Diskussion um Gesamtschule  

erstellt am
13. 06. 07

 Neugebauer: Für Bevölkerung nicht nachvollziehbar
Umfrage belegt Zufriedenheit mit dem differenzierten Schulsystem
Wien (övp-pk) - "Die gestern im ORF-Report veröffentlichte Umfrage zum Thema Gesamtschule zeigt klar, dass die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher die von der SPÖ von der Stange gebrochene Diskussion um eine Gesamtschule nicht nachvollziehen kann", sagt ÖVP-Bildungssprecher Fritz Neugebauer. Wenn fast 60 Prozent der Befragten keine Angabe machen, bedeutet das schlicht und einfach, dass die in letzter Zeit inflationär verbreiteten zwanghaften Umgestaltungsphantasien bei der Bevölkerung auf Unverständnis stoßen, so Neugebauer weiter.

Dieses Unverständnis ist auch gut nach zu vollziehen, schließlich hat Österreich mit dem differenzierten Schulsystem und der dualen Ausbildung ein hervorragend aufgestelltes Modell. Die ÖVP hat mit ihrem Vorstandsbeschluss zum Thema schulische Bildung ein klares Statement abgegeben: Wir stehen zur Wahlfreiheit für die Eltern und zur Vielfalt der Schultypen. Wir wollen ein verlässliches Bildungssystem, das den Kindern die notwendigen Fähigkeiten und Werthaltungen für die ihre Zukunft vermittelt.

 

 Niederwieser: Diskussionen über eine bessere und gerechtere Schule können nie zu früh sein!
Positionspapier der Katholischen Aktion (www.kaoe.at) stellt die gravierenden Problemfelder im Bildungsbereich dar
Wien (sk) - "Die gestern und heute veröffentlichten Umfragen über die Einstellung der ÖsterreicherInnen zu aktuellen Schulthemen zeigen einerseits Interesse, andererseits noch erheblichen Informationsbedarf", betonte SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser am 13.06. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Niederwieser verwies in diesem Zusammenhang auf das Positionspapier "Bildungsgerechtigkeit als Soziale Aufgabe" der "Katholischen Aktion Österreichs" (www.kaoe.at) , in dem sie sich über die Lage der Bildung und die daraus resultierende Debatte besorgt zeigt. Die KAÖ kritisiert darum auch die frühe Trennung der Kinder in Schultypen.

So geht aus diesem Papier, welches in den letzten Tagen an alle BildungspolitikerInnen ergangen ist, eindeutig hervor, dass eine Vielzahl an Problemfeldern im Bildungsbereich vorhanden ist. So kritisiert die KAÖ, dass der Pflichtschulbereich durch mehrere Sparpakete schwer geschädigt wurde und deshalb nicht nur Aufholbedarf im PISA-Ranking besteht, sondern sich die Situation im Bereich der Integration von Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache mangels der notwendigen BegleitlehrerInnen verschlechtert habe.

Zwar weise das österreichische Schulsystem in der 5. bis zur 8. Schulstufe eine große Vielfalt an Schulformen auf, jedoch verbirgt sich dahinter eine ständestaatlich anmutende Aufteilung der österreichischen SchülerInnen in bessere und weniger gute Schulen. Außerdem kritisiert die KAÖ die Differenzierung der Zehnjährigen in Haupt- oder AHS-SchülerInnen, zumal eine Vielzahl an entwicklungspsychologischen Studien belegen, dass eine Trennung in diesem Alter sachlich nicht argumentiert werden kann und für eine Beibehaltung der Differenzierung keine gerechtfertigten Argumente von der Politik vorgebracht werden. "Die Diskussion über eine bessere und gerechtere Schule kann nie zu früh sein. In diesem Sinn möchte ich meinem bildungspolitischen Partner Fritz Neugebauer das Papier der Katholischen Aktion, die bekanntlich nicht der SPÖ zugerechnet werden kann, ans Herz legen. Gehen wir jetzt die geplanten Verbesserungen im Schulsystem - kleinere Klassen, mehr Tagesbetreuung, neue didaktische Konzepte - gemeinsam an und denken wir weiter nach, wie wir die beste Schule für die Kinder schaffen können", so Niederwieser abschließend.

 

 Jerusalem: Gesamtschulstreit blockiert jegliche Weiterentwicklung
Wiener Grüne fordern kommunale Reformpolitik von Wiener SPÖ
Wien (grüne) - "Der Streit um die Gesamtschule blockiert offensichtlich alle Schulreformen", warnt die Schulsprecherin der Grünen Wien, Gemeinderätin Susanne Jerusalem, das "rien ne va plus" der ÖVP dürfe nicht zum Motto für den Rest der Legislaturperiode werden. Jerusalem erwartet von den Regierungsparteien die Präsentation eines Reformkatalogs für die nächsten Jahre. "Stillstand ist den Eltern und SchülerInnen nicht zuzumuten", so Jerusalem. Wie schlecht die Schule tatsächlich sei, erkenne man nicht zuletzt an dem Mangel an Problemlösungskompetenz von ÖVP-PolitikerInnen, das berechtige diese Partei aber nicht, die eigenen Defizite auch noch an die nächste SchülerInnengeneration weiterzugeben.

"Wien soll die Dauerbaustelle Bildung einstweilen selbst beackern", fordert Jerusalem. Wien könne Einiges im Alleingang machen. Die Lernfähigkeit der 3 bis 6 jährigen Kinder werde nicht annähernd ausreichend gefördert, wer tatsächlich Chancengerechtigkeit herstellen wolle, hätte hier ein riesiges Betätigungsfeld. Es würden die entscheidenden Investitionen in den Kindergarten fehlen, damit endlich kleine Gruppen eingerichtet und die Personalressourcen verdoppelt werden könnten. "Armut und schlechte Bildung dürfen nicht vererbt werden", so Jerusalem, das rote Wien lasse die Zügel in Sachen Chancengleichheit seit Jahrzehnten schleifen. Sich immer nur hinter der ÖVP zu verstecken, sei auch kein Programm.

"Wien wird sozialpolitisch nur noch verwaltet, von zeitgemäßer Gestaltung weit und breit keine Spur", findet Jerusalem.

 

 Kickl: Österreich in der Geiselhaft einer rot-schwarzen Chaosregierung
Selbst in der SPÖ weiß die eine Hand nicht, was die andere tut
Wien (fpd) - "Angesichts des anhaltenden Chaos innerhalb der SPÖ-ÖVP-Koalition müsste man als Außenstehender eigentlich in schallendes Gelächter ausbrechen, wenn es dabei nicht um so etwas wertvolles wie Österreich ginge", betonte FPÖ-Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl angesichts der politischen Schlammschlacht zwischen Rot und Schwarz. Die Schmerzgrenze sei wahrlich schon längst erreicht. Allerdings nicht für die SPÖ, wie dies Wiens Bürgermeister Häupl gemeint habe, sondern für die österreichischen Bürgerinnen und Bürger, erklärte Kickl.

Erst vergangene Woche habe die Koalition beim enorm wichtigen Thema Pflege ein Bild der Zerrissenheit und Uneinigkeit gezeigt, so Kickl weiter. Auch die heute nach dem Ministerrat präsentierte "Einigung" werde hier das Kraut nicht fett machen, da viele Fragen wie die Finanzierung noch ungelöst seien und ohnehin einer der beiden Partner nach einigen Tagen diese in Frage stellen werde. Die aktuelle Woche sei zudem gerade erst einmal drei Tage alt und schon würden sich die "Regierungspartner" in Sachen Kindergeld und Gesamtschule in den Haaren liegen. Auf der Strecke bleibe die österreichische Bevölkerung mit zahlreichen ungelösten Problemen. Man könne sich des Eindrucks nicht mehr länger erwehren, dass SPÖ und ÖVP in Ihren Regierungsverhandlungen beschlossen hätten, in Total-Opposition zur österreichischen Bevölkerung zu gehen anstatt für die Menschen in diesem Land zu arbeiten, kritisierte Kickl scharf. Bestes Beispiel dafür sei die verfehlte Ausländerpolitik, die den österreichischen Sozialstaat langsam aber sicher an den Rand des Ruins treibe und noch dazu einen enormen Kriminalitätsanstieg bewirke.

Als gingen ihn diese Vorkommnisse gar nichts an, spiele SPÖ-Sandkastenkanzler Gusenbauer stattdessen in Polen den EU-Vermittler für die längst auf der ganzen Linie gescheiterte EU-Verfassung. Währenddessen ändere "sein" Sozialminister Buchinger nahezu täglich seine Meinung, leiste sich einen Umfaller nach dem anderen vor der ÖVP und verunsichere knapp vor Ablauf der Amnestie für illegale Pfleger alle alten und kranken Menschen in Österreich. "Die SPÖVP-Koalition ist nach nur knapp 6 Monaten im Amt längst gescheitert. Sie weiß es nur noch nicht und hält lieber Gipfeltreffen und Arbeitskreise ab, um die Österreicher zu beruhigen", schloss der FPÖ-Generalsekretär.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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