PAPIER KUNST FABRIK  

erstellt am
28. 06. 07

Walter Weer, Josef Adam Moser & Herwig Zens – Ausstellung: 23. Juli 2007 bis 20. September 2007
Steyrermühl (hrobsky) - Das Österreichische Papiermacher- und Druckereimuseum in Steyrermühl präsentiert von 23. Juli 2007 bis 20. September 2007 die Ausstellung "Papier Kunst Fabrik", kuratiert durch Ulrike Hrobsky, in welcher Arbeiten von Walter Weer und Josef Adam Moser gezeigt werden. Begleitend zu dieser Ausstellung gibt es einen Katalog.

Papier, als alltägliches Material, umfasst Zeitungen, Bücher, Poster, Geschenkpapier und wird mit unterschiedlichen Bereichen, wie Information, Kommunikation und Konsum in Verbindung gebracht. Ebenso vielseitig präsentiert sich das Material Papier per se; wie zum Beispiel englisches Aquarellpapier, indisches Büttenpapier, handgeschöpfte Unikate oder Schreibpapier. Papier und Karton ist unter anderem auch die Erweiterung des Skulpturenbegriffes zu verdanken.

Sowohl Josef Adam Moser als auch Walter Weer arbeiten im Bereich dieses erweiterten Skulpturenbegriffes. Die Gattungsüberschreitung der beiden Künstler schafft ein neues Konzept von Raum und Zeit, welches sich im Auge des Betrachters formt.

Walter Weer
Geb. 1941 in Wien
Lebt und arbeitet in Wien
Naturwissenschaftliches Studium Universität Wien
Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst Wien
Mitglied Künstlerhaus Wien und Internationales Künstlergremium Köln

Walter Weers Werke beinhalten eine zerbrechliche Dynamik, die besonders durch die Leichtigkeit des Materials Papier entsteht. Gute Formbarkeit, Transparenz, Fragilität, Verletzbarkeit und der Reiz einer besonderen Haptik zeichnen dieses Material aus. Behutsam werden die Arbeiten durch Farben, wie schwarz, weiß, oder rot ergänzt. Die Farbe betont die Eigenheiten des Materials und macht es durch diese Verfremdung spür- und erlebbar.

Walter Weer über seine Verfahrensweise
Die einfachen Formen meiner Objekte, die manchmal Ähnlichkeit mit Gegenständen des Alltags haben, entstehen zunächst durch Konstruktion. Doch während des Konstruierens setzt bereits die Dekonstruktion ein. Parallel zum Zusammenfügen, Verfestigen der Konglomerate, erfolgt das Ausschneiden, kontrollierte Zerstören, Abreißen und wieder Zusammenfügen, das Verknüpfen, aber auch das Öffnen, das Auseinanderreißen von Schnüren und Knoten, das Aneinanderkleben und Abziehen von Oberflächen.

Hierfür sammelt der Künstler Schnüre, Fäden, Karton und unterschiedliches Papier um aus Abfallprodukten des Alltags Neues entstehen zu lassen. Verwendete Zeitungsausschnitte verweisen auf die Vergänglichkeit der Zeit und setzen grafische Zeichen im Raum. Der Künstler selbst beschreibt seine Arbeiten als Zustand des Atmens und Schwebens. Ihre Bedeutungsdichte wiederum verleiht ihnen die nötige Schwere.

Josef Adam Moser
Geb. 1952 in Innsbruck
Lebt und arbeitet in Wien und Tirol
Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien
Theodor Körner Preis für Skulptur
Österreichisches Staatsstipendium für Bildende Kunst


Auch Josef Adam Moser schafft aus einfachsten Elementen faszinierende Gebilde, die die Grenzen zwischen Malerei und Skulptur aufheben. Vielmehr sind seine Arbeiten als Hinweis auf die Malerei zu verstehen, wobei er sich vor allem mit der Beziehung zwischen Raum und Skulptur, Farbfläche und Farbräumlichkeit, Licht und Reflexion auseinandersetzt. Seine Wandobjekte oder freistehende Skulpturen bestehen aus mehreren, seriell übereinander geschichteten oder nebeneinander gereihten Einheiten elementarer Formen, auf deren Innen- und Rückseite Farbe aufgetragen wurde. Erst die Bewegung des Betrachters vor dem Kunstwerk bewirkt eine Irritation der Wahrnehmung, wodurch sich Raster, Muster und Farbspiegelungen ergeben. Durch den Kontrast, die Überschneidung, mehrerer Farben entsteht ein Klangbild im Spiel mit Licht und Schatten. Diese zurückhaltenden und sanft anmutenden Werke werden im Prozess der Wahrnehmung zum fulminanten Raumerlebnis.

Informationen: http://www.hrobsky.at
 
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