc., einem der weltweit führenden Pharma-Unternehmen, und verantwortet das Global Human Health Geschäft von Merck.

Heinrich Hiesinger übernimmt zum 1. Juni 2007 im Zentralvorstand vor allem die Zuständigkeit für die Region Europa einschließlich der Regionalorganisation Deutschland sowie die Betreuung der Bereiche Siemens IT Solutions and Services und SBT. Es ist ebenfalls vorgesehen, dass Hiesinger spätestens zum 31. Dezember 2007 in der Nachfolge von Dr. Jürgen Radomski (65) zusätzlich das Personalressort übernimmt und zum Arbeitsdirektor gemäß § 33 Mitbestimmungsgesetz bestellt wird. Die Nachfolge von Heinrich Hiesinger als Vorsitzender des Bereichsvorstands der SBT wird kurzfristig festgelegt.

Im Verlauf seiner Sitzung wurde der Aufsichtsrat auch über Analysten- und Investorentreffen informiert, die der Vorstandsvorsitzende sowie der Finanzvorstand der Siemens AG allein oder zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden in den vergangenen Wochen abgehalten hatten. Im Mittelpunkt stand jeweils die Erläuterung des Programms Fit for 2010, das nach übereinstimmender Auffassung von Vorstand und Aufsichtsrat die Leitlinien für die Entwicklung des Unternehmens in den kommenden Jahren vorgibt. Es komme darauf an, Siemens schneller, fokussierter und weniger komplex zu machen. Ziel sei es, die Schlagkraft des Unternehmens weiter zu erhöhen.

Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. 475.000 Mitarbeiter (inkl. nicht fortgeführte Aktivitäten) entwickeln und fertigen Produkte, projektieren und erstellen Systeme und Anlagen und erbringen maßgeschneiderte Dienstleistungen. In rund 190 Ländern unterstützt das vor über 160 Jahren gegründete Unternehmen seine Kunden mit innovativen Techniken und umfassendem Know-how bei der Lösung ihrer geschäftlichen und technischen Aufgaben. Der Konzern ist auf den Gebieten Information and Communications, Automation and Control, Power, Transportation, Medical und Lighting tätig. Im Geschäftsjahr 2006 betrug nach U.S. GAAP der Umsatz 87,3 Mrd. Euro und der Gewinn nach Steuern 3,033 Mrd. Euro.
 
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