Marek: Rolle der Frauen in Emerging Markets stärken  

erstellt am
22. 08. 07

Staatssekretärin Christine Marek bei Workshop "Emerging Markets - Die Rolle der Frauen" in Alpbach
Wien / Alpach (bmwa) - "Die Rolle der Frauen in Emerging Markets muss weiter gestärkt werden", so Staatssekretärin Christine Marek am 21.08. im Rahmen eines Workshops mit Expertinnen und international tätigen Managerinnen in Alpbach. Der zunehmende Grad an Internationalisierung und Globalisierung habe jedenfalls positive Effekte auf die Rolle der Frauen. Im globalen Wettbewerb sei es in Zeiten des Fachkräftemangels immer schwieriger, auf die Arbeitskraft der Frauen zu verzichten - schließlich seien bereits mehr als die Hälfte der Universtitätsabsolventen weiblich.

Österreich habe hier jedoch noch Aufholbedarf, so Marek. Lediglich sechs Prozent der Vorstände in börsennotierten Unternehmen in Österreich seien Frauen, weibliche Vorstandsvorsitzende gebe es nur zwei. Dafür sei der Frauenanteil bei Gründungen in den letzten zehn Jahren von 26 auf 37 Prozent gestiegen. Bereits ein Drittel aller Unternehmer seien weiblich.

Angesprochen auf Maßnahmen für eine weitere Verbesserung der Karrierechancen von Frauen erwähnte Marek, dass es durchaus überlegenswert sei in einzelnen Bereichen „wie etwa auch in politischen Parteien" über die Einführung verpflichtender Frauenquoten zu diskutieren. Das norwegische Modell einer Frauenquote für Aufsichtsräte bewertet Marek zumindest als diskussionswürdig. Seit 2005 müssen norwegische Unternehmen eine Frauenquote in den Aufsichtsräten von 40 Prozent aufweisen. Viele norwegische Unternehmen seien vor die Herausforderung gestellt, nicht die dazu ausgebildeten Frauen zur Verfügung zu haben. Deshalb sei es umso wichtiger, Mentoring-Modelle auszubauen, um bei der Karriereplanung und Entwicklung unterstützen zu können. Frauen, die Karriere machen möchten, müsse von Politik und Wirtschaft dazu Mut gemacht und der Rücken gestärkt werden.

Hinsichtlich einer Forderung nach der Koppelung von Wirtschaftsförderung an Frauenförderung wies Marek darauf hin, dass man hier darauf achten müsse, dass dabei der eigentliche Förderzweck nicht konterkariert werden dürfe.

Ganz wichtig sei auch, dass bestehende Rollenbilder aufgebrochen werden und es mehr Bewusstseinsbildung dahingehend geben müsse, dass sich Karriere und Familie vereinbaren lassen.

Von den Expertinnen und Managerinnen wurden als weitere Voraussetzung für Frauenkarrieren ausreichende und flexible Kinderbetreuungsmöglichkeiten gefordert. Staatssekretärin Marek sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, „dass die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten bei der nächsten Steuerreform jedenfalls Thema sei".
 
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