Marek: Österreichs Arbeitsmarktpolitik hält dem internationalen Vergleich stand  

erstellt am
30. 08. 07

Der österreichische Arbeitsmarkt im EU-Kontext
Wien (bmwa) - "Im internationalen Vergleich schneidet Österreich bei den Werten durchwegs überdurchschnittlich gut ab", betonte Staatsekretärin Christine Marek bei einer Diskussion im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach. Die Arbeitslosenquote liege aktuell mit 4,3 Prozent deutlich unter dem gesamteuropäischen Durchschnitt von 6,9 Prozent und unter der Quote der USA. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt mit 8,2 Prozent beinahe nur die Hälfte des Europäischen Durchschnitts von 15,5 Prozent. Bei einer Beschäftigungsquote von 70,2 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung im Jahre 2006 liegen nur 4 Länder in Europa besser. Das hohe Beschäftigungsniveau sei auch - und das freut Marek besonders - auf den deutlich steigenden Einbezug von Frauen in das Erwerbssystem zurückzuführen. Sind im Durchschnitt der EU 57,1 Prozent der Frauen im erwerbsfähigen Alter in Beschäftigung, so sind es in Österreich 63,5 Prozent.

Was macht den österreichischen Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich erfolgreich?
"Erfolge auf dem Arbeitsmarkt wären ohne gut funktionierende und effiziente Arbeitsvermittlung kaum möglich", erklärte Marek. Das AMS habe sich von der reinen Arbeitsmarktverwaltung zu einer serviceorientierten Institution entwickelt. Die gute Performance des österreichischen Arbeitsmarktservice wurde bei einem internationalen Benchmarking bestätigt. In Österreich gäbe es ein Rekordbudget für Maßnahmen im Bereich der aktiven und aktivierenden Arbeitsmarktpolitik – 845 Millionen Euro. Wichtig sind für Marek Maßnahmen im Sinne von Flexicurity, die im Bereich des Arbeitsmarktes nicht nur Schlagworte bleiben dürfen. Es müsse eine Balance zwischen Anreizen zur Arbeitsaufnahme und Absicherung in Arbeitslosigkeitsperioden bestehen. Vollbeschäftigung zu erreichen, dabei aber – nach dem europäischen Verständnis von sozialer Sicherheit – gewisse Mindestniveaus nicht zu unterschreiten sei das Ziel. Ein Erfolgsfaktor ist die Einbindung der Sozialpartner in beinahe alle Bereiche der Wirtschaftspolitik.

Arbeitsmarkt und Frauen
Von 1996 bis 2006 stieg die Zahl der insgesamt beschäftigten Männer und Frauen in Österreich um rund 234.000 oder 7,7 Prozent auf insgesamt 3.280.878. "Rund 89 Prozent dieses Beschäftigungszuwachses entfiel auf Frauen!", so die Staatssekretärin. "Frauen müssen mehr und auch bessere Jobs bekommen. Es müssen die geschlechterstereotypen Berufsentscheidungen aufgebrochen werden. Damit können neue Berufsfelder für Frauen erschlossen werden, was zur Überwindung der Einkommensschere beiträgt."

Über 50 Prozent der Mädchen entscheiden sich für drei Lehrberufe von 300 möglichen Lehrberufen. Diese Tendenz setzt sich im schulischen und akademischen Bereich fort. Daher sei die Berufsorientierung in den Schulen in der 7. und 8. Schulstufe gerade für Mädchen so bedeutend. Wichtig für die Frauenerwerbsbeteiligung sind insbesondere Qualifikationsmaßnahmen durch das AMS, die Unterstützung beim Wiedereinstieg, Verbesserungen im Bereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie beim Kinderbetreuungsgeld.

Jugendliche
"Im Rahmen der Jugendbeschäftigung müssen wir zwei Dimensionen bewältigen. Auf der einen Seite muss es ein funktionierendes Berufsausbildungssystem geben, das das nötige Potenzial an Fachkräften schafft und auf der anderen Seite muss aber das Bildungsniveau generell erhöht werden, weil Bildung das beste Rezept gegen Arbeitslosigkeit ist." Marek setzt sich stark für das österreichische System der dualen Lehrlingsausbildung ein: "Es ist international anerkannt und erfolgreich." Zukünftige Herausforderungen sieht die Staatssekretärin in Anpassungen an die moderne Arbeitswelt.

Herausforderungen für Zukunft
Marek: "In der sich verändernden Kultur der Arbeit in Europa müssen wir stärker voneinander lernen, stärker über den Tellerrand hinausschauen. Wir müssen in Europa konkreter werden. "Gefordert sei mehr Engagement in Bildung und Innovation, Konzentration auf die Bereiche, wo Europa im internationalen globalisierten Wettbewerb Chancen hat – wie im Bereich F & E. Europa muss sich auch noch stärker auf das lebensbegleitende Lernen konzentrieren. Ebenso wichtig für die europäische Erwerbsmobilität sei eine Verbesserung und Vereinheitlichung bei der Anerkennung von Bildungsabschlüssen", so Marek.
 
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