2006: 40 % der tödlich verunglückten Lenker waren nicht angeschnallt  

erstellt am
09. 08. 07

Risiko bei Unfall getötet zu werden, ist ohne Gurt neun mal höher als mit Gurt
Nach dem historischen Tiefststand an Getöteten im Straßenverkehr im Vorjahr, schnellen die Unfallzahlen für das heurige Jahr in die Höhe. Alarmierend dabei: Viele der tödlich verunglückten Fahrzeuginsassen sind zum Zeitpunkt des Unfalls nicht angegurtet. Allein im Jahr 2006 waren 40 Prozent der tödlich verunglückten Pkw-Lenker nicht angegurtet. "Das Risiko bei einem Unfall nicht angeschnallt tödlich verletzt zu werden, ist laut Unfallstatistik neun mal so hoch als mit Gurt. Die Wahrscheinlichkeit dabei schwer verletzt zu werden, drei mal so groß", erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Dora Donosa. "Dieser Trend scheint sich 2007 fortzusetzen. Es gibt Wochen, wo die Hälfte der tödlich verunglückten Fahrzeuginsassen nicht angeschnallt war. Insgesamt sind nicht angeschnallte Pkw-Insassen deutlich schwerer verletzt als angeschnallte."

Mehr männliche als weibliche Gurtmuffel
Eine Erhebung des ÖAMTC hat gezeigt, dass Frauen öfter zum Gurt greifen als Männer. Lediglich 64 Prozent der männlichen Fahrzeuglenker legen den Gurt an, bei den Frauen hingegen sind 78 Prozent der Lenkerinnen angeschnallt. Die fünf häufigsten Ausreden der Gurtmuffel sind laut ÖAMTC-Expertin:

  • "Mir passiert schon nix, bin eh ein guter Autofahrer" - Selbst der "beste" Autofahrer ist nicht allein auf der Straße, auch andere können Fehler machen.
  • "Hab vergessen" - "Wer den Gurt konsequent verwendet, kann praktisch gar nicht darauf vergessen. Ein Gefühl, 'das etwas fehlt', erinnert daran, sich anzuschnallen. Auf das tägliche Zähneputzen vergisst man ja auch nicht", sagt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.
  • "Hab einen Airbag" - Der Airbag kann nur in Verbindung mit dem Sicherheitsgurt seine volle Wirkung entfalten.
  • "Auf kurzen Strecken in der Stadt ist der Gurt nicht notwendig" - Gerade im innerstädtischen Bereich und bei geringen Geschwindigkeiten passieren häufig ungebremste Unfälle.
  • "Ich kann mich ja abstützen" - "Abstützen ist unmöglich! Das Körpergewicht steigt beim Zusammenstoß von etwa 50 Stundenkilometern bis auf das 20fache an. Eine Person mit 75 Kilo kann dann das Gewicht eines kleinen Elefanten entwickeln", sagt Donosa.


Das Nichttragen des Sicherheitsgurtes kann 35 Euro - im schlimmsten Fall aber das Leben kosten. Der abschließende Appell der ÖAMTC-Expertin: Den Sicherheitsgurt aus Überzeugung verwenden. Vor Fahrtantritt immer darauf achten, dass alle Mitfahrer, auch auf den Rücksitzen angeschnallt sind. Und: Kinder müssen immer in einem der Größe und dem Gewicht des Kindes geeigneten Kindersitz transportiert werden.

 
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