Wieder Ausgrabungen am Sandberg bei Roseldorf  

erstellt am
06. 08. 07

Neuer wissenschaftlicher Trägerverein gegründet
Roseldorf (nlk) - Am Südhang des Sandberges in Roseldorf bei Platt befindet sich die größte entdeckte latènezeitliche Zentralsiedlung Österreichs, die zu den bedeutendsten keltischen Niederlassungen des Landes zählt. Die flächenmäßige Ausdehnung mit mindestens 22 - möglicherweise aber auch doppelt so vielen - Hektar weist sie als bisher größte keltische Freilandsiedlung Österreichs und wahrscheinlich auch Mitteleuropas aus.

Die herausragende Bedeutung dieses keltischen Zentrums liegt u. a. in seiner geografischen Lage und strategischen Position sowie in seiner Funktion als religiöses und Wirtschaftszentrum mit weitreichenden Handelsbeziehungen. Die aufgefundene eigene Münzprägewerkstätte mit bisher ca. 1.200 wissenschaftlich erfassten Münzen weist den Sandberg als die münzreichste keltische Siedlung Österreichs aus. Die geomagnetische Prospektion lässt auch erstmals einen keltischen „Stadtplan" mit Straßen, Häusern, Heiligtümern und Befestigungsanlagen erstellen.

Das 1995 begonnene Forschungsprojekt „Fürstensitz-Keltenstadt“ wird auch heuer weitergeführt: Die Ausgrabungen starteten am 6. August und werden bis 7. September zur weiteren Erkundung des keltischen Kultbezirks beitragen. Am Samstag, 25. August, wird es – trockenes Wetter vorausgesetzt – am Grabungsgelände auch wieder einen Tag der offenen Tür geben.

Zudem wurde für das Forschungsprojekt heuer auch ein neuer wissenschaftlicher Trägerverein gegründet; Vorsitzende des Vereins Keltenforschung Roseldorf – „Fürstensitz-Keltenstadt“ Sandberg ist die wissenschaftliche Projektleiterin Dr. Veronika Holzer von der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien.

Informationen: http://www.keltenforschung-roseldorf.at.
 
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