IOC-Entscheidung für Sotschi  

erstellt am
05. 07. 07

Bundeskanzler Gusenbauer: "Salzburg hätte mehr als jeder andere Veranstaltungsort die olympische Idee verkörpert"
Guatemala-Stadt (bpd) - "Österreich hat sich bis zuletzt um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2014 in Salzburg bemüht. Die Mitglieder der österreichischen Delegation haben in unzähligen Einzelgesprächen und mit einer ausgezeichneten Präsentation versucht, die IOC-Delegierten vom Konzept Salzburgs zu überzeugen und haben bis zuletzt wunderbar und vorbildhaft gekämpft. Der IOC hat sich aber für einen anderen Typus von Olympischen Winterspielen entschieden. Ich bedaure, dass die österreichischen Bemühungen keine entsprechende Würdigung erfahren haben", so Bundeskanzler und Sportminister Alfred Gusenbauer nach der Entscheidung über den Austragungsort für die 22. Olympischen Winterspiele durch das Internationale Olympische Comité heute in Guatemala-Stadt.

Bundeskanzler Gusenbauer hatte sich in Guatemala gemeinsam mit anderen österreichischen Politikern und Vertretern des österreichischen Spitzensports in Gesprächen mit IOC-Mitgliedern bemüht, diese von den Vorzügen der Austragung der Olympischen Winterspiele 2014 in Salzburg zu überzeugen. In einer geheimen Wahl haben sich die IOC-Mitglieder aber für Sotschi in Russland entschieden.

"Salzburg hätte mehr als jeder andere Veranstaltungsort die olympische Idee verkörpert, denn in Österreich ist Wintersport ein Teil der österreichischen Seele und der österreichischen Kultur. Wir sind ein Land des Wintersports, in dem man die Begeisterung nicht erst künstlich hervorrufen muss. Die Austragung der Olympischen Winterspiele 2014 in Salzburg hätte die Olympische Bewegung sicherlich auf eine ganz neue Art beleben können. Das Internationale Olympische Comité hat sich aber für ein anderes Konzept von Olympischen Winterspielen entschieden. Daher wünschen wir Sotschi bei der Austragung der Winterspiele alles Gute und freuen uns auf das Antreten der österreichischen Sportlerinnen und Sportler", so Bundeskanzler und Sportminister Gusenbauer.

 

Salzburger zeigten größtes Engagement, Herz und Charme
Burgstaller zur IOC-Entscheidung: Dank an alle Partner / Haslauer: Weitere Positionierung als Top-Sportregion
Salzburg (lk) - "Wir sind sehr enttäuscht! Wir haben unser Bestes gegeben. Salzburg hat es nicht verdient, bereits in der 1. Runde auszuscheiden. Für die Bewerbung Salzburgs hat ein hervorragendes Team mit größtem Engagement, Herz und Charme gearbeitet." So kommentierte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 05.07., die Entscheidung des IOC, die Olympischen Winterspiele 2014 an die südrussische Stadt Sotchi zu vergeben.

Für Tourismusreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer ist die Entscheidung ebenfalls eine schmerzliche Niederlage. Dennoch sei der Einsatz nicht vergeblich gewesen. Salzburg werde sich weiter als Top-Sportregion in der Welt positionieren.

Es war im Team eine sehr gute Stimmung, und nach der Präsentation gab es echte Hoffnung, stellte die Landeshauptfrau weiter fest. "Unsere Hoffnung war die zweite Runde. Ich kann es mir nicht erklären, denn es gab von den IOC-Mitgliedern viele Komplimente und die Zusage, sie werden uns unterstützen. Die Diskussion über Geld und Macht im IOC kam zu spät", so Burgstaller, für die u.a. geopolitische und wirtschaftliche Gründe für diese Entscheidung des IOC verantwortlich sind. Im Rennen der Großen habe Salzburg nicht mithalten können.

"Auch wenn es nicht gereicht hat, können wir stolz auf Salzburg sein, denn es ist gelungen, Stadt und Land der Weltöffentlichkeit bestmöglich zu präsentieren und als sympathische Region des Wintersports zu profilieren. Mein Dank gilt allen Mitstreitern und Partnern, die sich für Salzburg eingesetzt haben und die Salzburger Bewerbung so tatkräftig unterstützt haben", betonte die Landeshauptfrau.

Haslauer: Niederlage schmerzt – Einsatz war nicht vergebens

"Die Niederlage bei der Vergabe der Olympischen Winterspiele schmerzt. Unser Einsatz, die tausenden Stunden der Vorbereitung waren aber trotzdem nicht vergeblich. Salzburg hat sich in der ganzen Welt als Sportland und als attraktive Destination präsentiert. Dafür danke ich allen, die mitgeholfen haben, allen voran den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Olympiabüros, und den vielen Salzburgerinnen und Salzburgern, die unsere Bewerbung im Herzen mitgetragen haben", so Tourismusreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer.

Für Haslauer bleiben vom Projekt Olympia "ein gewaltiger Werbewert und eine nachhaltige Positionierung Salzburgs als Wintersportdestination" übrig. Dafür hat sich die gemeinsame Anstrengung von Stadt und Land und ganz besonders der Austragungsgemeinden gelohnt. "Es ist zu früh, jetzt in der Stunde der Enttäuschung bereits zu sagen, ob wir uns in absehbarer Zeit wieder für Olympische Spiele bewerben, oder nicht. Ich kann als Sportfan und als Tourismusreferent und als stolzer Bürger dieses Landes nur eines sagen: Wir werden auch in Zukunft um Großereignisse in unserem Land kämpfen, seien es nun Weltmeisterschaften oder andere Ereignisse – erinnern wir uns nur an die erfolgreichen Rad-Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr. Ich bin sicher, dass die Fußball-Europameisterschaft im nächsten Jahr einmal mehr zeigen wird, welche Begeisterung von solchen Veranstaltungen ausgeht und wie viel Positives sie für unser Land bewirken können", schloss Haslauer.
 
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