Neuausrichtung des Blum-Bonus  

erstellt am
21. 08. 07

 Bures: Mehr Mädchen in technische Lehrberufe
"Reformbedarf bei Blum-Bonus durch AK-Studie neuerlich bestätigt"
Wien (bka/bpd) - „Mit der Neuausrichtung des Blum-Bonus sollten wir die Chance nützen, verstärkt Mädchen in Zukunftsberufen ausbilden zu lassen“, so Frauenministerin Doris Bures in Reaktion auf einen Medienbericht über eine Arbeiterkammer-Studie zum Blum-Bonus. Bures erinnert weiters daran, dass auch im Regierungsprogramm ausdrücklich eine Veränderung der Lehrlingsförderung in Richtung „Mädchen und atypische Lehrberufe“ festgeschrieben ist.

Die Studie der Arbeiterkammer kommt zu dem Ergebnis, dass das vor zwei Jahren eingeführte Lehrlingsförderungssystem zu wenig effizient und zu teuer ist und auch nicht die erhoffte Zahl an neuen Lehrstellen bringt. „Damit wird neuerlich der dringende Reformbedarf des Blum-Bonus bestätigt“, so Bures. „Frauen für nichttraditionelle Berufe zu gewinnen, ist außerdem ein wichtiger Schritt, um die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen zu verkleinern. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass Mädchen mehr dazu motiviert werden, zukunftsorientierte Berufe zu ergreifen und stärker dabei unterstützt werden, auch nichttraditionelle Beschäftigungen mit höheren Verdienstmöglichkeiten zu wählen“, so die Frauenministerin weiter.

Das bisherige System der Lehrlingsförderung nach Blum läuft noch bis Ende des Jahres. Im Herbst werden die Sozialpartner ein überarbeitetes Lehrlingsförderungssystem vorlegen.

"Mehr Frauen im Berufsleben und höhere Einkommen bedeuten nicht nur Unabhängigkeit und damit Gerechtigkeit. Eine höhere Beschäftigungsquote erhöht auch die allgemeine Kaufkraft und stimuliert damit die gesamte Wirtschaft“, so Bures abschließend.

 

 Marek: Image der Lehre muss weiter gestärkt werden
Stärkung der Lehre und Fördermaßnahmen der letzten Jahre ausbauen
Wien (bmwa) - "Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell. Wir müssen alles daran setzen, dass das auch so bleibt und jede/jeder, die/der eine Lehrstelle sucht, auch eine findet." so Staatssekretärin Marek. Sie betonte auch, dass die österreichische Bundesregierung sich einiges zur laufenden Adaption und Verbesserung des dualen Ausbildungssystems vorgenommen habe. Besonders seien hierbei die Modularisierung von Lehrberufen, eine Weiterentwicklung der Lehrpläne in den Berufsschulen (zB hinsichtlich Fremdsprachen, EDV) und die Förderung von Ausbildungsverbünden von mehreren Unternehmen zu erwähnen.

Man habe in den letzten Jahren bereits bedeutende Schritte gesetzt, um einem Rückgang an Lehrstellen zu begegnen. Marek verwies hier besonders auf die Lehrausbildungsprämie sowie den Blum-Bonus. Dass der Blum-Bonus Wirkung gezeigt habe, ist unbestritten: wurden 2004 noch 35.938 Lehrlinge im 1. Lehrjahr ausgebildet, konnte diese Zahl durch die Einführung des Blum-Bonus auf 39.399 im Jahr 2006 gesteigert werden.

Laut Marek komme es auch darauf an, sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Ausbildungsbetrieben das Image der Lehrausbildung zu heben. Die Lehre müsse als gleichwertige Alternative zur schulischen Ausbildung im Bewusstsein der jungen Menschen und der Eltern verankert werden.

"Der Lehrling von heute ist die Facharbeitskraft vor morgen. Und dass diese Facharbeitskräfte in Zukunft ganz stark nachfragt werden und somit sehr gute Berufsaussichten bestehen, wissen auch die Unternehmen."

Deshalb wird am 19. Oktober 2007 der erste österreichweite Lehrlingstag unter dem Motto "Job mit Zukunft? Zukunft mit Job! Lehre+" stattfinden. Mit diesem "Tag der Lehre" soll es gelingen, auf breiter Basis über die Chancen und Möglichkeiten der Lehrausbildung zu informieren. Eingebunden werden regionale Verantwortliche, Sozialpartner, AMS und alle in diesem Bereich Engagierten.

 

Kickl: Regierung auch bei Jugendarbeitslosigkeit konzeptlos
Betriebe müssen wieder mehr Anreiz für die Ausbildung von Jugendlichen erhalten
Wien (fp) - "Auch die sommerlichen Jubel-Veranstaltungen der rot-schwarzen Koalition haben nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die Probleme auf dem Arbeitsmarkt gerade auch im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit eklatant sind", bemerkte FPÖ-Arbeits- und Sozialsprecher NAbg. Herbert Kickl zu der Meldung, wonach in Österreich alleine im Herbst 2007 in etwa 6.000 Lehrstellen fehlen würden. Der Mangel an Konzepten sei angesichts der derzeit recht guten Konjunktur mehr als erschreckend. Anstatt in dieser Situation endlich die strukturellen Probleme auf dem Arbeitsmarkt in den Griff zu bekommen, lägen SPÖ und ÖVP im Dauerclinch fernab von jedem Lösungsansatz.

Kickl erhob in diesem Zusammenhang erneut die Forderung, die Berufsschulzeit durch die öffentliche Hand finanzieren zu lassen, um damit endlich das duale Ausbildungssystem wieder in Gang zu bringen. Dadurch könne ein wirklicher Anreiz für Betriebe entstehen, wieder verstärkt Lehrlinge auszubilden und damit gleichzeitig auch den immer wieder kolportierten Facharbeitermangel zu beseitigen. Laut aktuellen Zahlen habe sich die Zahl der Lehrlinge seit 1980 ohnehin von fast 200.000 auf 126.000 reduziert. Im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit versage die SPÖ-ÖVP-Stillstandsregierung aber genauso wie bei der Arbeitslosenproblematik bei älteren Menschen, so Kickl weiter. Auch hier seien endlich vernünftige Aus- und Weiterbildungskonzepte gefragt, anstatt das Geld für fragwürdige AMS-Massenkurse zu verschleudern.

Als bedenklich bezeichnete der FPÖ-Arbeitssprecher zudem die Tatsache, dass alleine in Wien zwei Drittel aller als arbeitslos gemeldeten Jugendlichen aus Familien mit Migrationshintergund stammen würden. Dies sei ein Beweis dafür, dass die FPÖ mit ihren Befürchtungen in Richtung Ausländerarbeitslosigkeit und Ausbeutung des Sozialstaates Recht behalten habe. "Hier zeigt sich deutlich, dass unsere Forderung 'Erst Deutsch, dann Schule' eine notwendige Maßnahme ist, anstatt in multikultureller Manier vor den Problemen die Augen zu verschließen", so Kickl abschließend. In diesem Zusammenhang müsse auch ein längst fälliger Zuwanderungsstopp her, um nicht noch mehr Gastarbeitslose ins Land zu holen.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
zurück