Plassnik: "Kosovo - auch europäische Reifeprüfung für Belgrad und Pristina"  

erstellt am
30. 08. 07

Außenministerin zu den heutigen Gesprächen der Kosovo-Troika in Wien
Wien (bmeia) - "Ich wünsche mir, dass beide Seiten den Ernst der Lage erkennen und diese letzte Verhandlungsphase auch wirklich nutzen werden", meinte Außenministerin Ursula Plassnik über die am 29.08. stattgefundenen Verhandlungen der Troika der Kosovo-Kontaktgruppe mit Vertretern Serbiens und Kosovos. "Der 10. Dezember ist der Stichtag. Niemand darf ein Interesse daran haben, die Statuslösung auf die lange Bank zu schieben. Die Kosovo-Statusfrage soll nicht zu einem Bremsblock auf dem europäischen Weg des Balkans werden. Die Region hat schon zuviel Zeit und Energie verloren. Dieses letzte Statusproblem muss endlich gelöst werden, um die Stabilität am Balkan nachhaltig zu sichern und den Blick auf die europäische Zukunft der ganzen Region richten zu können."

"Die Kosovo-Frage ist nicht nur eine Reifeprüfung für die gemeinsame europäische Außenpolitik, sondern auch eine europäische Reifeprüfung für Belgrad und Pristina. Eine einvernehmliche Lösung wäre die bestmögliche Variante, aber wir dürfen nicht die Augen vor den Realitäten verschließen", so die Außenministerin weiter.

Die Kosovo-Troika, die sich aus Vertretern der EU, Russlands und der USA zusammensetzt, wird im Außenministerium unter dem Vorsitz des deutschen Diplomaten Wolfgang Ischinger zunächst Gespräche mit der kosovo-albanischen Delegation und danach mit der serbischen Delegation führen. Die Außenministerin wird ebenfalls mit den Delegationen aus Belgrad und Pristina zusammentreffen. "Einmal mehr ist Wien Schauplatz der beharrlichen Bemühungen um eine Lösung des zukünftigen Status des Kosovo."

"Von österreichischer Seite ist jetzt unser Bestreben die laufenden Gespräche so gut wie möglich unterstützen", betonte Plassnik, die auf die zahlreichen Direktgespräche mit Belgrad und Pristina in Wien verwies. "Wir schaffen eine Umgebung, in der allen Gesprächspartnern Respekt und Vertrauen entgegengebracht wird. In der Sache stehen wir voll hinter Wolfgang Ischinger, der die EU mit viel Erfahrung und Energie vertritt."
 
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