Gusenbauer: Weltweite Abrüstungsinitiativen sind notwendig  

erstellt am
06. 08. 07

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer gedenkt der Opfer des ersten Atombombenabwurfes
Wien (bpd) - Anlässlich des bevorstehenden Jahrestages des Abwurfes der ersten Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima richtete Bundeskanzler Gusenbauer einen Appell zur weltweiten nuklearen Abrüstung. Gusenbauer: "Das Inferno vom 6. August 1945 hat der Menschheit die schrecklichen Konsequenzen der Nuklearwaffen verdeutlicht. Im Schatten des mehrfachen Overkills, das in den internationalen Waffenarsenalen ruht, zu leben, heißt auch, im Schatten des Todes zu leben. Inzwischen geht die Bedrohung aber nicht nur von Staaten aus, sondern auch von terroristischen Organisationen, die versuchen, Atomwaffen zu erwerben. Die Katastrophe von Hiroshima und Nagasaki darf sich im Interesse der gesamten Menschheit nicht wiederholen."

Der Gefahr der weiteren Verbreitung von Nuklearwaffen muss die internationale Gemeinschaft energisch entgegentreten. Gleichzeitig müssen aber auch die Staaten, die schon Atomwaffen besitzen, ihre Abrüstungsverpflichtung ernst nehmen. " Die zentrale Frage kann nicht sein: Wer darf die Atombombe besitzen. Der einzige echte Schutz vor der nuklearen Katastrophe ist die völlige Eliminierung aller Atomwaffen."

Bundeskanzler Gusenbauer verwies auf einen Anfang des Jahres veröffentlichten Appell, der unter anderem von Henry Kissinger und George Shultz unterzeichnet wurde. Darin forderten ehemalige Repräsentanten der amerikanischen Außen- und Verteidigungspolitik einen Verzicht der fünf anerkannten Atommächte auf Nuklearwaffen. "Auch die Atommächte müssen sich angesichts der Risken der Proliferation und der Horrorvision, dass Terroristen sich einer Atombombe bemächtigen könnten, von der Illusion verabschieden, dass ihnen diese Waffen mehr Sicherheit bringen.

Ausdrücklich anerkannte der Bundeskanzler die Bemühungen der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) bei der Suche nach Lösung in den Konflikten mit Nordkorea und dem Iran. Gusenbauer: "Die IAEO ist ein wichtiger und unersetzbarer Bestandteil in den internationalen Bemühungen das Gefährdungspotential zu minimieren. Tatsächlich benötigen wir heute mehr denn je internationale Schritte zur atomaren Abrüstung. Gusenbauer appellierte auch an alle Staaten, endlich den Vertrag über ein Verbot von Atomtests (CTBT) zu ratifizieren und rasch ein Verbot für die Produktion von Waffenfähigem Nuklearmaterial auszuverhandeln.
 
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