Ärzten gelingt offene Herz-Operation an Frühgeborenem  

erstellt am
30. 08. 07

Weltweit erster Eingriff dieser Art bei einem Kind mit unter 1000 Gramm Gewicht
Rostock (idw) - Den Herzspezialisten des Universitätsklinikums Rostock ist eine bislang einzigartige Operation gelungen: Sie operierten ein frühgeborenes Mädchen am offenen Herzen. Das Kind hatte ein Körpergewicht von nur 660 Gramm. Es ist die weltweit erste Operation dieser Art an einem Kind von weniger als 1000 Gramm. Behandelt wurde ein angeborener Herzdefekt, vor allem aber wurde ein großes Blutgerinnsel entfernt, das beide Herzkammern verstopfte und eine Embolie auszulösen drohte. Nach dem Eingriff durch den Kinderkardiologen Professor Dr. Matthias Peuster und die Herzchirurgen Dr. Eugen Sandica und Professor Dr. Gustav Steinhoff befindet sich das Kind in stabilem Zustand und konnte inzwischen in die Geburtsklinik zurück verlegt werden.

Vertreter der Presse möchten wir aus diesem aktuellen Anlass kurzfristig zu einem Pressegespräch einladen: 30. August 2007, 12.00 Uhr Station A, Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie, Perioperatives Zentrum (1. Etage, Raum 1.037), Schillingallee 35, 18057 Rostock Teilnehmer: Professor Dr. Steinhoff, Professor Dr. Peuster, Dr. Sandica

"Das kleine Mädchen kam in lebensbedrohlichem Zustand zu uns", sagt Professor Dr. Gustav Steinhoff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Rostock. Das Kind hatte eine abnormale Verbindung von Lungen- und Hauptschlagader und ein großes Blutgerinnsel in der rechten und linken Herzkammer. "Es bestand die Gefahr einer Embolie", so Professor Steinhoff. Aus diesem Grund entschieden sich die Rostocker Mediziner für einen Eingriff am offenen Herzen - als letzte Möglichkeit, das Leben des Mädchens zu retten. Technisch sei der Eingriff eine Standardoperation gewesen, so Professor Steinhoff. Allerdings sei sie noch nie bei einem Kind mit weniger als 1000 Gramm Körpergewicht durchgeführt worden. Das eingelieferte Mädchen wog aber nur 660 Gramm. Das Blutgerinnsel wurde entfernt, die Verbindung der beiden Gefäße durchtrennt. Mittlerweile ist der Zustand des Kindes wieder stabil, so dass es in die Geburtsklinik zurück verlegt werden konnte.
 
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