18 österreichische Banken unter den tausend größten Banken der Welt  

erstellt am
17. 07. 07

Wien (rzb) - „The Banker“-Ranking 2007: RZB rückt in die Riege der 100 kapitalstärksten Banken der Welt auf. Fünf Raiffeisenlandesbanken unter den Top 1000. Bank of America übernimmt beim Kernkapital Spitze, UBS nach Bilanzsumme auf Platz 1 vorgerückt.

Nach der aktuellen „Top 1000 World Banks“-Aufstellung des Financial Times-Fachmagazins The Banker, zählt die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) nun sowohl nach Bilanzsumme, als auch nach Kernkapital zu den 100 größten Banken weltweit. Sie ist gemessen an der Bilanzsumme als 90. platziert. Nach Kernkapital ist sie als 97. gereiht. Im Ranking 2006 war sie noch 94. nach Bilanzsumme und 126. nach Kernkapital. Wie schnell die RZB auf der Überholspur unterwegs ist, illustriert auch der langjährige Vergleich. 1999 war sie noch 208. nach Bilanzsumme und 279. nach Kernkapital.

Im aktuellen Ranking ist die Bank of America erstmals die kapitalstärkste Bank der Welt. Sie hat die US-amerikanische Citigroup, die acht Jahre lang an der Spitze lag, auf Rang 2 verdrängt. Der dritte Platz wird von der britischen HSBC eingenommen. Beim Ranking nach Bilanzsumme führt erstmals die schweizerische UBS. Auf Rang 2 und 3 sind die britische Barclays Bank und die französischen BNP Paribas platziert.

Insgesamt konnten sich 18 österreichische Banken unter den nach Kernkapital gereihten Top 1000-Banken der Welt platzieren. The Banker führt 16 von ihnen an, darunter fünf Raiffeisenlandesbanken: Erste Bank/Sparkassen (93.), RZB (97.), ÖVAG (171.), BAWAG/P.S.K. (174.), , RLB OÖ (304.), HAA (396.), Oberbank (454.), RLB NÖ-W (474.), RLB Steiermark (490.), Hypo Vorarlberg (583.), BTV (745.), Hypo Tirol (680.), RLB Tirol (755.), RV Salzburg (784.), Volkskreditbank (835.) und BKS (925.). Gereiht nach Bilanzsumme ergibt sich bei fast allen Banken eine bessere Platzierung als nach Kernkapital.

Nicht angeführt wurde die Bank Austria Creditanstalt (BACA), da ihre Werte bereits in jenen der italienischen UniCredit enthalten sind und nicht doppelt gezählt werden, um die Ergebnisse nicht zu verzerren. Die BACA selbst wäre auf Platz 66 gelandet. Gleiches gilt für die VTB Austria (früher Donau-Bank, pro forma 764.), die als Tochter der russischen VTB nicht gerankt wurde. Ebenso sind die Sparkassen im Haftungsverbund bereits in den Daten der Erste Bank berücksichtigt und wurden als Teil einer inländischen Bank auch pro forma nicht angeführt.

Würde die Raiffeisen Bankengruppe analog zur Erste Bank/Sparkassen gereiht werden, hätte sie den 53. Platz belegt. Die bereits mit der RZB erfasste Konzerntochter Raiffeisen International wäre isoliert betrachtet auf dem 144. Rang platziert gewesen.

Nur vier österreichische Banken beim RoE in der ersten Hälfte ...
Bei der Performance, die The Banker am Return on Equity (RoE) und Return on Assets (RoA) misst, zeigen die österreichischen Banken trotz höherer Erträge in Zentral- und Osteuropa das gewohnte Ergebnis: Beim RoE konnten sich nur vier österreichische Banken in der ersten Hälfte platzieren (RZB 66., RLB NÖ-W 104., Erste Bank 251., HAA 287.), beim RoA haben es unter allen gerankten heimischen Banken nur die RZB (328.) und die RLB NÖ-W (381.) unter die Top 500 geschafft.

... weil Österreichs Bankkunden von günstigen Preisen profitieren
Eines der dichtesten Filialnetze weltweit und der scharfe Wettbewerb am österreichischen Markt zum Vorteil der Kunden bewirken zwangsläufig niedrigere Gewinne der österreichischen Banken. „Zahlreiche Studien beweisen, dass die österreichischen Bankkunden von im EU-Vergleich günstigen Bankdienstleistungen und Produkten profitieren. Die Auswertungen des renommierten Fachmagazins The Banker bestätigen dies nun zum wiederholten Male auch im weltweiten Maßstab“, sagt RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner.

Insgesamt gutes Jahr für Top 1000 – ertragsstarke US-Banken
Insgesamt war 2006 ein gutes Jahr für die Top 1000-Banken. Das Kernkapital stieg signifikant (18,4 Prozent) und die Vorsteuer-Gewinne sind neuerlich angewachsen (21,9 Prozent), sogar mit größerer Wachstumsdynamik als zuletzt (siehe beiliegende Grafiken). Die durchschnittliche Eigenkapitalrendite der 1000 größten Banken der Welt stieg von 22,7 Prozent auf 23,4 Prozent. Einer der Gründe für den Gewinnanstieg insgesamt ist das anhaltende Comeback der japanischen und deutschen Banken, die aber dennoch bei den Performance-Kenndaten gegenüber dem Durchschnitt deutlich zurückliegen.

Die Top 1000-Statistik zeigt erneut die Ertragsstärke der US-Banken, auch wenn ihr Anteil an Kapital, Bilanzsumme und Gewinnen zuletzt leicht zurückgegangen ist: Die 185 US-amerikanischen Banken des Rankings verfügen über 19 Prozent des Kapitals und haben 13 Prozent der Bilanzsumme der Top 1000-Banken, erwirtschaften damit aber 24 Prozent der Gewinne (2006: 21, 14 und 27 Prozent). Die Banken der Europäischen Union holen hingegen auf. Sie kommen auf einen 41-prozentigen Gewinnanteil (2006: 37 Prozent). Ihre 279 im Ranking platzierten Kreditinstitute setzen dafür aber mehr als doppelt so viel Kapital ein (42 Prozent; 41 Prozent 2006) und benötigen mehr als die vierfache Bilanzsumme (53 Prozent; 51 Prozent 2006) als die amerikanischen Banken.

Das Banker-Ranking zeigt gleichzeitig den Vormarsch chinesischer Banken sowie den laufend steigenden Anteil der 25 größten Banken am Gesamtergebnis. Z.B. betrug ihr Anteil an der Bilanzsumme vor zehn Jahren 28,3 Prozent, 2006 schon 40,8 Prozent und zuletzt 42,8 Prozent.

Die League Tables von The Banker gelten als die zuverlässigste Quelle ihrer Art und in der Finanzwelt als diesbezüglich wichtigstes Nachschlagewerk. The Banker reiht die Banken nach ihrem Kernkapital („Strength“), weist aber auch Ranglisten nach Bilanzsumme („Size“) sowie nach dem Kapital/Bilanzsummen-Verhältnis („Soundness“) und entsprechend der Performance aus. Das „Top 1000 World Banks“-Ranking wurde in der Juli-Ausgabe veröffentlicht.
 
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