Preisrückgänge bei Verkehrsausgaben dämpfen Inflationsrate für August auf 1,7%  

erstellt am
14. 09. 07

Preistreiber weiterhin Wohnen, Energie und Nahrungsmittel
Wien (statistik asutria) - Die Inflationsrate für August 2007 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,7%. Nach zuletzt 2,1% beziehungsweise 2,0% (Juli, Juni und Mai) geht sie damit auf das Niveau des ersten Quartals zurück. Hauptverantwortlich für den deutlichen Rückgang waren Verbilligungen bei Flugtickets (-27% im Jahresabstand) und Treibstoffen (-4% im Jahresabstand). Aufgrund der aktuellen Preisrückgänge und des hohen Niveaus der Treibstoffpreise im August 2006 ist ein starker Dämpfungseffekt auf die Inflationsrate zu beobachten. Ohne die Reduktionen bei Treibstoffen und Flugtickets hätte die Inflation im August, wie im Vormonat, 2,1% betragen. Preistreibend wirken weiterhin die Ausgabengruppen „Wohnung, Wasser und Energie“ sowie „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat August 2007 beträgt 103,6 (2005=100). Gegenüber dem Vormonat (Juli 2007) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,1% gesunken.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat August 2007 beträgt 1,7% (Juli 2,0%, Juni und Mai jeweils 1,9%), der Indexstand des HVPI (2005=100) liegt im August 2007 bei 103,76 (Juli 2007: 103,76).

Inflationsanalyse: Vergleich zu August 2006
Die Ausgaben für „Wohnung, Wasser und Energie“ (durchschnittlich +4,1%) verursachen mehr als zwei Fünftel der Jahresinflation und sind somit weiterhin der „Haupt-Preistreiber“. Die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen wurde um durchschnittlich 5,3% teurer. Hauptverantwortlich dafür waren die starken Teuerungen bei Baumaterialien (insgesamt +7,0%; Zement +12%, Ziegelstein +11%, Gipskartonplatte +10%, Isolierglaskippfenster +6%). Die Preise für Haushaltsenergie stiegen um durchschnittlich 4,3% (Strom +9%, Gas +8%, Heizöl jedoch -8%). Betriebskosten für Wohnungen waren um durchschnittlich 4% höher als vor einem Jahr (BK für Mietwohnungen +5%, BK für Eigentumswohnungen +1%).

Für mehr als ein Viertel der Jahresinflation sind Teuerungen in der Ausgabengruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ mit durchschnittlichen Preissteigerungen um 3,8% verantwortlich (siehe gesonderte Presseaussendung „Weitere Preisanstiege bei Nahrungsmitteln“).

In der Ausgabengruppe „Verschiedene Waren und Dienstleistungen“ (durchschnittlich +2,7%) wurden Versicherungen um 2,9% teurer (Private Krankenversicherungen und KFZ-Versicherungen jeweils +3%). Die Preise für Körperpflege stiegen um insgesamt 1,9%, jene für Sozialschutzdienstleistungen um insgesamt +3,4% (Seniorenheim +3%).

Die Ausgabengruppe „Restaurants und Hotels“ verzeichnete durchschnittliche Preisanstiege von 2,6%, wobei hauptsächlich Verteuerungen bei Bewirtungsdienstleistungen (durchschnittlich +2,9%; Bier +3%, Wein 1/8L +7%) und weniger bei Beherbergungsdienstleistungen (+1,0%) zu Buche schlugen.

Als preisdämpfend stellte sich im August die Ausgabengruppe „Verkehr“ (durchschnittlich -1,5%) dar. Treibstoffe wurden insgesamt um 4% billiger (Normalbenzin und Superbenzin jeweils -5%, Dieseltreibstoff -3%), Flugtickets sogar um 27%. Vor einem Jahr hatte die Ausgabengruppe „Verkehr“ noch eine durchschnittliche Teuerung von 3,3% im Jahresabstand aufgewiesen (August 2006/2005: Treibstoffe insgesamt +9%; Normalbenzin und Superbenzin jeweils +10%, Dieseltreibstoff +7%; Flugtickets -5%).

Auch die Ausgabengruppe „Nachrichtenübermittlung“ zählt weiterhin zu den Inflationsdämpfern (durchschnittlich -2,6%). Die Preise für Telefon- und Telefaxdienste verringerten sich hier um insgesamt 3,5% (Grundentgelt Mobiltelefon -16%). In der Ausgabengruppe „Freizeit und Kultur“ (durchschnittlich -0,2%) waren audiovisuelle, fotografische und EDV-Geräte um 3,6% billiger als vor einem Jahr.

Kurzfristanalyse: Veränderungen zu Juli 2007: -0,1%
Die Ausgabengruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (durchschnittlich +0,7%) ist aufgrund gestiegener Preise für Nahrungsmittel (insgesamt +0,8%) Haupt-Preistreiber (siehe gesonderte Presseaussendung „Weitere Preisanstiege bei Nahrungsmitteln“).

Die Preise der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" stiegen im Durchschnitt um 0,7%. Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich auch noch am Ende der Hauptreisezeit (insgesamt +2,4%; Übernachtung im Ausland/Appartement +5%).

Am stärksten preisdämpfend wirkten saisonbedingte Preisrückgänge (durchschnittlich -0,9%) in der Ausgabengruppe „Freizeit und Kultur“: Am Ende der Sommerurlaubssaison wurden Pauschalreisen insgesamt um 2,1% billiger (Flugpauschalreisen -2%; Städteflug -6%). Zeitungen, Bücher und Schreibwaren verzeichneten durchschnittliche Preisrückgänge von 2,2% (Bücher insgesamt -6%; Bestseller Sachbuch -17%).

In der Ausgabengruppe „Verkehr“ (durchschnittlich -0,6%) wurden Treibstoffe insgesamt um 2% billiger (Normalbenzin und Superbenzin jeweils -3%, Dieseltreibstoff -2%).
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im August 2007: +1,7%

Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 2005=100) betrug im August 103,76 (Juli 103,76 revidierter Wert). Mit 1,7% ging die harmonisierte Inflationsrate gegenüber dem Vormonat deutlich zurück (Juli 2,0%, Juni und Mai jeweils 1,9%) und ist damit genau so hoch wie jene des VPI.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex zu konstanten Steuersätzen (HVPI-KS) im August 2007: +1,5%

Der Indexstand des HVPI-KS (2005=100) beträgt im August 2007 103,48 (Juli 103,48), die jährliche Veränderungsrate 1,5% (Juli 1,8%, Juni und Mai jeweils 2,0%). Aufgrund der Erhöhung der Mineralölsteuer am 1.7.2007 ist die Inflationsrate des HVPI-KS derzeit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als jene des HVPI, d.h. ohne Änderung der Mineralölsteuer hätte die Inflation gemessen mit dem HVPI nur 1,5% betragen.

Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) im August 2007: +2,2%
Der Indexstand des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH; 2005=100) beträgt im August 2007 104,3 und weist eine Veränderungsrate von 2,2% auf. Verantwortlich für die Inflationsrate des PIPH sind zu einem Drittel die Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser und Energie“ (+3,9%), zu einem Viertel die Ausgabengruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (+3,8%) und zu einem Fünftel die Ausgabengruppe „Verschiedene Waren und Dienstleistungen“ (+3,0%).

Die Differenz gegenüber dem VPI beträgt im Monat August 2007 0,5 Prozentpunkte und liegt somit höher als in den beiden Vormonaten des Jahres 2007 (Juli 0,3 bzw. Juni um 0,4 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich für den Unterschied zum VPI ist die Preisentwicklung in den Ausgabengruppen „Verkehr“, „Gesundheitspflege“ und „Verschiedene Waren und Dienstleistungen“.

Wertsicherungsrechner neu
Ab sofort steht eine neue Version des Wertsicherungsrechners zur Verfügung. Damit ist es möglich, Wertsicherungsberechnungen mit bzw. ohne Schwellenwertklauseln selbständig durchzuführen.
 
zurück