Neue Bauernhofgruppe im Salzburger Freilichtmuseum  

erstellt am
10. 08. 07

Haslauer: Wohnhaus des Bamerbauern aus Stuhlfelden und Waagerstall aus Mittersill werden Sonntag, 19. August, eröffnet
Salzburg (lk) - Eine neue Bauernhofgruppe aus dem Pinzgau wird im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain am Sonntag, 19. August, 14.00 Uhr, eröffnet. Die Bauernhofgruppe besteht aus dem alten Wohnhaus des Bamerbauern aus Pirtendorf bei Stuhlfelden und dem Wirtschaftsgebäude des Waagerbauern aus Mittersill-Schattberg. Das gab der für die Museen ressortzuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer am 09.08. bekannt, der die Bauernhofgruppe auch eröffnen wird.

"Die neue Hofgruppe sind prächtige neue Mosaiksteine, die ab sofort im Salzburger Freilichtmuseum für die Besucherinnen und Besucher funkeln", sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Haslauer: "In jahrelanger Arbeit ist es dem Team des Museums gelungen, eine Sammlung von Gehöften zusammenzustellen, die das reiche Erbe der bäuerlichen Kultur in Salzburg dokumentieren. Nun ist der Pinzgau noch umfangreicher im Salzburger Freilichtmuseum vertreten."

Detailgetreue Wiedererrichtung
Bei beiden Bauwerken handelt es sich um bedeutende Zeugnisse der bäuerlichen Baukultur im Pinzgau. Das Wohnhaus des Bamerbauern wurde 1595 errichtet und 1633 erweitert. Im Jahr 1795 wurde der vordere Hausteil mit Natursteinen gemauert. Der Waagerstall vom Mittersiller Schattberg stammt aus dem Jahr 1632.

Im Freilichtmuseum wurden die beiden Bauten in den vergangenen drei Jahren mit großer Detailgenauigkeit wieder aufgebaut. "Wir wählen die Aufstellungsorte für unsere Häuser so, dass sie der ursprünglichen Situation möglichst nahe kommen", erklärte Direktor Dr. Michael Becker die Baupolitik im Freilichtmuseum. "Im Fall des Bamerhauses aus Stuhlfelden haben wir im Pinzgauer Teil des Freilichtmuseums einen geradezu idealen Platz gefunden." Ein Bauerngarten und typische Zaunformen ergänzen das Ensemble.

Das Wohnhaus ist im Stil um 1950 dargestellt und eingerichtet. Bei der Innenausstattung hat man sich nach alten Fotos und Erzählungen der früheren Hofbewohnerinnen und -bewohner orientiert. Die Küche etwa wird von einem riesigen gekachelten Sparherd dominiert. Auch die für den Pinzgau typische "Schönkammer" wird gezeigt. Dabei handelt es sich um einen repräsentativen Raum, in dem allerlei Kostbarkeiten wie Heiligenfiguren, Bilder oder schönes Geschirr aufbewahrt wurden. Eine ehemalige Dienstbotenkammer ist als Fremdenzimmer der ersten Generation eingerichtet. Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude sind durch einen überdachten Gang miteinander verbunden und stellen gemeinsam einen typischen Pinzgauer Paarhof dar. Für den originalgetreuen Wiederaufbau und die detailgenaue Einrichtung wurden von den Handwerkern des Museums mehr als 20.000 Arbeitsstunden aufgewendet.

Funktionstüchtige Materialseilbahn
Eine Besonderheit bildet die funktionstüchtige Materialseilbahn aus den 1950er Jahren. Auf 65 Metern Länge wird im Freilichtmuseum dargestellt, wie vor 50 Jahren zahlreiche Bergbauerngehöfte ohne Zufahrt versorgt wurden. Die Materialseilbahn war bis vor kurzem im Mühlbachtal im Pinzgau im Einsatz. Die Eröffnung der Hofgruppe bringt dem Salzburger Freilichtmuseum eine wichtige Ergänzung seines Hausbestandes. Mit dem neu errichteten Bergbauernhof sind im 50 Hektar großen Museumsareal inzwischen 69 Objekte zu besichtigen. Das Fest zur Eröffnung wird gemeinsam mit Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher (Stuhlfelden) und Bürgermeister Dr. Wolfgang Viertler (Mittersill) sowie Vereinsabordnungen aus beiden Gemeinden abgehalten. "Dieses Fest sollten sich alle gönnen, die gerne wandern, Köstlichkeiten aus den Bezirken verkosten wollen oder einfach einen schönen Tag in einem der attraktivsten Museen des Bundeslandes genießen wollen", sagte Haslauer.
 
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