Bartenstein: Österreich setzt Maßnahmen zu mehr Versorgungssicherheit mit neuem Gasspeicher  

erstellt am
16. 05. 07

IEA soll ihre Rolle bei Energieeffizienz ausweiten
Paris (bmwa) - "Wenn Staaten im Bereich der Energieeffizienz keine Übereinstimmung finden, wo dann", sagt Wirtschaftsminister Martin Bartenstein anlässlich der Ratstagung der Internationalen Energieagentur (IEA) und des OECD-Ministerrates am 15.05. in Paris. Bartenstein ist davon überzeugt, dass in diesem wichtigen Bereich der IEA in Zukunft eine bedeutendere Rolle zukommen solle als bislang. "Es geht hier darum, dass wir mehr aufs Gas steigen", betont der Minister. Die EU gehe mit ihrem Aktionsplan bereits mit gutem Beispiel voran.

Großen Nachholbedarf sieht die IEA vor allem im Bereich der Investitionen in den Energiesektor. "Bis 2030 werden demnach 20.000 Milliarden Euro investiert. Die Gasimporte der OECD-Länder würden im selben Zeitraum um 60 Prozent zunehmen. Hier würden die Verstaatlichungstendenzen im Energiebereich deutlich, die dann entstehen, wenn lediglich nationale Konzerne operieren. "Aber: Investitionsbedarf überall dort, wohin das Auge blickt". Heute stammen 80 Prozent der Energie aus fossilen Quellen, bis 2030 - so die IEA-Prognosen - werde sich das auch kaum ändern. Lediglich zwischen Öl und Gas werde es Verschiebungen geben. Vor allem auch vor diesem Hintergrund müsse der Energieverbrauch so effizient wie möglich gemacht werden.

Österreich tue sehr viel zur Erhöhung der Versorgungssicherheit. "Der Gasspeicher in Haidach, Oberösterreich, steht kurz vor seiner Inbetriebnahme mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Kubikmeter. In der Endausbaustufe wird Österreichs Speicherkapazität 5,2 Milliarden Kubikmeter - mehr als die Hälfte des österreichischen Jahresbedarfs - umfassen", so der Minister. "Wir setzen konkrete Schritte, um uns und unsere Nachbarn von Gaspreis-Streitigkeiten unabhängiger zu machen."

Im Rahmen der IEA-Konferenz warnte Bartenstein auch davor, "Russland wie ein Krokodil zu behandeln, auf das man ständig hinhaut". Denn die Abhängigkeit Europas ist nur eine Seite. "Wenn russisches Gas ausbleibt, friert Europa. Aber gleichzeitig würde Russland, dessen Energieexporte 80% der Gesamtausfuhren ausmachen, Pleite gehen." Als besten Weg sieht Bartenstein daher auch in Zukunft Partnerschaft und Dialog.

Ferner nimmt Bartenstein an der OECD-Ministerkonferenz teil, wo die Wirtschaftsminister die aktuelle Weltwirtschaftslage und wirtschaftspolitische Reformen beraten.
 
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