Österreich: Lebenserwartung im internationalen Spitzenfeld  

erstellt am
28. 06. 07

Österreichs Frauen werden durchschnittlich 82,7 Jahre, Männer 77,1 Jahre alt
Wien (statistik austria) - Das Jahr 2006 brachte einen deutlichen Anstieg der Lebenserwartung, und zwar um 0,5 Jahre bei Frauen und um 0,4 Jahre bei Männern. Österreich liegt mit einer Lebenserwartung von nunmehr 82,7 Jahren für Frauen und 77,1 Jahren für Männer im internationalen Spitzenfeld. Wie Statistik Austria weiters ermittelte, gab es im Jahr 2006 insgesamt 74.295 Sterbefälle (2005: 75.189), um 9% weniger als noch vor zehn Jahren. 44% der Todesfälle gingen auf Herz-Kreislauferkrankungen zurück, für gut ein Viertel aller Todesfälle (26%) waren Krebsleiden verantwortlich. Diesem Todesursachenspektrum entspricht das Alter der Verstorbenen: Neun von zehn Todesfälle betrafen Personen im Alter von 60 und mehr Jahren.

Sinkende Herz-Kreislaufsterblichkeit hauptverantwortlich für verringerte Gesamtsterblichkeit
Todesursachengruppe Nummer eins waren Herz-Kreislauferkrankungen, wie z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall. Sie verursachten mit 32.489 Gestorbenen rund 44% aller Todesfälle. Alterstrukturbereinigt sank die Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen in den letzten zehn Jahren um 31% und ist somit bestimmend für das Ausmaß und die Geschwindigkeit des gesamten Sterblichkeitsrückganges. Von Herz-Kreislauferkrankungen sind Frauen – aufgrund ihres höheren Anteils an der älteren Bevölkerung – häufiger betroffen als Männer (60% vs. 40%).

Lungenkrebs bei Frauen steigend
Krebsleiden waren die zweithäufigste Todesursachengruppe und für 26% aller Todesfälle verantwortlich. Tödliche Tumore traten bei Männern am häufigsten an der Lunge bzw. den Bronchien, der Prostata und dem Dickdarm auf. Frauen waren hauptsächlich von Brust-, Lungen- und Dickdarmkrebs betroffen. In den letzten zehn Jahren hat die Krebssterblichkeit altersstandardisiert um 10% abgenommen. Bei Männern konnte in dieser Zeit vor allem ein Rückgang der Sterblichkeit an Lungen- und Magenkarzinomen verzeichnet werden. Ein Anstieg wurde beim Leberkrebs beobachtet.

Bei Frauen war in den letzten zehn Jahren hauptsächlich ein Rückgang bei Krebs des Magens, des Dickdarms und der Gebärmutter zu bemerken. Angestiegen ist bei den Frauen der Krebs in Bronchien bzw. Lunge, was auf die steigende Anzahl von Raucherinnen zurückgeführt wird. Trotzdem ist die Sterblichkeit an Lungenkrebs bei Männern nach wie vor dreimal so hoch wie bei Frauen.

Die übrigen Sterbefälle verteilten sich auf Krankheiten der Atmungsorgane (6%), Krankheiten der Verdauungsorgane (4%), sonstige Krankheiten (15%) sowie nichtnatürliche Todesursachen (vorwiegend Verletzungen und Vergiftungen; 6%).

Suizide übersteigen Verkehrsunfälle
An Verletzungen und Vergiftungen starben im Jahr 2006 insgesamt 4.211 Personen. 1.293 Personen begingen Suizid, wobei etwa drei Viertel der Selbsttötungen von Männern begangen wurden. 954 Personen (53% Männer und 47% Frauen) verstarben aufgrund eines Sturzgeschehens, für 723 Todesfälle waren Transportmittelunfälle (vorwiegend Verkehrsunfälle) verantwortlich. Suizide wurden demnach knapp doppelt so häufig als Todesursache verzeichnet wie Transportmittelunfälle. Im Alter von 10 bis unter 15 Jahren waren Transportmittelunfälle (74% Männer und 26% Frauen) die am häufigsten verzeichnete Todesursachengruppe. Suizide wurden am häufigsten im mittleren Alter verzeichnet. Die Sterblichkeit der letzten 10 Jahre zeigte einen rückläufigen Trend bei Suizid (-14%) und Stürzen (-19%). Transportmittelunfälle sind sowohl im Vergleich zum Vorjahr (+25%) als auch im Vergleich zu vor zehn Jahren angestiegen (+23%); langfristig gesehen zeigt sich aber auch hier ein rückläufiger Trend.
 
zurück