Adriano und Inzaghi kicken auf Rasen aus NÖ  

erstellt am
27. 08. 07

Deutsch Brodersdorf (nöwpd) - Im internationalen Fußballgeschäft mischt ein niederösterreichisches Spezialunternehmen mit seinen 40 Beschäftigten kräftig mit: Richter Rasen aus Deutsch Brodersdorf im Bezirk Baden produziert nämlich die Spielfelder für einige der bekanntesten Stadien Europas, so z.B. für das Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand, das Stadio Delle Alpi in Turin oder auch für das Ernst-Happel-Stadion in Wien. Derzeit arbeiten die Niederösterreicher gerade an neuen Rasenflächen auf dem Trainingsgelände des deutschen Fußball-Pokalsiegers 1. FC Nürnberg. Und aufgrund seiner exzellenten Referenzen hat der Betrieb bereits ein weiteres lukratives Geschäft in der Tasche: Auch der Rasen im geplanten, 180 Millionen teuren neuen Stadion in der ukrainischen Stadt Donezk wird "made by Richter" sein.

"Unsere Rasen sind vielen anderen qualitativ deshalb überlegen, weil wir sie unter schwierigsten Bedingungen produzieren müssen. Während ein Fußballrasen in England nach einem Jahr, in den Niederlanden manchmal sogar schon nach sechs Monaten fertig gewachsen ist, dauert es in unserem pannonischen Klima zwei Jahre, wobei das Gras zwei volle Winterperioden überstehen muss", erklärt Firmenchef Alexander Richter dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Das härtet ab und spricht sich in Fachkreisen offenbar auch herum: Weil den Kickern bei Fußballspielen auf den britischen Inseln auch bei einem neuen Rasen schon bald ­ so Alexander Richter - "die Grasbüschel um die Ohren fliegen", waren einige der verantwortlichen Ground-Manager aus der Premier League, so z.B. von den Klubs Chelsea und Arsenal, aber auch aus dem neuen Wembley-Stadion bereits in Deutsch Brodersdorf zwecks Lokalaugenschein zu Gast.

Neben der Firmenzentrale in Niederösterreich verfügt Richter Rasen über ausgedehnte Anbauflächen im burgenländischen Parndorf und in der Slowakei, wovon in Summe 300 Hektar für die Rasenproduktion, der Rest landwirtschaftlich genutzt werden. Die Aufzucht und Pflege eines Spielfelds sei heutzutage ein Job für "hochqualifizierte Greenkeeper", wie Alexander Richter betont, und mit der althergebrachten Tätigkeit eines Platzwarts überhaupt nicht zu vergleichen: "Der erste Rasen, den wir für Juventus Turin geliefert haben, hat 15 Monate gehalten. Er musste dem speziellen Mikroklima dort angepasst sein, denn in Turin beträgt die Luftfeuchtigkeit meist an die 100 Prozent".

Auch auf sieben Spielfeldern des 20 Hektar großen Trainingszentrums von Juventus außerhalb der Stadt liegen die 1,2 Meter breiten und 10 bis 15 Meter langen Rasenrollen der NÖ Firma. Wie überhaupt das Training für einen Fußballrasen weit strapaziöser ist als ein Match. "Beim Training bewegen sich die Spieler viel weniger und üben immer wieder Spielszenen an denselben Positionen. Das setzt dem Rasen natürlich mehr zu", erklärt Alexander Richter.

Neben dem Belag für Fußballstadien produziert das NÖ Unternehmen auch Rasen für Golfplätze, Reitsportanlagen, Friedhofsgrün, Spielplätze, Parkanlagen, Böschungen oder Dachbegrünungen. Richter Rasen besteht nunmehr bereits in der vierten Generation. Für seine Verdienste war Firmengründer Heinrich Richter schon anno 1912 bei einer Gartenschau in Reichenau/Rax sogar von Kaiser Franz-Joseph ausgezeichnet worden.

Informationen: http://www.richter-rasen.com
 
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