LISA: Ein elektronischer Schutzengel für Kinder  

erstellt am
10. 09. 07

Wien (boku) - In den landwirtschaftlichen Betrieben Österreichs werden bis zu sieben Kinder jährlich von schweren Geräten wie Traktoren überfahren und dabei tödlich oder schwer verletzt. Die meisten Unfälle passieren in arbeitsintensiven Zeiträumen und den Ferien, zumal in bäuerlichen Betrieben ein Trennen von Erziehungs- und Arbeitswelt nicht möglich ist und berufliche Tätigkeit parallel zur Kinderaufsicht erledigt wird.

Um das Unfallrisiko im Umfeld landwirtschaftlicher Fahrzeuge einzudämmen und die Kindersicherheit auf Bauernhöfen zu erhöhen, wird die Entwicklung eines Fahrerassistenzsystems - eines sogenannten elektronischen Schutzengels - von der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Zeno forciert.

Der erste funktionstüchtige Prototyp wurde nun im Rahmen des Projektes LISA "Life Saver for Children" entwickelt: Das Fahrerassistenzsystem besteht aus einem im Fahrzeug eingebauten Gerät und einem schlummernden Transponder, den das Kind bei sich trägt. Das Fahrzeuggerät erkennt den Transponder in den unterschiedlichen Entfernungen und meldet dem Fahrer, dass eine gefährdete Person anwesend ist.

Diese Prototypen wurden bereits von LandwirtInnen unter einschlägigen Arbeitsbedingungen getestet und bestätigten deren Tauglichkeit im Sinne der Kindersicherheit. Der nächste Schritt zur Realisation eines Serienproduktes ist die Weiterentwicklung des Geräts zu einem hochwertigen, miniaturisierten Prototypen, der testmäßig auf vielen verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben alle möglichen Einsatzbedingungen sowie Jahreszeiten durchläuft. Auf diese Weise können nicht identifizierte Sicherheitslücken des vielgestaltigen landwirtschaftlichen Umfeldes beseitigt und ein zuverlässiges System zur Serienentwicklung bereitgestellt werden.

Ein Traktor mit funktionsfähig montiertem LISA-System wird derzeit in der Rieder Messe am Stand der Raiffeisen Ware Austria AG präsentiert und kann dort von Messebesuchern besichtigt werden.
 
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