Darabos: Österreich entsendet Spezialisten nach Afrika  

erstellt am
08. 06. 07

Beteiligung an Friedensmissionen im Kongo und in Äthiopien
Wien (bmlv) - Das Österreichische Bundesheer wird sich mit jeweils bis zu zwei Spezialisten an den Friedensmissionen im Kongo und in Äthopien beteiligen. Die Entsendungen wurden am 06.06. im Ministerrat auf Vorschlag von Außenministerin Ursula Plassnik und Verteidigungsminister Norbert Darabos einstimmig beschlossen. Die Offiziere des Bundesheeres sollen ehestmöglich in den Einsatzraum entsandt werden.

"Afrika ist von großer Bedeutung für die Sicherheit Europas und damit auch für Österreich. Es braucht Hilfe zur Selbsthilfe. Hier geht es darum, die Lage zu stabilisieren, um humanitäre Hilfe erst zu ermöglichen. Erfolgreiche Friedenseinsätze in Afrika dienen letztlich auch unserer eigenen Sicherheit, weil dadurch langfristig Flüchtlingsströme nach Europa eingedämmt werden können", sagt Verteidigungsminister Norbert Darabos. Österreich werde sich daher auf Basis der Vereinten Nationen und der EU an den Missionen im Kongo und in Äthiopien mit Spezialisten beteiligen, so der Ressortchef.

Die UN-mandatierte Mission der Europäischen Union in der Demokratischen Republik Kongo (EUSEC) unterstützt seit dem Jahr 2005 beim Aufbau und bei der Reorganisation der kongolesischen Armee. Ziel ist die Demobilisierung von 230.000 am Bürgerkrieg beteiligter Kombattanten und die Aufstellung von 70.000 Soldaten zur Sicherung des Friedens und der Stabilität im Land.

Im Rahmen der unter UN-Mandat stehenden Friedensmission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) werden bis zu zwei Spezialisten des Bundesheeres nach Addis Abbeba in Äthopien entsandt. AMISOM soll bei gleichzeitigem Rückzug der äthiopischen Armee die Sicherheit in Somalia mit insgesamt ca. 8000 Soldaten gewährleisten. In Addis Abbeba befindet sich das Planungszentrum der Afrikanischen Union (Truppenaufstellung, Logistik).

Weiters wurde die Fortsetzung der Militärbeobachter-Missionen am Balkan (European Union Monitoring Mission - EUMM) und in Westafrika (United Nations Office for West Africa - UNOWA) beschlossen. Der Hauptausschuss im Nationalrat muss den Entsendungen noch zustimmen.

Das Österreichische Bundesheer ist derzeit mit rund 1.200 Soldaten, darunter 21 Frauen, in 14 verschiedenen friedensunterstützenden Missionen weltweit vertreten.
 
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