Plassnik: "Kosovo-Statuslösung nicht auf die lange Bank schieben"  

erstellt am
21. 06. 07

Außenministerin Ursula Plassnik trifft UN-Chefverhandler Martti Ahtisaari und Albert Rohan
Wien (bmeia) - "Martti Ahtisaari und Albert Rohan haben sich mit dankenswertem Engagement, mit Umsicht und mit dem nötigen Nachdruck für die Lösung einer der heikelsten Aufgaben in unserer unmittelbaren Nachbarschaft eingesetzt. Das von ihnen vorgelegte Paket ist das Ergebnis eines mehr als einjährigen Verhandlungsprozesses. Es ist die geeignete Grundlage für eine Entscheidung des UNO-Sicherheitsrates", erklärte Außenministerin Ursula Plassnik nach ihrem Arbeitsgespräch mit Chefverhandler Martti Ahtisaari und seinem Stellvertreter Albert Rohan am 20.06.

"Österreich unterstützt die Vorschläge von Präsident Ahtisaari nachdrücklich", so die Außenministerin mit Verweis auf den darin festgelegten weit reichenden Schutz für die Rechte der serbischen Bevölkerung und anderer Volksgruppen im Kosovo. "Wir können nicht einfach so tun, als ob es dieses Problem nicht gebe und sich die jetzige Situation einfach weiterführen ließe. Die Kosovo-Statuslösung kann nicht einfach auf die lange Bank geschoben werden. Wir müssen dieses letzte Statusproblem endlich lösen, um Stabilität am Balkan nachhaltig zu sichern und den Blick der ganzen Region auf ihre europäische Zukunft richten zu können."

"Uns ist eine nachhaltige Stabilisierung des Kosovo und der gesamten Region ein Herzensanliegen und wir werden unser dahingehendes Engagement konsequent fortsetzen. Wenn weitere Gespräche zwischen Belgrad und Pristina zu einer Annäherung der Standpunkte führen können, sind wir die letzten, die dagegen sind. Wir haben den Parteien in den letzten Jahren wiederholt die Möglichkeiten zu Direktgesprächen in Wien gegeben und die Aktivitäten der UNO-Verhandler tatkräftig unterstützt. Denn wir alle bevorzugen eine einvernehmliche Lösung. Doch wir sollten gleichzeitig unsere Augen nicht vor den Realitäten verschließen", schloss die Außenministerin mit Verweis auf die Schlussfolgerungen der EU-Außenminister von Montag, in denen der Kosovo als einzigartiger Fall bezeichnet wird, dessen Status einer raschen Lösung zugeführt werden soll.
 
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