Bozen (lpa) - Das Südtiroler Autonomiemodell im neuen Europa: Dies war
das Thema der Festrede, die Landeshauptmann Luis Durnwalder am 01.08. zum Schweizer Nationalfeiertag in Samedan
im Engadin gehalten hat.
In Samedan, dem Hauptort des Oberengadin in der Nähe von St. Moritz, ist der Schweizer Nationalfeiertag auch
in diesem Jahr wieder feierlich begangen worden. Beim Fest für die gesamte Bevölkerung der Gemeinde hat
Landeshauptmann Durnwalder die Aufgabe übernommen, die Festrede zu halten und dabei die Entwicklung der Autonomie
und die Rolle der Grenzregionen im neuen Europa unter die Lupe genommen.
So hat Durnwalder einen kurzen Überblick über die Entstehung und Entwicklung des Südtiroler Autonomiemodells
gegeben und dabei unterstrichen, dass dieses allen drei Sprachgruppen gleichermaßen zugute komme. Auch betonte
der Landeshauptmann, dass die Autonomie sich dynamisch an die Veränderungen auf staatlicher, vor allem aber
europäischer Ebene anpasse. "Man muss sich vor Augen halten, dass bereits heute rund 70 Prozent aller
Regelungen, die die Regionen betreffen, aus Brüssel stammen", so Durnwalder.
Auch in den Aussprachen mit den Gemeindevertretern, allen voran Gemeindepräsident Thomas Nievergelt, sowie
mit den Heimatfernen vom "Südtiroler Verein Engadin" hat der Landeshauptmann auf die Besonderheiten
des Autonomiemodells hingewiesen. Und dabei auch die vielen Parallelen mit Graubünden hervorgehoben: beide
Länder seien Grenzregionen, beide Berggebiete und beide Heimat unterschiedlicher Sprachgruppen. "Auch
augrund dieser Gemeinsamkeiten haben wir in den letzten Jahren eine intensive Zusammenarbeit aufgebaut", so
Durnwalder, der als Beispiele den Zivilschutz samt den grenzüberschreitenden Hubschrauber-Rettungseinsätzen
ebenso nannte wie die 20 gemeinsamen Projekte, die man im Rahmen des Interreg-IIIA-Programms vorangebracht habe.
"Nicht zuletzt wird auch die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmittel zwischen Graubünden und
dem Vinschgau immer besser", so der Landeshauptmann. |