Arbeitsplatzrekord in Linz  

erstellt am
10. 08. 07

Linz (stadt) - Die Zahl der von der OÖ. Gebietskrankenkasse erfassten unselbstständig Beschäftigten stieg in Linz von 177.016 Beschäftigungsverhältnissen im Juli 2006 auf 178.085 Jobs per Ende Juli 2007. Dazu kommen noch 15.083 BeamtInnen¹ und 9.971 Selbstständige². Mit 203.139 Arbeitsplätzen erreicht Linz einen neuen absoluten Arbeitsplatzrekord, der sogar die EinwohnerInnenzahl von knapp 190.000 EinwohnerInnen immer deutlicher überragt.

Die Arbeitslosenstatistik weist für Ende Juli in Linz-Stadt mit 3.044 Arbeitslosen den niedrigsten Juli-Wert seit 20 Jahren aus. Gleichzeitig steht den Stellensuchenden ein Rekordwert von 2.532 offenen Stellen gegenüber. Damit kommen in Linz-Stadt im Durchschnitt nur 1,2 Arbeitslose auf eine offene Stelle. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent – der niedrigsten aller Landeshauptstädte – verzeichnet Linz Vollbeschäftigung.

Die Linzer Betriebe schaffen Arbeit und Wohlstand für die Menschen in dieser Stadt. „Die einzigartige Stärke der Linzer Wirtschaft ist für die Stadtentwicklung und Stadtgestaltung der wichtigste Motor. Die Kommunalsteuereinnahmen, die heuer den Rekordwert von 110 Millionen Euro erreichen, machen Linz zur steuerreichsten Stadt Österreichs“, hebt Wirtschaftsstadträtin Susanne Wegscheider die Bedeutung der Linzer Wirtschaft hervor.
25.000 zusätzliche Arbeitsplätze

In den letzten 10 Jahren stieg die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten (ohne BeamtInnen und Selbstständige) um über 25.000 (+ 16,6 Prozent) auf 178.085 Beschäftigte Ende Juli 2007. Bei den Männern gab es ein Beschäftigungsplus von 11.691 bzw. 14 Prozent auf 94.276 Mitarbeiter. Bei den Frauen erhöhte sich der Beschäftigtenstand sogar um 20 Prozent oder 13.701 auf 83.809 MitarbeiteInnen.

„Ohne die stark steigende Frauenbeschäftigung wäre das Linzer Wirtschaftswachstum nicht möglich“, ist Stadträtin Wegscheider überzeugt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Karrierechancen von Frauen zu verbessern und Frauen und Mädchen verstärkt für die Bereiche Technik und Forschung zu motivieren sind nicht nur ein gesellschaftspolitisches sondern auch ein wirtschaftspolitisches Erfordernis.

Beschäftigungsentwicklung nach Branchen seit 1997
Mit einem Plus von 12.681 Beschäftigten hat sich der Bereich „Erbringung von unternehmensbezogenen Dienstleistungen“ mehr als verdoppelt (+ 111 Prozent). Der Bereich „Datenverarbeitung“ hat mit einem Beschäftigungsplus von 1.504 MitarbeiterInnen sogar eine Zunahme von 150 Prozent erreicht. Zusammengefasst haben die drei Wirtschaftsgruppen „Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung und Sozialversicherung“ sowie der Bereich „Unterrichtswesen“ und der Bereich „Gesundheits- und Sozialwesen“ ein Beschäftigungsplus von 8.600 Mitarbeiter (+ 22,6 Prozent).

Der Bereich „Beherbergung und Gaststätten“ erreichte ein Beschäftigungsplus von 14 Prozent (+ 467) auf 3.794 MitarbeiterInnen. Im Einzelhandel gab es ein Plus von 4,8 Prozent (+ 636) auf 13.777 Beschäftigte.

Die Erfolge der exportorientierten Industrie gelten als einer der wichtigsten Faktoren für die überdurchschnittlich guten oberösterreichischen Wirtschaftsdaten. So wichtig die Rolle der Sachgütererzeugung als Auftraggeber für andere Wirtschaftsbereiche ist, so ist dennoch im Bereich der Sachgütererzeugung im Zehn-Jahresvergleich ein leichter Beschäftigungsrückgang von 2,1 Prozent auf 28.330 MitarbeiterInnen zu verzeichnen. Im Baubereich gibt es in den letzten drei Jahren ein Beschäftigungsplus von 800 MitarbeiterInnen – im Vergleich zu 1997 liegt die Zahl mit 13.087 Beschäftigten konstant.

Vollbeschäftigung
Mit 3.044 Arbeitslosen Ende Juli 2007 verzeichnet Linz-Stadt den niedrigsten Juli-Wert seit 20 Jahren. Die Anzahl der offenen Stellen hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdreifacht - 2.532 offene Stellen bedeuten einen neuen Höchststand. Auf 10 offene Stellen kommen aktuell 12 Arbeitslose - vor 10 Jahren waren es im Durchschnitt noch 128 Stellensuchende.

Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,0 Prozent. Linz liegt damit im oberösterreichischen Durchschnitt und zum Teil deutlich vor den anderen Landeshauptstädten.

2.532 offene Stellen zeigen aber auch von den Problemen vieler Betriebe, dringend gebrauchte MitarbeiterInnen zu finden. Das behindert nicht nur die Entwicklung der Unternehmen, sondern bremst auch die Zunahme von Wohlstand und Steuereinnahmen.

Während in Linz im Durchschnitt der letzten 10 Jahre jährlich rund 2.500 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen wurden, waren es von Juli 2006 bis Juli 2007 trotz Konjunkturhoch nur noch etwas mehr als 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze. Dafür stieg die Anzahl der offenen Stellen auf 2.532.

Im Arbeitsmarktbezirk Linz (Linz und Urfahr-Umgebung) gibt es 3.586 Arbeitslose, denen 2.729 offene Stellen gegenüberstehen. Die Stellenandrangsziffer beträgt damit 1,3 Arbeitslose pro offener Stelle. Aufgeschlüsselt nach ausgewählten Wirtschaftsbereichen ergibt sich folgendes Bild:

Den größten Mangel an Arbeitskräften gibt es in Linz bei den Metall- und Elektroberufen. Aber auch bei den technischen Berufen, am Bau und im Bereich Verkehr gibt es viel zu wenig Stellenbewerber.


Nach dem massiven Rückgang der Linzer Bevölkerung von rund 19.500 EinwohnerInnen bei der Volkszählung 2001 hat die Stadt in den letzten Jahren wieder ein Bevölkerungswachstum auf 189.343 Einwohnern verzeichnen können. Diesem Bevölkerungswachstum von knapp 6.000 EinwohnerInnen steht in den letzten fünf Jahren ein wesentlich höheres Beschäftigungswachstum von über 12.500 Jobs gegenüber.

„Linz hat 190.000 EinwohnerInnen und über 203.000 Arbeitsplätze. Die Stärke der Linzer Wirtschaft ist einzigartig unter Österreichs Städten“, betont Wirtschaftsstadträtin Wegscheider. Wie keine andere Stadt profitiert die Linzer Stadtverwaltung von der wirtschaftlichen Dynamik und dem mit Abstand höchsten Kommunalsteuerniveau der größeren österreichischen Städte.

110 Millionen Euro sind heuer an Kommunalsteuereinnahmen (3 Prozent der Lohnsumme) in Linz veranschlagt. Pro Einwohner ergibt dies ein Kommunalsteuerniveau von 599 Euro. Die anderen Städte wie St. Pölten, Salzburg, Graz, Wien, Klagenfurt und Innsbruck kommen auf ein durchschnittliches Kommunalsteuerniveau von 375 Euro. Damit liegt Linz mit seiner außergewöhnlichen Wirtschaft um 60 Prozent über dem Kommunalsteuerniveau einer „normalen“ Stadt.

Beim Kommunalsteuerniveau der anderen Städte (die ebenfalls Wirtschaftszentren sind) würde Linz lediglich auf 70 Millionen Euro Kommunalsteuereinnahmen kommen. Tatsächlich nimmt Linz aber 110 Millionen Euro an Kommunalsteuer ein. Durch die über dem Durchschnitt liegende Stärke der Linzer Wirtschaft nimmt Linz um 40 Millionen Euro jährlich mehr ein. Das ist der Gestaltungsspielraum, auf dem die positive Entwicklung der Stadt z.B. im Kultur-, Sozial- oder im Freizeitbereich beruht.

„Die Linzer Wirtschaft ist das Fundament, auf dem die positive Entwicklung dieser Stadt aufbaut“, so Stadträtin Susanne Wegscheider.

¹ und ² : Quelle: „Linz in Zahlen 2006“. Die in „Linz in Zahlen 2006“ publizierte Arbeitsplatzzahl von 191.275 bezieht sich neben den vom Magistrat recherchierten Zahlen für Selbstständige und BeamtInnen auf 166.221 unselbstständig Beschäftigte (OÖ. GKK-Statistik) vom Jänner 2006. Saisonal bedingt liegen die Beschäftigungsverhältnisse im Jänner unter den Juli-Werten. (Zum Vergleich: Jänner 2007: 171.629; Juli 2007: 178.085)
 
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