Dunkelsteinerwald tritt aus dem Schatten hervor  

erstellt am
21. 05. 07

Karlstetten (nöwpd) - Mit dem Beitritt zur "Leader-Region Wachau" - einer Gemeinschaftsinitiative und zugleich Förderprogramm der Europäischen Union - will der Dunkelsteinerwald seine positive Wirtschaftsentwicklung der jüngsten Zeit weiter ankurbeln. Denn im Gegensatz zu manchem anderen ländlichen Gebiet in Niederösterreich ist es den im Städtedreieck zwischen St. Pölten, Krems und Melk gelegenen Gemeinden in den vergangenen Jahren gelungen, sowohl bei der Zahl ihrer Einwohner als auch jener von Gästen in der Region signifikant zuzulegen. Dass dieser Aufschwung weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit passiert, stört Josef Neumeyr, Bürgermeister von Karlstetten und Sprecher der ARGE Dunkelsteinerwald wenig, kennt er doch die primäre Ursache dafür: den Sog, den die nahe Landeshauptstadt St. Pölten ausübt.

"Nach den Ergebnissen der letzten Volkszählung von der Statistik Austria ist die Bevölkerungszahl in den Gemeinden des Dunkelsteinerwalds in den vergangenen zehn Jahren um rund sechs Prozent gewachsen, in Karlstetten waren es sogar elf Prozent", rechnet Neumeyr dem NÖ Wirtschaftspressedienst vor. Für Berufstätige, die in die Landeshauptstadt zur Arbeit pendeln, sei der verkehrsarme, naturbelassene Dunkelsteinerwald nämlich zu einer sehr beliebten Wohngegend geworden. "Unsere Gemeinden haben den jungen Familien Grundstücke zu günstigen Konditionen angeboten - zu einer Zeit, als in St. Pölten praktisch nur Wohnungen verfügbar waren. Diese Strategie ist voll und ganz aufgegangen", freut sich Neumeyr.

Der Dunkelsteinerwald punkte aber auch immer stärker mit seiner Rolle als Naherholungsraum und touristischer Geheimtipp. Neben den vielen Tagesausflüglern, die in die Region kommen, steige auch die Zahl der Übernachtungen - freilich nur dort, wo ausreichend Bettenkapazitäten zur Verfügung stehen, wie der Bürgermeister eingestehen muss. "Im Sommer 2003 hat bei uns in Karlstetten die erste Weltmeisterschaft im Pony-Gespannfahren stattgefunden. Da kamen Teilnehmer aus 17 Nationen, auch aus Übersee, und Tausende interessierte Besucher. So viele Leute konnten wir gar nicht unterbringen", berichtet Neumeyr.

Mehr Beherbergungskapazitäten sind in der aufstrebenden Region daher ein Gebot der Stunde. Mit gutem Beispiel geht hier das Hotel und Restaurant "Julius" in Karlstetten voran. Das Drei-Sterne-Superior-Haus wird die Zahl seiner modern eingerichteten Gästezimmer von derzeit 18 schon bald auf 36 verdoppeln, kündigt "Julius"-Chefin Helga Prömmer-Kloiber an. Welch starke Wirkung ein solcher Leitbetrieb auf die regionale Tourismusbilanz ausübt, zeigt ein Blick auf die Nächtigungszahlen: 2006 haben diese allein in Karlstetten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um knapp 13 Prozent zugelegt.

Auch das umgestaltete Restaurant "Julius" - der ehemalige Gasthof Kloiber - möchte mit einem innovativen Gastronomiekonzept neue Gästeschichten gewinnen. Als Mitgliedsbetrieb der NÖ Wirtshauskultur bleibt die regionale Küche mit ihren Zutaten aus der hauseigenen Fleischerei natürlich erhalten. Dazu kommen jetzt aber auch kulinarische Spezialitäten aus dem Friaul, die mediterranes Flair und italienisches Lebensgefühl in den Dunkelsteinerwald tragen sollen.

Informationen: http://www.dunkelsteinerwald.at
 
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