Doppeltes Spiel mit getauschten Rollen  

erstellt am
07. 08. 07

Die Zwillinge Theresa Grabner und Elisabeth Schwarz verzaubern beim Lehar-Festival das Publikum / "Salzburgerinnen der Woche"
Salzburg (nlk) - Zwillingsschwestern aus Salzburg sorgen derzeit beim Lehar-Festival in Bad Ischl für Begeisterung im Auditorium. Sie geben die Schwestern Ida und Adele in Johann Strauß' Operette "Die Fledermaus". Neben dem publikumswirksamen Gag, die beiden abwechselnd in die Rolle der jeweils anderen schlüpfen zu lassen, beeindruckten Theresa Grabner und Elisabeth Schwarz aber auch durch ihre gesanglichen und schauspielerischen Qualitäten. Sie wurden am 07.08. zu "Salzburgerinnen der Woche" auf SALZBURG.AT, der Internet-Plattform für die Europaregion auf http://www.salzburg.at, gekürt.

Als "Entdeckung der Premiere" und "Überraschungsstars der Inszenierung", so die Pressestimmen, bestachen die Zwillinge mit "überschäumender Komödiantik und perlenden Koloraturen" und überzeugten mit "herrlicher, volkstheaterhafter Komödiantik" und "bravouröser Gesangsleistung". Die 23-jährigen Zwillingsschwestern standen im Mittelpunkt des Publikums- und Medien-Interesses der gelungenen Inszenierung der "Fledermaus" beim Lehar-Festival in Bad Ischl. Inzwischen ist nach sechs Auftritten Routine eingekehrt, morgen, Mittwoch, 8. August, folgt die nächste Vorstellung und dann noch weitere acht bis 2. September. Mit dabei beim Lehar-Festival ist Theresas Lebenspartner als Trompeter. Aber auch Elisabeths Ehemann – ein Toningenieur aus Graz, mit dem sie seit 1. Juli frisch verheiratet ist – hat seinen Besuch einer Aufführung angesagt.

Die eineiigen Zwillinge genießen es, gemeinsam auf der Bühne zu stehen. "Man weiß genau, wie die andere reagiert", erzählt Theresa Grabner, die um zwölf Minuten jünger ist als ihre Schwester. Konkurrenzdenken gibt es nicht, denn schon der Papa hatte gewarnt: "Es gibt keine größere Konkurrenz als eine, die gleich ausschaut und gleich gut singt", und sie sollten es sich gut überlegen, beide den gleichen Weg zu gehen und Gesang zu studieren.

Talent entdeckt, Bühnenluft geschnuppert
Sie hatten es sich gut überlegt: Im Alter von 14 Jahren legten Elisabeth das Cello und Theresa die Violine nach sieben Jahren beiseite und verlegten sich auf den klassischen Gesang. Nur wenige Monate später gab es den ersten erfolgreichen Auftritt als "Bastien und Bastienne" bei den Halleiner Stadtfestwochen. Einmal Bühnenluft geschnuppert, ließen Elisabeth und Theresa nun nicht mehr locker. Es folgten Auftritte mit dem Oberstimmen-Ensemble des Musischen Gymnasiums, als Erster und Zweiter Knabe in einer Zauberflöten-Inszenierung in Graz, Rollen aus Giuseppe Verdis Oper "Rigoletto" und Jacques Offenbachs Operette "Ritter Blaubart" sowie zuletzt beim "Opernring der Zukunft" mit zeitgenössischer Musik in Graz.

Gemeinsame Auftritte stehen nach wie vor auf der Tagesordnung. Im Herbst werden sie im Salzburger Landestheater abwechselnd die "Christl von der Post" und in Carl Zellers Operette "Der Vogelhändler" spielen. Aber auch getrennt absolvierten die Sopranistinnen bereits viel versprechende Vorstellungen: Elisabeth Schwarz unter anderem als Priesterin ("Iphigenie auf Tauris"), als Barbarina ("Le nozze di Figaro"), als Komtesse Stasi ("Die Csardasfürstin") und – für eine Mozart-Liebhaberin besonders erfreulich – als Papagena ("Die Zauberflöte"). Im Sommer 2006 erhielt sie ein Stipendium vom Land Steiermark zur Teilnahme an AIMS (American Institut of Musical Studies), wo sie zahlreiche Konzerte sang und beim Meistersinger-Wettbewerb den 2. Platz erreichte. In der Saison 2007/2008 singt sie das Hannerl ("Das Dreimäderlhaus") im Stadttheater Baden. Theresa Grabner verkörperte bereits das Ännchen ("Freischütz"), die Mascha ("Zarewitsch") oder die erste Hexe in "Dido und Aeneas". Bei den Bregenzer Festspielen sang sie im Sommer 2006 die Heloise ("Ritter Blaubart") und war Preisträgerin beim internationalen Wettbewerb "Klassik-Mania" in Wien.

Im Vordergrund steht nun, sich jeweils einzeln als Solistinnen weiterzuentwickeln und langfristig den Sprung von der Operette zur Oper zu schaffen. Örtlich trennten sich ihre Wege daher nach der Matura am Musischen Gymnasium in Salzburg: Elisabeth ging nach Graz, Theresa nach Wien. "Jetzt freuen wir uns umso mehr, wenn wir wieder etwas gemeinsam machen können", bringt es Theresa Grabner auf den Punkt. Beide Schwestern haben im Gesang-Studium bereits das Bakkalaureat abgeschlossen, der Magister-Abschluss soll folgen. Elisabeth und Theresa wurden 1984 in Salzburg geboren und wuchsen in Elsbethen, wo sie auch gemeinsam die Volksschule besuchten, auf und wurden von ihren Eltern in ihren Ambitionen stets unterstützt: Der Vater leitet das Musikum in Hallein, die Mutter ist Volksschuldirektorin.

42 Lebensgeschichten aus Salzburg
Die Serie "Salzburger der Woche" gibt es jetzt auch in Buchform: Das Buch "42 Portraits – Lebensgeschichten aus Salzburg", herausgegeben vom Landespressebüro, fasst die Salzburgerinnen und Salzburger der Woche 2006 zusammen und ist kostenlos unter der Telefonnummer ++43 / (0)662 / 8042-2417 und per E-Mail: landespressebuero@salzburg.gv.at erhältlich. Auch eigene Vorschläge können unter dieser E-Mail-Adresse eingebracht werden.
 
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