Plassnik: "Neue Dialogräume schaffen"  

erstellt am
30. 05. 07

Außenministerin Plassnik zum Auftakt der Internationalen Frauenkonferenz zum Nahen Osten
Wien (bmeia) - "Gewalt prägt unsere Vorstellung vom Nahen Osten. Der Nahe Osten ist aber nicht nur eine Krisen- und Konfliktregion, sondern auch eine Region mit einem ungeheuren positiven Potential. 50 Prozent dieses Potentials sind Frauen. Keine Gesellschaft kann es sich leisten, darauf zu verzichten. Die Konferenz soll ein sichtbares Zeichen in diese Richtung setzen", erklärte Außenministerin Plassnik zum Auftakt der internationalen Konferenz zum Nahen Osten "Women Leaders - Networking for Peace and Security in the Middle East", die am 30. und 31. Mai in Wien stattfindet.

Die Konferenz, die den Nahen Osten, das Engagement und die Friedensbemühungen von Frauen vor Ort in den Mittelpunkt stellt, bringt führende Vertreterinnen aus Politik, Medien, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an einen Tisch. Die Liste der Teilnehmerinnen umfasst unter anderem US-Außenministerin Condoleezza Rice, die isralische Außenministerin Tzipi Livni, die palästinensische Abgeordnete Hanan Ashrawi, die Präsidentin der UNO-Generalversammlung Sheikha Haya Rashed Al-Khalifa sowie andere engagierte Frauen aus der Region wie etwa Hero Talabani, Frau des irakischen Präsidenten.

"Ich bin persönlich ermutigt über das große Echo, das die Initiative zu dieser Konferenz gefunden hat. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich so viele engagierte Frauen aus Nahost und Entscheidungsträgerinnen aus Europa und den USA um einen Tisch zusammensetzen und das Thema Frauen im Nahost behandeln. Es ist ein Zeichen der Bereitschaft, der Stimme der Frauen Gehör zu verschaffen und einander zuzuhören, quer über die Grenzen von Politik und Religion hinweg", so die Außenministerin weiter.

"Das ungebrochene Engagement für die Friedenssuche im Nahen Osten ist nicht Sache der Außenministerinnen alleine. Was wir brauchen ist ein breiterer, vertiefter Dialog und gezieltes Netzwerken. Jeder kennt die offenen Wunden in der Region. Wir werden nicht davor zurückscheuen, sie offen anzusprechen - aber in einem Geist der Verständigung und der Suche nach neuen, zusätzlichen Dialogräumen. Die Konferenz soll ein Beitrag dazu sein. Hier kann die Politik auch von der Zivilgesellschaft lernen", so Plassnik.

"Wir machen uns keine Illusionen über die Hürden, die noch vor uns liegen, aber auch nicht über die Dringlichkeit zu handeln. Wir lassen uns nicht entmutigen. Jede der Frauen, die an dieser Konferenz teilnehmen, hat einen weiten Weg zurückgelegt. Jede von ihnen ist auf ihre Art und Weise eine Grenzüberschreiterin. Sie können alle die unterschiedlichsten Erfahrungen und Perspektiven einbringen, um dazu beizutragen, den Weg vom Krisenmanagement zur Konfliktlösung im Nahen Osten zu finden", erklärte Plassnik.
 
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