Prater Filmfestival 2007  

erstellt am
26. 06. 07

Zeit. Maschine. Kino. Höhepunkte des Science-Fiction-Films – Open-Air-Kino auf der Kaiserwiese vor dem Riesenrad, 5. bis 29. Juli 2007
Wien (filmarchiv) - Das 2005 erstmals veranstaltete Prater Filmfestival zählt zu den Highlights des Wiener Kultursommers. Nach den letztjährigen Erfolgen - 2006 kamen zu den 18 Vorstellungen über 20 000 Besucher - bereitet das Filmarchiv Austria 2007 in enger Kooperation mit der Stadt Wien und mit Unterstützung der Hauptsponsoren Wien Marketing und Praterservice GmbH, UPC sowie Flughafen Wien die dritte Auflage dieses außergewöhnlichen Filmfestivals vor. Mit der Kaiserwiese vor dem Riesenrad hat das Kino in Wien nämlich einen Schauplatz von spektakulärer Qualität gefunden. Direkt vor der Traumkulisse des Riesenrades verbinden sich die Filmbilder auf der großen Leinwand mit der Skyline der Prater-Attraktionen zu einem einmaligen Gesamterlebnis.

Von Venedig in Wien zu den prächtigen Lichtspielpalästen - Kinotradition im Prater
Der Wiener Prater gilt als Keimzelle der Kinogeschichte Österreichs. Auf der heutigen Kaiserwiese befand sich vor einem Jahrhundert der legendäre Vergnügungspark "Venedig in Wien" - und genau dort debütierten 1896 die "lebenden Photographien" als Sommerattraktion der künstlichen Stadt. Bereits wenige Monate später nahmen die ersten Praterschausteller Filmvorführungen in ihr fixes Repertoire auf. Aus einfachen Schaubuden entwickelten sich bald prächtige Lichtspielhäuser, wie der Münstedt-Palast, das Kino Lustspieltheater, der Kristall-Palast, oder das riesige Zirkus-Busch-Kino. Bis zum zweiten Weltkrieg prägten diese Schaupaläste das Erscheinungsbild des weltberühmten Vergnügungsparks, im Wiener Prater fand sich damals die höchste Kinodichte Österreichs. Auf diese Tradition verweist das Prater Filmfestival - es schlägt die Brücke von der großen (Kino-)Vergangenheit in die Gegenwart und bietet nun am originären Schauplatz Filmkultur vom Feinsten.

Prater Filmfestival - Kino ohne Grenzen!
Filmkultur barrierenfrei, da ist ein weiteres wesentliches Kennzeichen des Prater Filmfestivals, denn alle Filme werden bei freiem Eintritt gezeigt. Das großzügige Ambiente bietet die idealen Voraussetzungen für ein Publikumsfestival im besten Sinn. Die erfreuliche Publikumsresonanz der letzten Jahre bestätigt das Konzept, mit dem Filmprogramm auf die kulturhistorischen Traditionen des Praters Bezug zu nehmen und am genius loci die Verbindungslinien zwischen Kino und Vergnügungspark sichtbar zu machen.

Themenschwerpunkt 2007: Zeit.Maschine.Kino - Science Fiction-Klassiker!
Kino ist eine Zeitmaschine. Von der Gegenwart kommend überblendet es ebenso mühelos in die Vergangenheit wie in die Zukunft. Von Anbeginn diente das Wunderwerk Kinematografie als Projektionsmaschine für Zukunftsbilder und Sehnsuchtsorte - Film war als das visuelle Leitmedium des 20. Jahrhunderts selbst vom Innovationswillen und dem Wunsch nach technischer (Weiter-) Entwicklung deutlich geprägt. Der Phantastische Film - und insbesondere das Genre des Science Fiction - schöpft genüsslich aus diesen Grundformeln des Mediums.

Die repräsentative, thematisch akzentuierte Gestaltung und Auswahl verbindet sich mit der Örtlichkeit des Praters, wo sich das Programm des Kinos in die dritte Dimension fortschreibt.
So liefert das Science-Fiction Kino seit Jahrzehnten zuverlässig Set Designs für Vergnü-gungsparkattraktionen, die fantastische High-Tech-Maschinenwelt der aktuellen Praterschau-stellungen ist ein gutes Beispiele dafür. Umgekehrt war der Jahrmarkt immer schon ein lustvolles und spekulationsreiches Forum für die Popularisierung von Wissenschaft und Forschung - hier vollzog sich das Programm der Aufklärung in forsch-fröhlicher Form. Das Kino selbst debütierte ja zunächst als wissenschaftliche Novität am Jahrmarkt - und als sich die Attraktion der "lebenden Photographien" per se erschöpfte, öffneten die Kinopioniere ein Fenster Richtung Zukunft. Doch während Georges Méliès 1902 die Welt mit seiner spektakulären REISE ZUM MOND verblüffte, feierten die Praterschausteller in gleichen Jahr in der Rotunde schon ein Fest auf dem Mars.

Programmübersicht
Das Programm des Prater Filmfestivals 2007 lädt zu einer Zeitreise durch das Genre des Science-Fiction-Films. Die ausgewählten Titel weisen das Kino des Phantastischen nicht nur als großartige Möglichkeit der Unterhaltung aus, sondern auch als visionären Taktgeber für die tatsächlichen und angenommenen globalen technischen und sozialen Entwicklungen. Es sind deshalb auch die klassischen Themen der Moderne, die sich bereits ab dem frühen (phantastischen) Film - der sich erst in den dreißiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts zu den entsprechenden Genres weiter ausdifferenzieren sollte - nachweisen lassen: Verhandelt werden Fragen der Wissenschaft, der Forschung und Technik ebenso wie die Komplexe Urbanität, Künstlichkeit und Kontrolle bzw. deren Verlust.

Entsprechend breit gefächert ist deshalb auch die Palette des filmischen Angebots des Festivals: METROPOLIS, der mit der großartigen Live-Musik von Aljoscha Zimmermann
+ Ensemble zur Eröffnung aufgeführt wird, zählt ebenso dazu wie die britische Produktion THINGS TO COME oder Stanley Kubricks DR. STRANGELOVE. Ergänzt werden diese Arbeiten um österreichische Klassiker wie 1. APRIL 2000 und eine internationale Auswahl außergewöhnlicher und selten gezeigter Filme wie ALPHAVILLE, DUNE oder DARK STAR.

Gastronomie, Info-Point
Kuratiert wird das Prater Filmfestival 2007 von Thomas Ballhausen (Filmarchiv Austria) und Hans Langsteiner (Radio Ö 1). Vier Gastronomiebetriebe mit Wiener und internationaler Küche sowie der Filmarchiv-Austria-Infopoint im historischen Zikuswagen umrahmen auch heuer wieder das Prater Filmfestival.

Informationen: http://www.filmarchiv.at
 
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