Kein Platz für Drogen  

erstellt am
26. 06. 07

Kdolsky am Internationalen Tag gegen Drogen
Wien (bgf) - "Kontrollieren Drogen dein Leben?" Diese Frage stellt UNODC (UN Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung) am heutigen Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel. Das diesjährige Motto lautet: "Do drugs control your life? Your life. Your community. No place for drugs." "Drogen dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, Kinder und Jugendliche wirksam vor dem Einstieg in den Drogenmissbrauch zu schützen und Betroffenen Hilfe und realistische Ausstiegsszenarien anzubieten", sagte Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky am 26.06..

"Gerade bei illegalen Drogen ist über die letzten Jahrzehnte ein kontinuierlicher Anstieg zu beobachten. Rund die Hälfte der jungen Erwachsenen hat bereits mindestens einmal Cannabis konsumiert", so Kdolsky. "In der Altersgruppe der 14- bis 19-jährigen hatten über 21 Prozent Kontakt mit Marihuana bzw. Haschisch. Obwohl der Großteil der Jugendlichen illegale Drogen aus Neugierde probiert und den Konsum sehr bald und endgültig aufgibt, müssen schon Kinder über die Gefahren einer Abhängigkeit informiert werden."

Das Präventionskonzept des Gesundheitsministeriums setze deshalb bereits im Kindesalter an und konzentriere sich auf Aufklärungsmaßnahmen in Kindergärten, Schulen, Betrieben usw. Unter Einbindung der Schulärzt/innen werden suchtpräventive Maßnahmen an Schulen durchgeführt. Zusätzlich fördert das Gesundheitsministerium Maßnahmen für Risikogruppen. Besonders gefährdete Gruppen sollen dabei möglichst frühzeitig in das vorhandene Netz der Behandlungseinrichtungen geführt werden. Sowohl im Bereich der Prävention als aus der Drogenhilfe fördert das BMGFJ die Entwicklung von Leitbildern und Qualitätsstandards.

Große Bedeutung bei Umsetzung und Finanzierung lokaler Initiativen kommt auch den Fachstellen für Suchtprävention zu, die in allen Bundesländern geschaffen wurden und eng mit dem BMGFJ kooperieren. Als nationale Kompetenzzentren für sind sie vor allem mit der Initiierung, Entwicklung, Beratung und Begleitung von Projekten betraut und bieten Ausbildung für Multiplikatoren sowie unterschiedlichste Berufsgruppen.

Umfassende Informationen in übersichtlicher und verständlicher Form rund um das Thema Sucht im Sinne des Präventionsgedankens bietet einerseits die vom Gesundheitsministerium herausgegebene Broschüre "Zum Thema Sucht", die über das Broschürenservice des BMGFJ gratis bezogen werden kann (broschuerenservice@bmgfj.gv.at), sowie andererseits die Website des Gesundheitsministeriums (http://www.bmgfj.gv.at).

Als weitere wichtige Informationsquelle wurde im Auftrag des Gesundheitsministeriums der "Österreichische Suchthilfekompass" entwickelt. Es handelt sich dabei um eine Online-Datenbank, in der der Informationen über Hilfseinrichtungen im Bereich illegale Drogen sowie im Alkoholbereich zur Verfügung stehen.

Über http://suchthilfekompass.oebig.at können Einrichtungen entweder direkt oder über eine Suchfunktion aufgerufen werden. Die Informationen betreffen insbesondere Angaben zu organisatorischen Rahmenbedingungen, Zielgruppen, Art der Betreuungsangebote (z.B. Angebote im Bereich Medizin, Psychotherapie, Psychologie, Psychosoziale Beratung und Betreuung; spezielle Beratungsangebote - z.B. Rechtsberatung, Schuldenberatung-; Aufsuchende Drogenhilfe und Schadensminimierung; Primär- und Sekundärprävention). Interessierten Personen wird so ein möglichst umfassender und differenzierter Überblick über die verfügbaren Beratungs-, Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten im ambulanten und stationären Bereich geboten. Da viele Hilfseinrichtungen zusätzlich Unterstützung bei Problemen durch Medikamentenmissbrauch und nicht stoffgebundenen Süchten anbieten, können auch diesbezügliche Informationen abgerufen werden.

Information zum "Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel"
Der "Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel" wurde von der UNO ins Leben gerufen. Dieser Tag erinnert an den 26. Juni 1987 - jenem Tag, an dem die Internationale Konferenz über Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel in Wien ein umfassendes multidisziplinäres Konzept für künftige Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs verabschiedet hat.

Seitens der UNO wird unter Verweis auf einschlägige Studien, wonach 5 Prozent der Weltbevölkerung im Alter zwischen 15 und 64 Jahren zumindest einmal während der vergangenen 12 Monate illegale Drogen konsumiert hätten, u.a. problematisiert, dass es für die Altersgruppe der Kinder zwar kaum Datenmaterial gebe, jedoch deren unmittelbare Betroffenheit von Drogenmissbrauch und Drogenhandel unbestritten sei (Straßenkinder, Kinder von Drogensüchtigen oder suchtgiftbezogenen Todesopfern, suchtbedingte Gewaltentwicklung, Gruppendruck im Peer-Bereich etc.).
 
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