Den Mechanismen des Zelltods auf der Spur  

erstellt am
26. 07. 07

Medizinische Universität Innsbruck ist Partner in einem neuen, europäischen Ausbildungsnetzwerk für Nachwuchswissenschaftler
Innsbruck (universität) - Im Marie Curie Netzwerk "DeathTrain" werden die Mechanismen des programmierten Zelltods (Apoptose) untersucht, um die Grundlagen für verbesserte Krebstherapien zu schaffen. Die von Univ.-Prof. Dr. Andreas Villunger geleitete Sektion für Entwicklungsimmunologie am Biozentrum Innsbruck ist Gründungsmitglied dieses neuen, europäischen Netzwerks. Ein wesentliches Ziel ist die Ausbildung von erfolgreichen Nachwuchswissenschaftlern auf dem Feld der Apoptoseforschung.

Bei der Apoptose - auch programmierter Zelltod genannt - handelt es sich um ein genetisches Programm, das jeder Zelle innewohnt und dazu dient, entartete, schlecht funktionierende oder überalterte Zellen gezielt zu entfernen. Dieser Prozess spielt bereits in der Embryonalentwicklung eine bedeutende Rolle und dient im erwachsenen Organismus dazu, das zelluläre Gleichgewicht in Organen und Geweben aufrecht zu erhalten. "Besonders interessant für uns ist, dass Fehler in der Zelltodkontrolle zur Entstehung von Tumoren und Autoimmunerkrankungen beitragen können", erläutert Prof. Andreas Villunger. "Wir versuchen die molekularen Grundlagen dieser Prozesse zu verstehen und hoffen, dass diese Erkenntnisse zur Entwicklung von neuen oder zur Verbesserung bestehender Behandlungsstrategien herangezogen werden können."

Junge Forscherinnen und Forscher fördern
Jetzt wurde ein europaweites Netzwerk gebildet, um diese Forschung gemeinsam voranzutreiben und Nachwuchswissenschaftler heranzuziehen. Das neue Ausbildungsnetzwerk "DeathTrain" umfasst 15 Partner aus Universitäten und Unternehmen in neun europäischen Ländern und verfügt über ein Budget von über 4 Millionen Euro. Das auf vier Jahre anberaumte Projekt wird von der Europäischen Union im sechsten Forschungsrahmenprogramm gefördert. Koordiniert wird das Netzwerk von Prof. Simone Fulda von der Universität Ulm, das Innsbrucker Projekt leitet START-Preisträger Prof. Andreas Villunger von der Sektion für Entwicklungsimmunologie am Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck: "Das gemeinsame Forschungsprojekt bietet eine ideale Plattform für die Ausbildung von jungen, vielversprechenden Nachwuchsforscherinnen und -forschern. Diese werden sowohl lokal als auch im Rahmen des Netzwerks gefördert und auf die Herausforderungen der modernen Wissenschaft vorbereitet", so Andreas Villunger.

Das Projekt hat sich bei der EU in einem zweistufigen Verfahren gegen 900 weitere Forschungsanträge durchgesetzt und ist eines von 90 neuen Marie Curie Ausbildungsnetzwerken in Europa. Die zur Verfügung stehenden 20 Ausbildungsplätze für Nachwuchswissenschaftler werden derzeit vergeben.
 
zurück