Österreichische Bundesforste präsentieren Bilanz 2006  

erstellt am
04. 06. 07

Wachstum von der Betriebsleistung bis zur Mitarbeiter-Anzahl
Wien (öbf) - Deutliches Wachstum in allen Bereichen kennzeichnet das Geschäftsjahr 2006 bei den Bundesforsten (ÖBf). Erstmals konnte das Unternehmen die Betriebsleistung auf über 200 Millionen Euro steigern. Herausragend ist auch die Trendumkehr bei der Anzahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Seit über 30 Jahren können die Bundesforste 2006 wieder einen Anstieg bei der Anzahl der Beschäftigten verzeichnen. Vor 10 Jahren haben die Bundesforste begonnen neue Geschäftsfelder zu erschließen. Zusätzlich zu ihrem Kerngeschäft der Forst- und Holzwirtschaft haben sie seit 1996 den Bereich Immobilien und seit 2004 ihr Angebot an Dienstleistungen systematisch auf- und ausgebaut. Heute erwirtschaften diese beiden Bereiche rund ein Viertel der Betriebsleistung und tragen wesentlich zum Unternehmenswachstum bei.

Wachstum in allen Bereichen 2006
Deutliches Wachstum auf allen Ebenen kennzeichnet das Geschäftsjahr 2006 bei den Bundesforsten. Erstmals konnte das Unternehmen die Betriebsleistung auf über 200 Millionen Euro steigern.

Einen wahren Boom erlebt das Angebot der forstlichen Dienstleistungen für Private. Hier verzeichnen die ÖBf einen Anstieg von über 80 Prozent. Das wirtschaftliche Wachstum und die Mobilisierung von Biomasse haben dazu beigetragen, dass die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Bundesforsten seit 30 Jahren wieder wächst. Die forstwirtschaftlichen Aktivitäten waren geprägt vom größten Aufforstungsprojekt und der Verdoppelung der Naturschutzprojekte. Die erfolgreichen Entwicklungen auf vielen Ebenen sind die Basis für die beeindruckende Bilanz 2006. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) betrug 2006 25,5 Mio. Euro (2005: 23,07 Mio.). Die Betriebsleistung stieg von 179,3 Mio. Euro auf 205,8 Mio. Euro. An den Eigentümer, die Republik Österreich, führen die Bundesforste für das Berichtsjahr 2006 9,8 Mio. Euro an Dividende und 8,2 Mio. Euro an Fruchtgenussentgelt ab.

Kerngeschäft Holz: Weniger Erntemenge, aber höhere Preise
Trotz geringerer Erntemengen ist das Kerngeschäft der ÖBf, der Geschäftsbereich Forst/Holz, mit einem Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich gewachsen. Dieses erfolgreiche Verkaufsergebnis erklärt ÖBf-Vorstandssprecher Georg Erlacher mit der Entwicklung des Holzpreises: „Der Preis für Holz ist 2006 um rund zwei Euro pro Festmeter gestiegen. Klassische Holzexportländer wie zum Beispiel Deutschland, Tschechien und die Slowakei verbrauchen ihr Holz direkt im Land. Mehr Verarbeitungskapazitäten in den Mittel- und Osteuropäischen Ländern wiederum ziehen Holz vom Markt ab. Außerdem haben wir es geschafft die Holzernte-Kosten bei Schadholz zu optimieren. Auch das hat zu unserem guten Wachstum beigetragen.“ Der Geschäftsbereich Forst/Holz erbrachte 2006 76,9 Prozent (2005: 77,1 Prozent) der gesamten Betriebsleistung und erwirtschaftete 158,3 Mio. Euro (2005: 137,7 Mio.).

Forstliche Dienstleistungen boomen
Der Bereich forstliche Dienstleistung erwies sich 2006 als der Wachstumsmotor der ÖBf. Die schon im Jahr 2005 durchgeführte Neuausrichtung des Bereiches durch die Errichtung des Profit Centers für Dienstleistungen im Inland hat zu einem beachtlichen Erfolg für das Unternehmen geführt. Die Betriebsleistung im Bereich der forstlichen Dienstleistung für Private stieg um 80 Prozent an. Insgesamt verzeichnete der Bereich Dienstleistungen 2006 ein Wachstum von 43 Prozent auf 8,6 Mio. Euro.

Investitionen in den Wald von morgen
2006 wurde das größte Aufforstungsprogramm in der Geschichte des Unternehmens fortgesetzt. Dabei wurden rund 3,4 Millionen Jungbäume gepflanzt. Notwendig wurde das Programm durch den Windwurf 2002.

Kontinuierliches Wachstum bei Immobilien
Im Vergleich zum Jahr 2005 ist der Bereich Immobilien im abgelaufenen Geschäftsjahr um 9,2 Prozent gewachsen und erreicht mittlerweile eine Betriebsleistung von 29,3 Mio. Euro.
„Die ÖBf dürfen im Auftrag der Republik unter bestimmten Voraussetzungen einzelne Flächen verkaufen, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass mit dem Geld wiederum Flächen gekauft werden“, erklärt der seit April 2007 neue Bundesforste-Vorstand Georg Schöppl die Substanzerhaltungspflicht der ÖBf.

Wachstum auch bei der Anzahl der MitarbeiterInnen
Erstmals seit über 30 Jahren können die Bundesforste 2006 wieder einen Anstieg bei der Anzahl der Beschäftigten verzeichnen. Mit 1.153 MitarbeiterInnen waren im Durchschnitt um rund 10 Personen mehr beschäftigt als im Vorjahr.

ÖBf-Gruppe – Beteiligungen an Öko-Energie
Die Gesamtinvestitionen von Unternehmen im Biomasse-Bereich mit Bundesforstebeteiligung betragen bis einschließlich 2007 mehr als 228 Mio. Euro.

Rechtzeitiges Handeln in Russland
Im Lauf des letzten Jahres sind die Zölle auf Holz aus Russland immer weiter gestiegen. Auf diese Situation und auf andere veränderte Rahmenbedingungen wie das neue Forstgesetz haben die ÖBf reagiert und sich aus der aktiven Bewirtschaftung von Flächen in Osteuropa zurückgezogen und ihr Engagement in Osteuropa neu organisiert.
In Zukunft konzentrieren sich die ÖBf bei ihren Auslandsaktivitäten auf strategische Beratung und den Transfer von fachlichem Know-how.


Gesellschaft und Naturschutz
Das Unternehmen Bundesforste ist sich seiner besonderen Verantwortung für Mensch und Natur bewusst und hat dieses Selbstverständnis auch 2006 mit einer Reihe von Aktivitäten untermauert: Zur Erhaltung der Artenvielfalt haben die ÖBf das Jahr 2006 zum Jahr der Biodiversität ausgerufen und in diesem Rahmen eine Reihe von Kooperationen mit Naturschutzorganisationen wie dem WWF, Birdlife und dem Naturschutzbund durchgeführt. Insgesamt haben die Bundesforste 2006 die Anzahl ihrer Naturschutzaktivitäten verdoppelt.

Um den Menschen die Natur noch näher zu bringen, haben die Bundesforste gemeinsam mit den Naturfreunden Österreich „Natura Trails“ eingerichtet und im Wienerwald die längste Mountainbike-Strecke Österreichs eröffnet. Ein besonders großer Erfolg für das Unternehmen im vergangenen Jahr war das Online-Spiel www.waldstimmen.at mit einer Downloadplattform für Tierstimmen als Handyklingeltöne. Bei über 100.000 Österreicherinnen und Österreichern kündigen Tierstimmen aus dem Wald einen Anruf am Handy an.

Bundesforste für Klimaschutz aktiv
Seit 2004 führen die Bundesforste eigene Projekte durch, die sich mit den Auswirkungen einer Klimaänderung auf das Waldökosystem und den daraus resultierenden Bewirtschaftungsalternativen befassen. Den Auswirkungen des Klimawandels begegnen die ÖBf bereits jetzt mit waldbaulichen Alternativstrategien wie zum Beispiel der Auswahl und der Pflanzung von Baumarten, die an das Klima der Zukunft angepasst sind, und Forschungsprojekten zu den Auswirkungen des Klimawandels auf das Waldökosystem und Bewirtschaftungsalternativen.

Informationen: http://www.bundesforste.at
 
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