Bildungsdebatte  

erstellt am
30. 07. 07

 Kalina: Kinder in den Mittelpunkt rücken
Bildungsbarrieren abbauen, individuell fördern und fordern
Wien (sk) - "Die Kinder müssen im Mittelpunkt aller bildungspolitischen Überlegungen stehen. Freude am Lernen, individuelle Förderung und Forderung für jedes Kind und das Verhindern einer sozialen Selektion sollten die Leitlinien in dieser Diskussion sein", so SPÖ- Bundesgeschäftsführer Josef Kalina am 29.07. Leider vermisse er, so der SPÖ-Bundesgeschäftsführer gegenüber dem SPÖ-Pressedienst, bei der ÖVP diesen Bezugpunkt zu den Bedürfnissen der Kinder.

Die Debatte, wie sie in der ÖVP ablaufe, drehe sich um Auslese-Tests, Disziplinierungs- instrumente und weitere Bildungsbarrieren. "Was wir brauchen sind Maßnahmen, die solche Barrieren abbauen und jedem Kind die Chance auf bestmögliche Bildung geben." Dafür brauche es vor allem mehr Zeit und Zuwendung der LehrerInnen für die SchülerInnen. "Mit der Senkung der Klassenschülerzahlen auf den Richtwert 25 wird schon kommenden Herbst die erste SchülerInnengeneration in den Genuss der Vorteile von kleineren Klassen kommen."

Entscheidend für die einzelne Bildungslaufbahn sei auch die Motivation der SchülerInnen. Es sei ja signifikant, dass die Freude an der Schule nach der Volksschulzeit eklatant abnimmt, wie Studien bestätigen. "Doch anstatt zu fragen, wie wir die positive Einstellung der Kinder zur Schule auch in das Teenager-Alter 'hinüberretten', welche neuen didaktischen Ansätze wir brauchen, wollen manche schon ab der dritten Klasse Volksschule, bei acht- und neunjährigen Kindern, den Auslese-Druck erhöhen", kritisiert Kalina. Die SPÖ stehe im Gegensatz dazu für den Abbau von Bildungsbarrieren, für das Fördern aller Talente und Begabungen unabhängig von Herkunft und Wohnort, für das Eingehen auf Schwächen. "Im Interesse der einzelnen Kinder und im Interesse des Standortes Österreich dürfen wir kein Kind auf dem Bildungsweg zurücklassen", so Kalina abschließend.

 

 Missethon: ÖVP hat den Schulalltag im Blick
Kinder brauchen klare Strukturen
Wien (övp-pk) - "Wir legen den Fokus unserer Arbeit auf den Schulalltag und auf das Wohl der Kinder", so ÖVP- Generalsekretär Hannes Missethon zu Aussagen des SPÖ- Bundesgeschäftsführers. "Dafür ist es notwendig, die Augen vor der Realtät nicht zu verschließen, wie es die SPÖ tut. Das antiautoritäre Erziehungskonzept ist gescheitert - das muss auch die SPÖ endlich zur Kenntnis nehmen."

"Gewalt an den Schulen ist ein echtes Problem und nimmt immer mehr zu", so Missethon weiter. Das belegt z.B. die WHO-Studie "Gesundheit und Gesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen" (WHO/HBSC "Health Behaviour in School-aged Children", 41 Teilnehmerländer, Datenzeitraum: Frühjahr 2006):

  • Laut dieser Studie waren 40,5 Prozent aller 11- bis 15- Jährigen in den vergangenen 12 Monaten in der Schule an einem Kampf oder an einer Rauferei beteiligt.
  • Weiters besagt die Studie, dass 41,5 Prozent aller 11- bis 15-Jährigen in den vergangenen Monaten in der Schule schikaniert wurden bzw. 40 Prozent aller 11- bis 15-Jährigen in den vergangen Monaten dabei mitgemacht haben, wenn jemand in der Schule schikaniert wurde.
  • Nur 1,2 Prozent aller 11- bis 15-Jährigen geben laut dieser Studie an, dass in ihrer Klasse nie eine Störung des Unterrichts durch Schüler stattfindet. 60,4 Prozent aller 11- bis 15-Jährigen sagen, dass eine Störung durch Schüler in ihrer Klasse sehr oft bzw. oft vorkomme.

"Diese Zahlen belegen", so Missethon, "dass die linke Kuschel- Pädagogik von SPÖ & Co. gescheitert ist. Respekt, Ordnung und Disziplin müssen wieder einen Wert bekommen." Kalina und die SPÖ dürfen daher die Augen vor den Problemen der Schüler und Schülerinnen, Jugendlichen, Eltern, Lehrer, nicht verschließen, fordert der ÖVP-Generalsekretär. "Diese Zahlen zeigen auch ganz klar, dass es Handlungsbedarf in den Schulen gibt", folgert Missethon, "wobei das Wohl der Kinder immer im Mittelpunkt stehen muss. Denn wenn sich Kinder in der Schule wohl fühlen wollen, müssen sie sich auch sicher fühlen können." Dazu ist es notwendig, den Lehrer/innen auch entsprechende Handlungsmöglichkeiten zu geben, damit sie bei Fehlverhalten auch die notwendigen Konsequenzen setzen können, so Missethon.

Es ist zudem äußerst schade, dass sich die SPÖ weiterhin in einer Türschild-Debatte versteift und nur leere Phrasen drischt. Es reicht auch nicht, nur Expertengruppen einzusetzen, kritisiert Missethon. "Wir müssen die Augen auf die Realitäten in den Schulen richten und konkrete Maßnahmen setzen, um eben diesen Schulalltag sowie die Chancen unserer Kinder zu verbessern."

 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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