Partnerschaft vom Produzenten bis zum Konsumenten  

erstellt am
06. 08. 07

Eisl: Regionale Vernetzung in der Lebensmittelproduktion wichtig
Salzburg (lk) - In der anhaltenden Diskussion um gestiegene Lebensmittelpreise meldete sich Agrarreferent Landesrat Sepp Eisl am 05.08. zu Wort: "Bei aller Berichterstattung über das Anziehen der Preise von Lebensmittel dürfen wir eines nicht vergessen: Milch ist heute in etwa gleich teuer als vor 15 Jahren, Butter und Schlagobers sind sogar um 30 Prozent billiger. Rechnet man die Inflation der vergangenen 15 Jahre ein, so ist Milch für den Konsumenten um etwa 30 Prozent billiger geworden, Butter und Schlagobers sogar um fünf Prozent. Dass der nicht erfolgte Inflationsausgleich den bäuerlichen Betrieben arg zu schaffen machte, ist selbstredend", so Eisl.

Durch den EU-Beitritt sind die Milcherzeugerpreise in den Keller gefallen. 1994 betrug der Milchpreis für die Bauern rund 48 Cent. Heute sind es rund 34 Cent. "Von den seither erfolgten Preissteigerungen profitiert jene Gruppe am allerwenigsten, die ständig der Kritik an zu teuren Lebensmitteln ausgesetzt ist: Unsere heimischen Bauern. Immer weniger Verdienst durch die Produktion von Lebensmittel führt dazu, dass immer weniger Menschen davon leben können", so Eisl. Mittlerweile können fast zwei Drittel der bäuerlichen Betriebe im Bundesland Salzburg nur dadurch überleben, indem sie außerlandwirtschaftlich verdientes Geld mit hohem Idealismus in den bäuerlichen Betrieb investieren."

Nur mehr elf Prozent des Haushaltseinkommens für Lebensmittel
Vor 15 Jahren wurden 20 Prozent des Haushaltseinkommens für Lebensmittel aufgewendet. Heute sind es gerade elf Prozent. Das heißt, dass sich dieser Anteil in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten fast halbiert hat. "Demzufolge ist zu bedenken, dass die Versorgungssicherheit mit gesunden, heimischen Lebensmittel längst nicht mehr selbstverständlich ist. Das Prinzip des Billigstbieters führt dazu, dass landwirtschaftliche Betriebe mit industriellen Strukturen in der Kostenführerschaft die Nase vorne haben. Bedienen sich Herr und Frau Österreicher zukünftig dieser Importprodukte, wird dies auf die Struktur und Überlebensfähigkeit unserer heimischen Bauern enorme Auswirkung haben. Bisher haben die österreichischen Konsumenten eindrucksvoll den heimischen Bauern den Vorzug gegeben. Bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Diskussion daran nichts ändert", so Eisl.

Partnerschaft in der Lebensmittelproduktion unumgänglich
Um Diskussionen wie diese zu entkräften, müsse es eine starke Partnerschaft zwischen Produzenten, Verarbeitern und Handel und Konsumenten geben. "Nur wenn diese vier Partner auf regionaler Ebene zusammenarbeiten und füreinander Verständnis zeigen, kann sie der Konsument auch mit einer gewissen Kontinuität im Angebot rechnen", so Landesrat Sepp Eisl abschließend.
 
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