Rund ein Viertel aller Kinder im Pkw nicht gesichert  

erstellt am
03. 09. 07

ÖAMTC-Expertin gibt Tipps für die Verkehrserziehung mit den Kleinsten
Wien (öamtc) - "Verkehrserziehung sollte schon bei Kindergartenkindern ein Thema sein. Die Vorbildwirkung der Eltern spielt hier natürlich eine große Rolle, ob als Fußgänger oder bei der Gurtverwendung im Auto", erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Dora Donosa. 2006 verunglückten täglich zwei Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren im Straßenverkehr, das sind 20 Prozent aller verunglückten Kinder. Mehr als die Hälfte der verunfallten Drei- bis Sechsjährigen waren Mitfahrer im Auto, ein Drittel Fußgänger.

"Bei einer ÖAMTC-Stichprobenerhebung vor Kindergärten in allen neun Bundesländern waren rund ein Viertel der im Pkw transportierten Kinder nicht gesichert. Und noch immer gehen viele Eltern bei der Gurtverwendung mit schlechtem Vorbild voran. Bei den Erwachsenen waren 31 Prozent nicht angeschnallt", sagt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. "Im Auto sind die Kinder auf die Erwachsenen angewiesen. Wichtige Vorschriften zur Kindersicherung müssen deshalb unbedingt eingehalten werden." Kinder unter 14 Jahren müssen bei der Beförderung in allen Kraftfahrzeugen entsprechend gesichert sein. Das bedeutet bis zu einer Größe von 150 cm mit einer dem Gewicht und der Größe des Kindes entsprechenden Rückhalteeinrichtung, ab einer Größe von 150 cm mit Sicherheitsgurt. Wichtig ist auch als Elternteil immer konsequent den Gurt zu verwenden.

Je früher Kinder richtiges Verhalten im Straßenverkehr beobachten und gemeinsam mit den Eltern üben, desto stärker prägt sich dieses Verhalten ein und desto sicherer werden sie im Straßenverkehr unterwegs sein. Das Einüben des richtigen Verhaltens im Straßenverkehr kann dabei leicht in den Alltag integriert werden.

Die Tipps der ÖAMTC-Expertin

  • Die sichere Hälfte des Gehsteiges ist innen, dort wo "die Häuser und Zäune sind". Zur besseren Anschaulichkeit legt man eine Schnur in die Gehsteigmitte und zeigt dem Kind auf welcher Seite, nämlich auf der Gehsteiginnenseite, es gehen soll. Diese Übung sollte man immer wieder wiederholen. Wenn man bemerkt, dass das Kind von selbst die "richtige" Hand nimmt, ist schon viel erreicht.
  • Die Eltern sollen ihrem Kind den Unterschied zwischen Gehsteig und Fahrbahn erklären. Mit Hilfe einer Schnur oder eines bunten Tuches am Gehsteigrand einer wenig befahrenen Straße kann man veranschaulichen, dass diese "Grenze" nie alleine übertreten werden darf. Am besten man macht das richtige Verhalten vor, tritt zur Gehsteigkante und sagt laut: "Stopp, hier muss ich immer stehen bleiben". Das Kind kann das Vorgemachte nachmachen und in der Folge zum Üben das Gelernte einer Puppe oder einem Stofftier erklären.
  • "Das alleinige Überqueren der Straße ist eine zu schwierige Aufgabe für kleine Kinder und kann daher nur gemeinsam geübt werden. Kinder lernen dabei an Modellen und speichern und imitieren alle nur erdenklichen beobachteten Verhaltensweisen", erklärt die ÖAMTC-Expertin. Daher mit dem Kind immer nur bei Grün über die Straße gehen. Auch wenn man im Stress und in Eile ist, nicht mit dem Kind an der Hand über die Straße laufen, um vielleicht noch den Bus oder die Straßenbahn zu erwischen. Später läuft vielleicht das Kind bei Zeitdruck ohne zu Schauen über die Straße und bringt sich dadurch in große Gefahr. Mit dem Kind auch Fehlverhalten anderer noch an Ort und Stelle besprechen und erklären, wie man es richtig macht.
  • "Spielerisch und mit einfachen Übungen kann man schon mit den Kleinsten die wichtigsten Farben im Straßenverkehr lernen und üben. Dabei reicht es schon Dinge, die rot und grün sind nach ihrer Farbe zu benennen und diese bei einer Ampel wieder in Erinnerung zu rufen", weiß die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.
  • Die Motorik eines Kleinkindes ist noch nicht ausgereift. Die Sprösslinge müssen erst lernen ihr Gleichgewicht zu koordinieren, abzustoppen und auszuweichen. Bewegungsspiele, um die motorischen Fähigkeiten zu trainieren, sind hier zu empfehlen.
 
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