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Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes |
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erstellt am
06. 08. 07
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Kalina:
SPÖ gegen ÖVP-Wunsch nach schrankenloser Öffnung
Facharbeitermangel ist hausgemacht, jetzt muss in österreichische Arbeitskräfte
investiert werden
Wien (sk) - "Teile der ÖVP wollen die schrankenlose Öffnung des österreichischen
Arbeitsmarktes, als Geschenk an die ohnehin bestens verdiendende Industrie - das wird es unter einer SPÖ geführten
Regierung nicht spielen", entgegnet SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina den Wünschen
der Industriellenvereinigung. Die SPÖ werde sich schützend vor die österreichischen ArbeitnehmerInnen
stellen, so Kalina. "Zuerst müssen wir unsere eigenen Arbeitslosen ausbilden, bevor wir Billigarbeitskräfte
importieren und so die arbeitende Bevölkerung dem Lohndumping aussetzen", fordert der Bundesgeschäftsführer.
"Wir haben immer noch zu viele Jobsuchende im Land, noch immer verzeichnen wir eine schmerzende Jugendarbeitslosigkeit
und wir haben zahlreiche Arbeitnehmerinnen, die ausgebildet werden können. Industrie und Wirtschaft sollen
sich um diese Menschen kümmern und mit Qualifikation und Weiterbildung für das entsprechende Angebot
an Fachkräften sorgen", fordert Kalina. Wenn die Vertreter der Wirtschaft wie Christoph Leitl klagen,
dass die angepeilten 800 Facharbeiter nicht nach Österreich gekommen seien, "ist nicht das Verfahren
schuld, sondern die niedrigeren Lohn- und Gehaltsangebote". Leitl und die IV, so Kalina, sollen mehr marktwirtschaftliches
Bewusstsein aufbringen, "wer zu wenig Arbeitskräfte findet, muss mehr bezahlen - oder sich die Fachkräfte
selbst ausbilden."
Anstatt über den Import von Billigarbeitskräften Billiglöhne in Österreich einzuführen,
muss in der Zeit einer Hochkonjunktur in Ausbildung der heimischen Arbeitskräfte investiert werden",
stellt Kalina klar. Ansonsten würden die heimischen Jobsuchenden dauerhaft an den Rand gedrängt. "Der
Facharbeitermangel", so Kalina, "ist ein Problem vieler Jahre ÖVP-Politik und absolut hausgemacht.
Die ÖVP wurde erst durch ihre Abwahl aus einem 7-jährigen Schlaf geholt und will den Schaden auf Kosten
der österreichischen Arbeitnehmer beheben - nicht mit der SPÖ", so Kalina.
Und wenn die IV schon das Beispiel Irland nenne, sei sie daran erinnert, was die schrankenlose Öffnung des
Arbeitsmarktes in England bewirkt habe. Der Mangel an Übergangsfristen habe dort zu einer zehn mal so hoher
Zuwanderung als erwartet geführt, mit dem Effekt, dass die englische Politik die Grenzen aus Angst vor zu
vielen unqualifizierten Wirtschaftsflüchtlingen wieder schließen wolle. Außerdem habe sich statistisch
herausgestellt, dass von den unqualifizierten Einwanderern vor allem die Reichen profitieren würden, schloss
Kalina. |
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Missethon: Gehen mit gesetzten Maßnahmen den Weg der Vernunft
Fachkräfte dort aufnehmen, wo wir sie brauchen
Wien (övp-pk) - "Wir gehen mit den gesetzten Maßnahmen den Weg der Vernunft",
sagt ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon zur Diskussion um die Facharbeiterregelung. Einerseits wird
die Lehrlingsausbildung forciert, Stichwort Blumbonus - "denn die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte
von morgen". Andererseits wurde eine Qualifizierungsoffensive im AMS gestartet, durch die die Zahl der Fachkräfteausbildung
verdoppelt wird. "Um den Fachkräftemangel gezielt zu lindern, wird maßgeschneiderte Ausbildung
für die Menschen in Österreich, die Arbeit suchen, geboten", so Missethon.
In der Frage der Öffnung des Arbeitsmarktes für benötigte Fachkräfte gilt es bedarfsorientiert,
gezielt und behutsam vorzugehen. "Priorität hat die Ausbildung von heimischen Arbeitskräften",
so Missethon weiter. "Dort, wo Bedarf besteht, brauchen wir allerdings auch die Fachkräfte aus den neuen
EU- Ländern. Das sieht im Übrigen auch Sozialminister Buchinger so. Kalina sollte sich einmal bei ihm
erkundigen." Mit der sektoralen Öffnung für 800 Facharbeiter ist Minister Bartenstein den notwendigen
Weg gegangen, so Missethon. Bis Ende September wird das AMS den aktuellen Bedarf an Fachkräften erheben. Auf
Basis dieser Erhebung wird Wirtschafts- und Arbeitsminister Bartenstein eine neue Verordnung für 2008 erlassen. |
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Schatz: Lösung des Problems durch Quote falscher Weg
Ignoranz der Unternehmen und auch ihrer politischen VertreterInnen rächt sich
Wien (grüne) - Zur Kritik der Industriellenvereinigung an der Facharbeiterregelung
meint die ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, Birgit Schatz: „Komplexe Problemlagen sind eben selten mit
plakativen Einmalregelungen zu lösen. Die jahrelangen hausgemachten Versäumnisse im Bereich Ausbildung
und Qualifikation sind durch die Einladung ausländischer Arbeitskräfte nicht zu kaschieren. Die diesbezügliche
Ignoranz der Unternehmen und auch ihrer politischen VertreterInnen rächt sich jetzt“.
Wenn Unternehmensstrategien nur auf die kurzfristige Maximierung der Gewinne abzielen und MitarbeiterInnen nur
als Kostenstelle relevant sind, hat offenbar eine qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung und die Weiterbildung
von MitarbeiterInnen keinen Platz. „Die Konsequenzen dieser Praxis wird nun in immer mehr Sparten sichtbar“, so
Schatz.
Wenn IV und andere Wirtschaftsvertreter nun von der Politik eine weitere ‚Entbürokratisierung der Facharbeiterzuwanderung’
fordern, zeige sich, wie wenig das Problem von ihnen offenbar erkannt wurde. „Natürlich hat auch die Regierung
massiven Handlungsbedarf. Aber dieser bezieht sich auch auf die wesentlichen Ursachen der Problematik, die nun
einmal im Bereich der Ausbildung und Qualifikation liegen. Wenn etwa das einzige Ziel der deklarierten AMS-Politik
die möglichst rasche Vermittlung von Arbeitslosen ist, bleibt eben keine Zeit um eine ergänzende Fachausbildung
in so einer Übergangsphase abzuschließen.“ kritisiert Schatz.
Dem Vorschlag der SPÖ die Attraktivität der betroffenen Arbeitsplätze über deutliche Lohnsteigerungen
zu erhöhen kann die ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen etwas abgewinnen. „Die Regeln des Marktes
sollten von der IV auch in diesem Zusammenhang hoch gehalten werden. Größere Nachfrage, geringes Angebot
– das führt zu höheren Preisen. Gute Arbeitsbedingungen, Fortbildungsangebote, Beschäftigungssicherheit
und eben höhere Löhne wären dem ‚höheren Preis’ der qualifizierten Arbeitskraft entsprechende
Angebote“ schlägt Schatz vor. |
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Hofer: Berufsschulzeit durch öffentliche Hand finanzieren
FPÖ tritt für Renaissance des dualen Ausbildungssystems ein
Wien (fpd) - Da es für Jugendliche in Österreich immer schwieriger wird, eine Lehrstelle
zu finden, will die FPÖ die Einstellung von Lehrlingen für Unternehmer attraktiver machen. Zu diesem
Zweck sollen die Kosten der Berufsschulzeit künftig nicht mehr vom Arbeitgeber, sondern von der öffentlichen
Hand getragen werden.
FPÖ-Vizebundesparteiobmann NAbg. Norbert Hofer: "Das Schicksal einer erfolglosen Lehrstellensuche trifft
mit stark steigender Tendenz gegenwärtig insgesamt rund 15.000 Lehrstellensuchende in Österreich. Der
Anmeldung zur Arbeitslosigkeit beim AMS folgt oft eine Lehrstellensuche mit Hilfe desselben, bei mangelndem Erfolg
eine Unterweisung in Berufsorientierung und danach der Besuch eines Auffanglehrgangs, der auf die Lehrzeit angerechnet
wird. Es würde mehr Sinn machen, das nötige Geld in die Hand zu nehmen, damit unsere Jugendlichen eine
richtige Lehrstelle bekommen."
Da der Staat auch die Ausbildung von Schülern in mittleren und höheren Schulen großteils finanziere,
sei es nur gerecht, auch die Kosten für die Berufsschulzeit zu übernehmen, zumal die Lehrlinge bereits
einen effektiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung leisteten. So würde es auch möglich,
die Berufsschulzeiten zu verlängern und damit eine bessere Grundausbildung zu vermitteln.
Hofer: "Bei 120.000 Lehrlingen im Land betragen die Kosten für dieses Modell etwa 100 Millionen Euro
pro Jahr. Es handelt sich dabei um einen bedeutsamen Beitrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und
stellt nicht nur eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme dar, sondern ist auch eine effektive Form der Förderung
unserer Klein- und Mittelbetriebe, die das Rückgrat der dualen Ausbildung in Österreich darstellen. Der
erste Weg von Jugendlichen nach der Schule soll in die Arbeitswelt und nicht zum Arbeitsmarktservice führen."
Die FPÖ hat bereits einen Antrag im Parlament eingebracht, der auf eine Renaissance des dualen Ausbildungssystems
abzielt. |
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Walch: Statt Ausländerflop Inländerförderung
Lohndumping ist keine Lösung für die Probleme
Wien (bzö) - BZÖ-Arbeitnehmersprecher Max Walch sieht in dem Regierungsflop bei den gelockerten
Übergangsfristen für ausländische Facharbeiter einen klaren Beweis für die Richtigkeit der
Position des BZÖ. "Ausbilden statt importieren, das ist die Devise. Österreich braucht nicht mehr
Ausländer, sondern besser ausgebildete Österreicher. Sowohl Politik wie auch die Wirtschaft sind massiv
gefordert, die Lehrlingsausbildung zu stärken. Das BZÖ fordert hier einen Lehrlingsfreibetrag für
die Betriebe zusätzlich zum Blum Bonus, der unbedingt bleiben muss, ein Berufsfindungsjahr an Stelle der polytechnischen
Schulen und eine bessere Berufsvorbereitung bereits an den Pflichtschulen", so Walch.
Eine klare Absage kommt vom BZÖ zu Forderungen, den österreichischen Arbeitsmarkt unbeschränkt zu
öffnen. "Lohndumping ist keine Lösung für die Probleme. Solange allein im metallverarbeitenden
Bereich um die 7.000 Arbeitskräfte arbeitslos gemeldet sind, können doch billige Ausländer keine
Lösung sein, sondern alle Anstrengungen müssen sich darauf konzentrieren, österreichische Arbeitslose
in Arbeit zu bringen, sowie unsere Jugend bestmöglich auszubilden", so Walch abschließend. |
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