Papstbesuch: Liturgie ist auf Pilgerfahrt nach Mariazell ausgerichtet  

erstellt am
06. 08. 07

Bei der Papstmesse in Mariazell kommen die Sprachen Mitteleuropas zur Geltung
Wien (stephanscom.at) - Ganz auf die Pilgerfahrt Papst Benedikts XVI. nach Mariazell am 8. September werden die liturgischen Feiern während des Papstbesuches in Österreich ausgerichtet sein. So werden dem Papst bereits bei seiner ersten Begegnung mit den Gläubigen am 7. September auf dem Platz Am Hof in Wien acht "Wallfahrtsbitten" mit auf den Weg gegeben.

Das geistliche Vorprogramm für die Feier auf dem Platz Am Hof beginnt bereits ab 10 Uhr mit einem "Fest des Glaubens" zur Einstimmung auf die Ankunft Papst Benedikts XVI., die laut offiziellem Programm für 12.45 Uhr erwartet wird. Gestaltet wird das Vorprogramm, bestehend aus Videoclips, Chorstücken und modernen Liedern im Wechsel mit Interviews, von zwei Moderatoren. Auch die Ankunft des Papstes und die Begrüßung in Wien-Schwechat werden live auf den Platz übertragen.

Nach der Begrüßung auf dem Platz Am Hof betritt der Papst die Kirche "Zu den neun Chören der Engel" zu einem kurzen Gebet. Anschließend führt sein Weg auf die Altane - den auf den Platz hin ausgerichteten "Balkon" der Kirche. Von dort aus wird er gemeinsam mit den versammelten Gläubigen den "Stationsgottesdienst" feiern.

Bei der Feier auf dem Platz Am Hof werden Vertreter der mehr als 30 anderssprachigen katholischen Gemeinden Wiens anwesend sein sowie rund 6.000 Schülerinnen und Schüler aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, die das Eröffnungslied singen. Das Feiergelände auf dem Platz Am Hof wird frei zugänglich sein und ist über die Freyung gut zu erreichen.

Nach dem Gebetsgottesdienst beginnt in der Kirche Am Hof die Anbetung des Allerheiligsten. Es ist der Auftakt einer österreichweiten "Gebetsvigil" in zahlreichen Kirchen zur Vorbereitung auf den eigentlichen Anlass und den Höhepunkt des Besuches von Papst Benedikt in Österreich: Die Wallfahrt zum 850-Jahr-Jubiläum von Mariazell.

"Pilger unter Pilgern"
Am 8. September wird der Papst als "Pilger unter Pilgern" aus Anlass des 850-Jahr-Jubiläums des steirischen Marienheiligtums nach Mariazell kommen. Das geistliche Vorprogramm auf dem Vorplatz der Basilika sowie auf dem Festgelände beginnt um 7 Uhr mit einer liturgischen Einstimmungsfeier. Auch hier werden geistliche Lieder, unter anderem vorgetragen von rund 20 Chören aus Österreich und den Nachbarländern, sowie Interviews und Filme im Mittelpunkt stehen.

Der Papst wird um 9.45 Uhr mit einer Gruppe von Pilgern die Basilika betreten und vor der Gnadenstatue in Stille beten. In feierlicher Prozession wird die "Mariazeller Madonna" danach auf den Festplatz gebracht. Die Eucharistiefeier mit dem Papst, die um 10.30 Uhr beginnen wird, ist bewusst als Wallfahrergottesdienst gestaltet. Die Lesungen, Antwortpsalmen und Fürbitten werden dabei in unterschiedlichen mitteleuropäischen Sprachen gehalten. So wird die erste Lesung auf Kroatisch stattfinden, der Antwortpsalm auf Slowenisch, die zweite Lesung auf Ungarisch. Die Fürbitten werden auf Tschechisch, Slowakisch, Polnisch, Romanes und Deutsch gehalten werden. Am Ende des Gottesdienstes wird der Papst stellvertretend für die im März in ganz Österreich neu gewählten Pfarrgemeinderäte 10 Pfarrgemeinderäten ein Buch mit dem lukanischen "Doppelwort" (Lukas-Evangelium, Apostelgeschichte) überreichen und sie in ihren Dienst für die Kirche entsenden. Nach der Festmesse wird die Gnadenstatue über das Festgelände zurück in die Basilika getragen.

Um 16.40 Uhr wird Benedikt XVI. zu Fuß vom Geistlichen Haus Mariazell zur Basilika gehen. Das kirchliche Abendgebet, die Vesper, um 16.45 Uhr bildet den Abschluss des Feiertages in Mariazell. Zu dieser Vesper sind die Priester, Diakone und Ordensleute aus Österreich sowie die Seminaristen eingeladen. Die Psalmen und Gesänge werden von der Grazer Choralschola und Ordensleuten sowie Organisten aus verschiedenen Gemeinschaften mitgestaltet. Am Beginn der Feier wird der Papst das Licht an einer Kerze entzünden, die auf die zur selben Zeit stattfindende Dritte Europäische Ökumenische Versammlung (EÖV3) in Sibiu verweist.

Angelusgebet auf dem Stephansplatz
Am Sonntag, 9. September, feiert Papst Benedikt im Stephansdom einen Sonntagsgottesdienst, der für die Mitfeiernden auch auf den Stephansplatz übertragen wird. Auch dort beginnt gegen 7 Uhr das Vorprogramm, gestaltet von Kirchenchören aus der Erzdiözese Wien. In einer Prozession wird Papst Benedikt XVI. dann in Begleitung von Kardinal Christoph Schönborn sowie von zahlreichen Ministrantinnen und Ministranten gegen 9.45 Uhr aus dem Erzbischöflichen Palais in den Dom einziehen. Dazu wird die Pummerin läuten. Das Hochamt beginnt um 10 Uhr, musikalisch gestaltet von der Wiener Dommusik mit der "Mariazeller Messe" von Joseph Haydn.

Nach dem Gottesdienst wird der Papst durch das Singertor den Dom verlassen, um gegen 12 Uhr von der Bühne am Stephansplatz aus gemeinsam mit den Gläubigen den Angelus zu beten, eine kurze Ansprache zu halten und den Apostolischen Segen zu erteilen. Die gleiche Szene, die sonst am römischen Petersplatz zu sehen ist, soll am 9. September vom Wiener Stephansplatz aus über Mondovision in alle Welt übertragen werden. Im Anschluss beginnt auf dem Stephansplatz ein musikalisches Rahmenprogramm, das sich bis in die Abendstunden fortsetzen wird.

Ab den Morgenstunden werden Großbildschirme ("Videowalls") in der Kärntnerstraße, auf dem Graben sowie auf dem Stephansplatz allen Gläubigen auch außerhalb des Stephansdoms die Mitfeier ermöglichen (die U-Bahn-Station Stephansplatz wird mehrere Stunden gesperrt sein). Auf dem Stephansplatz selbst werden Sitzplatzbereiche eingerichtet sein, es werden auch Feierhefte und Tücher ausgeteilt werden. Etwa 30 Priester und 20 Diakone werden die Heilige Kommunion auf dem Platz austeilen. Chorsänger und Chorsängerinnen aus der Erzdiözese Wien werden mit ihren Familien das Mitbeten und -singen auf dem Platz unterstützen.

Dass der Papst auch den Sonntag in Österreich verbringt, ist ein besonderer Anlass, um die "Kultur des Sonntags" in Österreich deutlich zum Ausdruck zu bringen. Die Feiergemeinde im Stephansdom wird daher zu einem Großteil aus Mitgliedern der Dompfarrgemeinde sowie aus Vertreterinnen und Vertretern der "Allianz für den freien Sonntag" bestehen.

Besuch des Stifts Heiligenkreuz
Am Sonntagnachmittag besucht Papst Benedikt XVI. das Stift Heiligenkreuz, wo er mit dem Konvent des Zisterzienserstifts und den Professoren und Hörern der Päpstlichen Hochschule in der Stiftskirche zusammentreffen wird.

Schon ab Vormittag wird zur Einstimmung für die Gläubigen ein Vorprogramm stattfinden. Bis 14 Uhr werden stündlich über die Großbildschirme in den Stiftshöfen die Heiligen Messen aus der Stiftskirche übertragen; ab 14 Uhr ist ein gesondertes geistliches Programm vorgesehen.

Der Papst wird um 16.30 Uhr im Stift Heiligenkreuz ankommen und in die Abteikirche einziehen, wo er vor dem Hauptaltar beten und die Reliquie des Heiligen Kreuzes verehren wird. Im Rahmen der kurzen liturgischen Feier wird auch eine Ansprache des Papstes erwartet. Nach dem Gottesdienst wird Papst Benedikt XVI. den Inneren Stiftshof überqueren und von einem Erker aus auch den Gläubigen im Äußeren Stiftshof den Segen erteilen.

Papst Benedikt XVI. in Österreich: http://www.papstbesuch.at
Erzdiözese Wien: http://stephanscom.at
 
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