Leitl: Nominierung Stoibers gibt Bürokratieabbau in Europa neuen Schwung  

erstellt am
14. 09. 07

Die Hochrangige Expertengruppe der EU-Kommission soll im Oktober erstmals tagen und die Verwaltungsreduktion voranbringen
Wien (pwk) - „Die Nominierung von Edmund Stoiber zum Vorsitzenden der Hochrangigen Gruppe für Bürokratieabbau wird der Verwaltungsreduktion in Europa neuen Schwung geben“, begrüßte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, die am 14.09. erfolgte Nominierung Stoibers. Die Hochrangige Expertengruppe der EU-Kommission soll im Oktober 2007 das erste Mal tagen und die Kommission in ihrer Initiative zur „Besseren Rechtsetzung“ praxisbezogen beraten.

„Ich unterstütze die Initiative, den Rechtsbestand der Europäischen Union zu entbürokratisieren und den administrativen Aufwand für Unternehmen zu reduzieren, voll und ganz. Dieser Weg muss konsequent weiter beschritten werden“, so der WKÖ-Präsident. Besonders wichtig sei die direkte Einbeziehung der betroffenen Unternehmen: „Nur so können unnötige bürokratische Hürden schnell und gezielt abgebaut werden.“

„Mittels eines Online-Fragebogens können Unternehmer die am eigenen Leib erlebten bürokratischen Probleme anprangern und praxisorientierte Verbesserungsvorschläge machen“, begrüßte Leitl die Pläne Brüssels. Zusätzlich sollen in den Mitgliedstaaten Workshops zum Verwaltungsabbau abgehalten werden.

„Laut EU-Kommission kosten administrative Berichtspflichten und Statistiken Europas Betriebe jährlich bis zu 600 Milliarden Euro. Eine administrative Entlastung um 25 Prozent bis zum Jahr 2010 würde Wachstum und Innovation in Europa erheblich ankurbeln“, betonte Leitl.

Für Österreich nannte der WKÖ-Präsident in Bezug auf die Verfassungsreform drei Säulen einer „Bürokratie-Offensive“, die stattfinden bzw. vorangetrieben werden müsse, um spürbare und nachhaltige Auswirkungen für die heimischen Unternehmen zu haben:

  • eine moderne und zukunftsorientierte Verwaltungs- und Verfassungsreform,
  • die Reduktion der Verwaltungskosten für Betriebe um 25 Prozent (Standard-Cost-Modell) sowie
  • der verstärkte Einsatz von und erhöhte Sicherheit bei E-Anwendungen wie E-Government, E-Commerce oder E-Rechnung. Allein der verstärkte Einsatz der E-Rechnung kann den heimischen Unternehmen bis zu 600 Millionen Euro pro Jahr an betriebsinternen Kosten ersparen.
 
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